2024-06-14T06:55:53.576Z

Allgemeines

RWO teilt mit Bochums U23 die Punkte

David Jansens Treffer führt in einem offenen Spiel zum Remis

Der SC Rot-Weiß Oberhausen konnte im Auswärtsspiel in Bochum bei der U23 des VfL nur einen Zähler mitnehmen. Nach schwächerer erster und besserer zweiter Hälfte wusste aber im Lager der Rot-Weißen keiner, ob er sich über den Punkt in Unterzahl freuen oder über einen verpassten Sieg ärgern sollte. Denn beide Mannschaften hatten gute Einschussmöglichkeiten, die sie liegen ließen.

Auch in die Lohrheide mussten die Rot-Weißen, speziell was die Mittelfeldposition angeht, arg dezimiert reisen, ähnlich wie schon letzte Woche gegen Aachen. Weiter verzichten musste das Trainerteam auch in Bochum auf Patrick Bauder, Christoph Caspari, Robert Fleßers und Michael Smykacz. Ralf Schneider nahm nach sechs Wochen Verletzungspause und einer absolvierten Trainingswoche Platz auf der Bank, für einen Einsatz von Anfang an war es für ihn definitiv noch zu früh. Daher gab es im Vergleich zum Aachen-Spiel nur einen Wechsel in der Startformation, Nick Brisevac erhielt den Vorzug vor Raphael Steinmetz.

Nicht uninteressant war allerdings auch ein Blick auf die erste Elf der Hausherren. Denn aufgrund der Tatsache, dass die Mannschaft von Peter Neururer in der 2. Bundesliga bereits Freitagabend gegen den 1. FC Nürnberg antrat, konnte U23-Coach Thomas Reis gleich fünf Akteure aus dem Zweitligakader aufbieten. U21-Nationalspieler Fabian Holthaus begann als linker Verteidiger genauso wie der bosnische Nationalspieler Adnan Zahirovic, der vor einigen Wochen für sein Land noch an der WM teilnahm, und der polnische Nationalspieler Piotr Cwielong. Außerdem hatten auch schon Moritz Göttel und Selim Gündüz Zweitligaluft geschnuppert.

Doch das Bochumer Quintett war nicht unbedingt ausschlaggebend dafür, dass die Hausherren bereits nach zwei Minuten eine gute Gelegenheit hatten. Vielmehr war es der Fehler von Rhys Tyler, der Henrik Gulden ziehen ließ. Der Linksaußen bediente in der Mitte mustergültig den angesprochene Piotr Cwielong, der aus kurzer Distanz am stark reagierenden Philipp Kühn scheiterte.

Auch die zweite Chance des Spiels entstand aus einem indivduellen Fehler, dieses Mal aber auf der anderen Seite. Einen Rückpass konnte David Jansen erlaufen und aus spitzem Winkel in Richtung Tor ziehen. Sein Abschluss wehrte Felix Dornebusch im Tor der Gastgeber aber mit einem Fußreflex ab. Aber auch die anschließende Ecke brachte Gefahr beziehungsweise hätte den Kleeblättern eigentlich einen Elfmeter bescheren müssen, als Alexander Scheelen beim Kopfballversuch klar umgestoßen wurde. Der Pfiff von Schiedsrichter Lukas Sauer, der im Laufe des Spiels noch einige Male im Fokus stehen sollte, blieb aber aus (5.).

Während es die Bochumer in der Folge über Gazi Siala aus der Distanz versuchten (14.), bot sich Patrick Schikowski nach einer guten Viertelstunde die nächste gute Gelegenheit. Nach einem Doppelpass mit David Jansen konnte der Oberhausener Elfer aber nicht mehr genugDruck hinter den Ball bekommen, um den VfL-Schlussmann zu überwinden (16.). Danach hieß es dann aber einmal Luft anhalten für die Oberhausener und ihre mitgereisten Anhänger, als Moritz Göttel aus zehn Metern nur den Pfosten traf (19.). Nach diesem „Hallo wach“-Erlebnis versuchte es zweimal David Jansen aus aussichtsreicher Position, wurde aber beide Male in letzter Sekunde geblockt (26./28.).

Ein wenig Pech hatte dann Patrick Schikowski nach dem bis dato besten Angriff der Zimmermann-Elf. Eine Flanke von Dominik Reinert landete direkt auf dem Kopf des schnellen Stürmers, der aber wenige Zentimeter neben den Kasten zielte.Nach einer guten halben Stunde hatten die Kleeblätter dann aber auch ein wenig das Glück auf ihrer Seite, als Felix Haas beim Zweikampf im Strafraum Piotr Cwielong traf. Der Pole fiel allerdings sehr theatralisch, so dass der Unparteiische weiterspielen ließ.Es ging aber weiter hin und her und erneut hatte sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff Patrick Schikowski die Möglichkeit zur Führung. Dieses Mal schloss er aber nach einer erneuten Reinert-Flanke zu schnell mit dem Kopf ab, statt den Ball frei vor dem Tor anzunehmen.

Statt in Führung zu gehen, kam es wie so oft und der direkte Gegenzug führte zum Rückstand. Moritz Göttel konnte sich am rechten Flügel von seinen Gegenspielern Felix Herzenbruch und Benjamin Weigelt befreien und bediente in der Mitte Piotr Cwielong, der keine Mühe hatte, zum 1:0 für die Bochumer U23 einzuschieben (39.).RWO wollte unmittelbar antworten, doch den abgefälschten Schuss von Nick Brisevac konnte Felix Dornebusch noch aus der Ecke kratzen, do dass Rot-Weiß mit 0:1 in die Pause gehen musste.

Aus der kamen erneut die Bochumer mit etwas mehr Schwung, aber weder Göttel (53.), noch Gulden (55.), noch Cwielong (57.) konnten die Führung ausbauen.Stattdessen fand das Zimmermann-Team endlich besser ins Spiel, was auch an der Einwechslung von Ralf Schneider in der 60. Minute lag. Und direkt der erste richtig gut vorgetragene Angriff nach dem Spielertausch führte zum Ausgleich. Doch der Treffer von Nick Brisevac zählte nicht. Das Unparteiischen-Gespann hatte den Flügelspieler im Abseits gesehen, eine sehr knappe und zumindest fragwürdige Entscheidung.

Vier Minuten später war es aber wieder der ehemalige Wiedenbrücker, der zum Abschluss
am, dieses Mal ans Außennetz nach feiner Vorarbeit von David Jansen (63.). Jetzt war RWO aber da und folgerichtig führte nur eine Minute später der schönste Angriff des Spielszum 1:1. Philipp Kreuels schickte Patrick Schikowski, der legte quer auf David Jansen, der wiederum überlegt zum 1:1 einschob (64.).Es blieben also gut 25 Minuten, um das Spiel noch zu einem Sieg zu drehen, aber auch der VfL wollte sich mit einem Zähler nicht begnügen, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Ein direkter Freistoß von Benjamin Weigelt stellte Dornebusch vor keine großen Probleme (70.), ein Schuss von eingewechselten Ridvan Balci strich am Pfosten vorbei (73.).

Dann aber erwies Felix Haas seinen Mannschaftskameraden einen Bärendienst. Bereits verwarnt, brachte er U21-Nationalspieler Fabian Holthaus direkt vor dem Strafraum zu Fall und Schiri Sauer schickte den Innenverteidiger mit Gelb-Roter Karte vom Feld. Zwar brachte der Freistoß nichts ein, aber mit zehn Mann wurde es natürlich noch schwerer für RWO. Eine der ersten Ballkontakte vom eingewechselten Jörn Nowak hätte dann um ein Haar doch noch den Oberhausener Erfolg gebracht, als er nach einer Schneider-Ecke mit dem Kopf etwas zu hoch zielte (80.). Auch seine zweite Szene war stark, als er mit einem Solo in den Strafraum vordrang, dann beim Zusammenprall mit dem Torhüter aber für ein Offensivfoul zurück gepfiffen wurde (85.).

Die letzte gute Szene gehörte dann aber doch noch einmal den Hausherren. Jörn Nowak und Benjamin Weigelt waren sich bei einem Abwehrversuch nicht einig, so dass Ridvan Balci alleine auf Philipp Kühn zugehen konnte. Oberhausens Nummer eins konnte ihn mit einem Hechtsprung aber stoppen und somit den Punkt festhalten.

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Wir hätten direkt zu Spielbeginn in Rückstand geraten können, dann hatten wir aber selbst ganz gute Gelegenheiten, die wir aber nicht nutzen konnten. Ich denke aber, dass wir nach der Ecke auch einen Elfmeter hätten erhalten müssen, als Alex Scheelen im Strafraum klar gefoult wurde. Stattdessen sind wir im Gegenzug in Rückstand geraten und es entwickelte sich ein sehr zweikampfbetontes Spiel. Das 1:1 fällt dann in der zweiten Hälfte nach einem hervorragenden Spielzug, leider hatten wir von diesen aber zu wenige. Bochum hat gezeigt, dass es nicht so schlecht ist, wie es die letzten Ergebnisse vermuten lassen. Nach dem Platzverweis mussten wir letztlich mit dem Punkt zufrieden sein.“

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum U23): „Ich bin enttäuscht, dass wir hier heute keine drei Punkte geholt haben. Speziell in den Zweikämpfen konnten wir uns bei den Oberhausenern mit unserer jungen Truppe etwas abschauen, aber die Jungs von der Ersten Mannschafthaben die nötige Zweikampfhärte in das Spiel mit hinein gebracht. Nach der Führung fehlte uns ein wenig die Cleverness, trotzdem können wir auf das Ergebnis aufbauen. Vor der Partie wären wir mit einem Zähler zufrieden gewesen, nach dem Spiel nicht unbedingt.“

Aufrufe: 05.10.2014, 21:10 Uhr
RWOAutor