2024-05-02T16:12:49.858Z

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Josef Seidl wurde beim FC Rinchnach von seinen Aufgaben entbunden F: Weiderer
Josef Seidl wurde beim FC Rinchnach von seinen Aufgaben entbunden F: Weiderer

Rinchnach: Seidl muss gehen, Pertler nun alleiniger Chef

Das Kreisklassen-Schlusslicht hat sich bereits letzte Woche von seinem verletzten Spielercoach getrennt

Das Spielertrainer-Duo des FC Rinchnach gehört der Vergangenheit an: Josef Seidl (39) wurde bereits vergangene Woche von seinen Aufgaben beim Kreisklassisten entbunden. Sven Pertler (29), der seit vergangenen Sommer mit Seidl eine Doppelspitze bildete, hat nun alleinverantwortlich das Sagen beim Klub aus dem Landkreis Regen, der seit Freitag - das vorherige Schlusslicht SG Innernell / Schöfweg II gewann die Nacholpartie gegen Tabellenführer Viechtach mit 2:0 - die Rote Laterne inne hat.
Josef Seidl, der in seiner sportlichen Glanzzeit zu den Leistungsträgern des TV Freyung und TSV Grafenau zählte, kam im Spätsommer 2017 zum FCR und führte das Team Torjäger Andreas Hoidn aus dem Tabellenkeller zum Klassenerhalt. In der laufenden Runde konnte der Schwung aus der Vorsaison allerdings nicht mitgenommen werden, zudem hatten "Klouster" mit enormen Verletzungspech zu kämpfen. "Uns fallen Woche für Woche permanent mindestens vier, fünf Stammspieler aus. Ein solcher Substanzverlust ist in der Kreisklasse über Dauer nicht kompensierbar", weiß Rinchnachs Vorstand Markus Kurz, dem der Entschluss, sich von Seidl zu trennen, nicht leicht gefallen ist: "Josef ist ein super Mensch, der am Klassenerhalt der Vorsaison großen Anteil hat. Leider ist er seit geraumer Zeit verletzt und kann durch seinen Schichtdienst nur alle zwei Wochen am Trainingsbetrieb teilnehmen. Dafür kann Josef nichts, aber in unserer Situation ist das alles andere als optimal und er kann der Mannschaft nicht mehr so helfen, wie er und wir es uns wünschen würden. Wir haben uns deshalb dazu entschieden, Sven die alleinige Verantwortung zu übertragen. Trotzdem gehen wir nicht im Bösen auseinander und wünschen ihm für seine sportliche und private Zukunft alles Gute", sagt Kurz.


Seidl: »Leider konnte ich das Team wegen meiner Verletzung nicht mehr auf dem Rasen unterstützen, trotzdem drücke ich Sven und den Jungs für den Saisonendspurt die Daumen und hoffe, dass der Klassenerhalt noch geschafft werden kann.«


Josef Seidl, der wegen einer Rückenverletzung seit einigen Wochen außer Gefecht ist, hat seine Entlassung gefasst aufgenommen: "Der Verein hat sich so entschieden und ich habe das zu akzeptieren. Mir hat das Engagement bei Klouster Spaß gemacht, auch wenn es vor allem in dieser Saison aufgrund der vielen Ausfälle eine extrem schwierige Aufgabe war. Leider konnte ich das Team wegen meiner Verletzung nicht mehr auf dem Rasen unterstützen, trotzdem drücke ich Sven und den Jungs für den Saisonendspurt die Daumen und hoffe, dass der Klassenerhalt noch geschafft werden kann." Ohnehin stand schon seit der Winterpause fest, dass der Routinier den FC Rinchnach am Saisonende verlassen hätte. Eine neue Trainertätigkeit wird der 39-Jährige aber vorerst nicht in Angriff nehmen. "Ich kann aktuell nicht sagen, wann ich wieder spielen kann. Deshalb werde ich mich in Ruhe auskurieren und meinen Spielerpass beim TV Freyung deponieren. Über kurz oder lang möchte ich aber gerne wieder als Trainer arbeiten", lässt der Mittelfeldmann wissen. Beim FC Rinchnach geht es in den verbleibenden fünf Partien darum, den Absturz in die A-Klasse noch irgendwie abzuwenden. "Die Lage ist mehr als kritisch, aber wir spielen noch gegen unsere beiden Abstiegsmitkonkurrenten Schweinhütt und Innernzell. Diese beiden Partien müssen wir gewinnen, zudem mindestens noch ein weiteres Mal etwas holen. Das wird zwar schwierig, ist aber nicht unmöglich", meint Markus Kurz, der keinen Hehl daraus macht, dass ein Abstieg ein Tiefschlag für den Verein wäre: "Wir betreiben eine sehr intensive Jugendarbeit. 2020 und 2021 rücken zahlreiche Akteure aus dem eigenen Nachwuchs nach, von denen einige richtig talentiert sind. Wir möchten unseren Youngsters eigentlich schon Kreisklassenfußball bieten können, ansonsten kann es passieren, dass uns der eine oder andere von ihnen vielleicht auch verlassen wird."
Aufrufe: 015.4.2019, 15:07 Uhr
Thomas SeidlAutor