2024-06-17T07:46:28.129Z

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Gibt beim Bundesliga-Nachwuchsteam der Hachinger als Coach den Ton an: Robert Lechleiter.
Gibt beim Bundesliga-Nachwuchsteam der Hachinger als Coach den Ton an: Robert Lechleiter. – Foto: Archiv Brouczek

Robert Lechleiter: „Mit 25, 26 Jahren gehörst du heute doch schon fast zum alten Eisen“

Ex-Co-Trainer übernimmt wieder die U19 der SpVgg Unterhaching

Welche Platzierung ist Ihr Saisonziel mit der U19?

Unterhaching – Robert Lechleiter ist nicht länger Co-Trainer im Regionalligateam der SpVgg Unterhaching. Trotzdem führt der tägliche Arbeitsweg des 41-jährigen Übungsleiters auch weiterhin von seinem Wohnort Aßling an den Hachinger Sportpark. Im Rahmen einer internen Umstrukturierung des Trainerteams werden die bisherigen Assistenten von Profi-Chefcoach Sandro Wagner, Lechleiter und Roman Tyce, künftig gemeinsam mit dem bisherigen U19-Trainer Sven Teichmann die A-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest betreuen (wir berichteten). Im Gegenzug wechselt Sven Palinkasch als Co-Trainer und Videoanalyst zur Profimannschaft. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Lechleiter, weshalb die vertraut neue Aufgabe für ihn keinen Rückschritt, sondern einen Fortschritt darstellt.

Es war der Wunsch des Vereins, wieder einen hauptamtlichen Cheftrainer in Vollzeit in der U19 zu installieren. Dann habe ich gesagt, dass ich das gerne wieder machen würde. In großer Runde, mit Sandro Wagner und unserem Präsi, haben wir uns zusammengesetzt und die für alle beste Lösung gefunden.

„Die letzten anderthalb Jahre haben mir aber auch gezeigt, dass sich die Trainer-Reise kaum planen lässt und sich schnell ändern kann.“

Robert Lechleiter über seine Erfahrung als Co-Trainer der Herrenmannschaft.

Zuerst geht es doch darum, was das beste für den Verein ist. Und die Jugend hat bei Haching einen unglaublich hohen Stellenwert. Man kennt hier jeden Spieler bis runter in die kleinsten U-Mannschaften persönlich. Mich persönlich bringt es außerdem ligaunabhängig weiter, wieder einen Cheftrainer-Posten anzunehmen. Es reizt mich, dass ich den Jungs in der U19 den letzten Feinschliff vor dem Übergang in den Profifußball mitgeben kann. Noch dazu in der Bundesliga, wo ich bisher auch noch nicht trainiert habe.

Ich fühle mich eigentlich in beiden Rollen wohl. Auch die Arbeit macht mir sowohl bei den Herren als auch mit der U19 Spaß. Für mich ist das jetzt einfach der richtige Schritt in meiner weiteren Laufbahn. Als Cheftrainer. Und als Chef hast du mehr Verantwortung, auch darauf habe ich wieder Bock. Die letzten anderthalb Jahre haben mir aber auch gezeigt, dass sich die Trainer-Reise kaum planen lässt und sich schnell ändern kann. Ich habe hier über das Saisonende hinaus noch anderthalb Jahre Vertrag. Mal sehen was bis dahin und danach passiert.

„Mit 25, 26 Jahren gehörst du heute doch schon fast zum alten Eisen.“

Robert Lechleiter über die Wichtigkeit der Jugendarbeit.

Da wird sich nicht so viel ändern. Abgesehen von den Trainingszeiten, die sich an die Schulzeiten der Spieler anpassen. Deshalb werde ich situativ nachmittags auch noch weiterhin bei den Profis dabei sein.

… weil sie das nun einmal auch ist! Wir haben in dieser Saison bereits zehn A-Jugendspieler bei den Profis eingesetzt. Und diese Spieler bleiben und trainieren auch weiterhin mit dem Profiteam. Das Herrentraining bringt den Jungs ganz viel. Und andersherum können die Einwechselspieler auch bei der U19 spielen. Für die Jungs ist es wichtig, dass sie ein komplettes Spiel am Wochenende machen.

Man muss die Jungs so früh wie möglich reinschmeißen - wenn sie die Qualität dazu haben! Mit 25, 26 Jahren gehörst du heute doch schon fast zum alten Eisen. Wir konnten überhaupt noch keinen negativen Fall feststellen, wenn wir Jugendspieler bei den Herren in der 3. Liga oder Regionalliga eingesetzt haben. Das hatte nur Vorteile.

„Dass möglichst viele Spieler den Sprung zu den Profis schaffen, ist wichtiger als irgendeine Platzierung.“

Robert Lechleiter über die Ziele mit der A-Jugend.

Karim ist eine eigene Geschichte der Superlative. Zu früh und zu jung muss es jedenfalls auch nicht sein. Etwa im Bereich älterer Jahrgang U17, jüngerer Jahrgang U19. Vor allem sind aber die Trainingszeiten bei den Herren wichtig, die bei uns mit dieser hohen Durchlässigkeit möglich sind.

Momentan ist die Konstellation nicht schlecht. Natürlich wäre es schön, wenn die Profis wieder eine Liga höher spielen würden. Aber die Qualität, die wir dahinter mit zwei Bundesliga-Teams haben, spricht für sich. Die U17 steht auf Platz zwei sensationell da. Und auch der sechste Platz der U19 ist Beleg für unsere gute Nachwuchsarbeit.

Dass möglichst viele Spieler den Sprung zu den Profis schaffen, ist wichtiger als irgendeine Platzierung. Ich freue mich darauf, mit Sven Teichmann und Roman Tyce als meinem ehemaligen Mitspieler und Co-Trainer in ähnlicher Konstellation erfolgreich in der U19 weiterarbeiten zu können.

Aufrufe: 03.1.2022, 16:06 Uhr
Julian BetzlAutor