2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
FC-Sturmführer Benjamin Wagner kehrt zum TSV Regen zurück   Foto:Grübl
FC-Sturmführer Benjamin Wagner kehrt zum TSV Regen zurück Foto:Grübl

Rinchnach setzt voll auf die Jugend

Kreisklassenabsteiger baut voll auf seinen eigenen Nachwuchs +++ Youngster Ralf Kronschnabl wird Spielertrainer +++ Wagner und Ledl verlassen Verein

Vor drei Jahren spielte der FC Rinchnach noch in der Kreisliga, nun muss der Klub 2011/2012 in der A-Klasse ran. Nach dem Abstieg haben sich die Verantwortlichen um Spartenleiter Anton Dannerbauer zu einem radikalen Umbruch entschlossen. In "Klouster" setzt man zukünftig total auf den eigenen Nachwuchs. Nicht mehr im Kader stehen auch die Routiniers Benjamin Wagner (zurück zum TSV Regen), Jan Ledl (Ziel unbekannt) und auch Interimsspielertrainer Michael Schaller wird wohl eine Pause einlegen. Die FC-Spartenleitung hat FuPa eine Pressemitteilung zukommen lassen.
Die letzten Jahre waren für den FC Rinchnach stark vom ständigen Abstiegskampf geprägt. Beginnend mit dem Abstieg aus der Kreisliga, kämpfte man auch in den letzten drei Jahren ständig mit dem Abstiegsgespenst. Aufgrund von Abgängen und alters- und berufsbedingten Rücktritten von Führungsspielern, konnten die FC´ler diesen Abwärtstrend nicht mehr stoppen.

"Wir werden die neue Saison komplett mit Eigengewächsen bestreiten, das Durchschnittsalter liegt etwa bei 21 Jahren“, berichtet Abteilungsleiter Anton Dannerbauer. Diese Ausrichtung zieht man auch bei der Trainerfrage durch. Mit Ralf Kronschnabl, der seine ersten Erfahrungen als Jugendcoach gemacht hat, sitzt zur neuen Saison ein gerademal 22-jähriger auf dem Trainerstuhl. Kronschnabl schaffte es mit zwei Mannschaften der JFG Ohetal-Regen (FC Rinchnach/FC Bürgerholz Regen) jeweils in die Kreisliga aufzusteigen.

Besonderen Respekt sprach die sportliche Leitung der Klousterer um Wenig und Dannerbauer den Spielern der Mannschaft der letzten Saison aus. Da es anscheinend für andere Vereine üblich ist ,einen am sportlichen Boden liegenden Verein als Spielerquelle auszuschlachten, sieht man es beim FC Rinchnach als vorbildliche und heutzutage im Fußballgeschäft nicht mehr als selbstverständliche Charakterstärke an, den vermeintlichen Verlockungen der Konkurrenz zu widerstehen. Außer Torwart Martin Hochholzer, der zur SpVgg Kirchdorf wechselt, bleiben alle Eigengewächse beim FC Rinchnach. "Es ist schon verwunderlich, mit welcher Gier so mancher Nachbarverein auf unsere jungen Spieler los ging“, klagt Dannerbauer. Dies ging soweit, dass FC-Spieler sogar vor dem letzten Saisonspiel in der Kreisklasse im Beisein von FC-Funktionären angesprochen wurden.

Beim FC Rinchnach ist man sich natürlich bewusst, dass der Schritt der radikalen Verjüngung nicht ganz einfach wird und dieses Vorhaben von manchem Fan kritisch beäugt wird. "Wir werden in der neuen Saison sicher mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und Lehrgeld zahlen, jedoch spielt die Zeit für uns. Außerdem wollen wir im irrsinnigen Geldpoker von so manchem anderen Verein nicht mitspielen. Neuanfang – wenn nicht jetzt wann dann, ob dieser Schritt richtig ist, werden wir erst in ein paar Jahren sehen“, meint Dannerbauer. Wenn Kronschnabl und seine „Rasselbande“ diese Herausforderungen annehmen und mit Teamgeist und Engagement ans Werk gehen, geht man sicher wieder besseren sportliche Jahren beim FC Rinchnach entgegen.

Aufrufe: 021.6.2011, 10:47 Uhr
Thomas SeidlAutor