2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
F: Dominik Claus
F: Dominik Claus

RW Walldorf feiert Titelgewinn

Gruppenliga: 3:0-Sieg im Derby gegen Büttelborn / Nur Gotta verlässt künftigen Verbandsligisten

„Aufsteiger, Aufsteiger“, grölte die Partygesellschaft, die eben noch Fußball gespielt hatte. „Nie mehr Gruppenliga“ war ein weiterer Hit zu den vielen Bierduschen auf dem Platz. Der SV Rot-Weiß Walldorf ist seit Sonntag, seit dem 3:0 (1:0)-Derbysieg gegen die SKV Büttelborn, Meister der Gruppenliga Darmstadt.

„Das war seit Wochen die schwächste Leistung von uns“, sagte RWW-Trainer Max Martin, fügte aber sogleich hinzu: „Das ist an so einem Tag völlig wurscht.“ Zum ersten Mal in der Geschichte des 1914 gegründeten Vereins konnten sowohl die U 23-Mannschaft, die im Vorspiel den A-Liga-Titel perfekt machte (mehr auf Seite 35), als auch das erste Team am selben Tag die Meisterschaft feiern.

Martins Mannen gehen fast geschlossen in die Verbandsliga. Einzig Torjäger Mario Gotta, der berufsbedingt kürzertreten will, wird den Verein verlassen.

Nach gut einer halben Stunde gönnte Schiedsrichter Sebastian Wiesner den Derbygegnern eine Trinkpause. Die Gelegenheit für beide Trainer, ihre Spieler um sich zu scharen. Dabei redete Martin erregt auf die Seinen ein: Es missfiel ihm, dass die Heimelf der SKV viel zu viel Raum für den Spielaufbau ließ. Und dass nach vorne mit zu wenig Vehemenz gegen den Ballführenden gearbeitet wurde. So bekamen die Walldorfer keinen Zugriff auf den geschickt verteidigenden Gegner. „Das reicht nicht, Männer“, brüllte Martin.

Das kann der Spitzenreiter besser, wie er bis Mitte der ersten Halbzeit zeigte. Ohnehin hatte das Derby ganz nach Wunsch für den SV Rot-Weiß begonnen: Nach 35 Sekunden passte Daniel Beck auf Marc Eichfelder, der gen Grundlinie stürmte. Seine scharfe Hereingabe flog an all den vielen Beinen vorbei, die die Flugkurve des Balles hätten kreuzen können – und endete mit dem Führungstor. Fast wäre Eichfelder auch das 2:0 gelungen, aber sein 18-Meter-Freistoß krachte an die Latte (16.).

SKV-Trainer Arndt Hornicek sagte: „In der ersten Halbzeit haben wir es ganz gut gemacht – bis auf die ersten 35 Sekunden. Hätten wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen können, wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen.“ So aber sei das gesamte taktische Konzept über den Haufen geworfen worden.

Doch als der SV Rot-Weiß in seinem unbedingten Willen nachließ, das Spiel frühzeitig entscheiden zu wollen, kam die SKV besser klar. Der Aufsteiger brachte den Favoriten gar in Bedrängnis. So in der 26. Minute, als ein unnötig herauslaufender RWW-Torhüter Kevin Darmstädter von Sebastian Krieg überlupft wurde, der Ball aber am Ziel vorbei hoppelte.

All das kumuliert, brachte Max Martin zu der lautstarken Trinkpausen-Ansprache. Erst nach dem Seitenwechsel machte der SV Rot-Weiß wieder Tempo. Mit Erfolg: Mario Gotta passte steil in den Lauf von Nico Struwe, der das vom Klassenprimus so ersehnte zweite Tor schoss (56.). Mit den dritten Tor in der 69. Minute war das Derby dann entschieden.

SV Rot-Weiß Walldorf: Darmstädter – Gotta, Werther (77. Niksic), Ludwig (46. Deumlich), Struwe, Hammann, Beck, Borger, Eichfelder, Matheisen (82. Dukas), Wohn.

SKV Büttelborn: Kiesel – Tribaldo (72. Bender), Fisch, Dilling, Ginkel (65. Straub), Ngo, Wicht, Tittes, Krieg, Beißer, Nedzibovic.

Tore: 1:0 Eichfelder (1.), 2:0 Struwe (56.), 3:0 Beck (69.)

Schiedsrichter: Wiesner (Frankfurt). Zuschauer: 200.



Aufrufe: 06.5.2018, 20:03 Uhr
Dirk WinterAutor