2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
„So einen Schuss kann bei uns nicht jeder“: Sven Paul (am Ball) bewies SVP-Trainer Andreas Steinweg bereits im ersten Spiel seine Klasse. Foto: Dagmar Rutt
„So einen Schuss kann bei uns nicht jeder“: Sven Paul (am Ball) bewies SVP-Trainer Andreas Steinweg bereits im ersten Spiel seine Klasse. Foto: Dagmar Rutt

Routinier Paul soll Planegg-Offensive beleben

Stürmer ist eigentlich Co-Trainer des Reserveteams

Planegg - Sven Paul hat in seinem Fußballerleben schon einiges mitgemacht und ist mit 34 Jahren nicht mehr der Jüngste. Jahrelang spielte er bei der DJK Pasing in der Bezirksliga. Jetzt soll er zumindest kurzfristig das Offensivproblem des SV Planegg-Krailling lösen.

Die Bilanz ist sehr dürftig: Im Fußballjahr 2017 schossen die Bezirksliga-Fußballer des SV Planegg-Krailling in keiner Partie mehr als zwei Tore. Diese Marke erreichten sie insgesamt lediglich siebenmal. Nicht nur deshalb ist Sven Paul für SVP-Coach Andreas Steinweg ein Geschenk des Himmels. Dabei war der 34-jährige Angreifer eigentlich nur als spielender Co-Trainer der zweiten Mannschaft vorgesehen. „Wenn man mich in der ersten braucht, bin ich aber gerne bereit, auszuhelfen“, sagt Paul, der Würmtaler Fußball-Interessierten als langjähriger Spieler der DJK Pasing bekannt ist.

Der Offensivspieler zeigte am Sonntag bei seinem ersten Einsatz für den SVP direkt seine Klasse mit einem strammen Schuss, den der gegnerische Keeper gerade noch entschärfte. Kurz darauf köpfte der Joker den 2:0-Endstand im Spiel beim FC Hertha München (wir berichteten). „Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen und es mir leicht gemacht“, lobt Paul. Steinweg zeigt sich beeindruckt: „So einen Schuss und so einen Kopfball kann bei uns nicht jeder.“

Es ist also kein Wunder, dass er auch am Samstag im Match beim SV Neuperlach München (15.30 Uhr) nicht auf Paul verzichten möchte. „Wir haben Probleme in der Offensive“, bekennt Steinweg. Neuzugang Jasmin Alispahic (kam aus der U19 des SV Aubing) und Christoph Rainer sind zwar Versprechungen für die Zukunft, doch beide fehlten zuletzt wegen Urlaubs. Patrick Ochsendorf tat sich schwer in den ersten Begegnungen. „Er hat selbst erkannt, dass er im Mittelfeld wohl besser aufgehoben ist“, sagt Steinweg. Auch Benedikt Hort kommt einfach nicht so richtig in Schwung. „Er hat seit dem Winter immer wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen“, berichtet Steinweg.

Paul könnte der Schlüssel dafür sein, dass der SVP wieder in sichere Tabellengefilde klettert. Dabei hat der Routinier genug andere Dinge um die Ohren. „Wenn die Familie ruft, muss der Fußball ruhen. Allerdings ist meine Frau sehr verständnisvoll“, sagt Paul, der eine 17 Monate alte Tochter hat. Seine Partnerin versteht, dass der 34-Jährige neben seinem Hauptjob in der Autozulieferer-Branche und seinen zwei Nebenjobs in Fitnessstudios noch den Sport braucht. „Ich bin fit“, sagt Paul, der bis zur U17 beim TSV 1860 München spielte. Doch die Profikarriere scheiterte. „Dann kamen Frauen, Alkohol, Party“, erinnert sich der Offensivspieler. „Im Nachhinein ist es schon schade, wie es gelaufen ist“, bekennt Paul. Über die Bezirksliga kam der langjährige Akteur der DJK Pasing nicht hinaus. „Ich wäre auch in Pasing geblieben, aber keiner hat mit mir gesprochen. Irgendwann habe ich dann mal nachgefragt, und dann hat man mir gesagt, dass man mit jüngeren Leuten plant“, so der Routinier.

Andreas Budell, Trainer der zweiten Mannschaft in Planegg, nutzte die Chance und lockte seinen guten Freund an die Hofmarkstraße. „Ich kenne ihn schon seit Kindertagen. Wir sind in der gleichen Gegend aufgewachsen“, sagt Budell, der Pauls Unterstützung in der Bezirksliga-Mannschaft mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht. „Die Erste hat natürlich Vorrang. Ich bin aber schon froh, dass er mir im Training hilft“, sagt Budell. Dennoch hätte er ihn gerne am ersten Spieltag auf dem Feld zur Verfügung. In eineinhalb Wochen ist das Kreisliga-Team ausgerechnet bei Pauls Ex-Verein Pasing zu Gast. „Das müssen wir in Ruhe besprechen. Wenn er an diesem Samstag in der ersten Halbzeit spielt, dann wäre er für dieses Match gesperrt“, so Budell.

Text: Tobias Huber

Aufrufe: 017.8.2017, 11:59 Uhr
Tobias Huber - Starnberger MerkurAutor