2024-06-04T08:56:08.599Z

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Zuletzt gewannen die 05er um Romario Rösch (Mitte) das Derby gegen Schott.
Zuletzt gewannen die 05er um Romario Rösch (Mitte) das Derby gegen Schott. – Foto: hbz/Schäfer (Archiv)

Riesen-Respekt statt Derby-Rivalität in der Regionalliga

TSV Schott und Mainz 05 II verbinden vor wohl vorerst letztem Regionalliga-Aufeinandertreffen viele Gemeinsamkeiten

Mainz. Was man beim TSV Schott Mainz nicht mehr zu hoffen wagt, hält Bartosch Gaul noch für möglich. Als Letzte-Chance-Spiel für den Regionalliga-Letzten apostrophiert der U 23-Trainer des FSV Mainz 05 das Stadtderby auf der Mombacher Bezirkssportanlage an diesem Samstag (14 Uhr). Und macht dem TSV damit Hoffnungen, die er selbst nach dem bitteren 1:3 in Walldorf verloren hatte.

Schott hofft auf die Unterstützung seiner Fans

Was steckt in diesem Derby drin? Die äußerst vage Aussicht für Schott, mit einem Sieg und vielleicht einem Zwangsabsteiger tabellarisch noch etwas bewegen zu können, auch wenn die Chancen sich im Promillebereich bewegen. Das Ziel der 05er, sich Rang vier zu schnappen. „Die Derby-Konstellation wird für Schott genug Schub geben“, warnt Gaul, „da ist extreme Vorsicht geboten.“ Das Verhältnis der Teams, die Vorgeschichte vieler TSVler am Bruchweg. Der 3:0-Sieg des Underdogs beim letzten Kräftemessen an Ort und Stelle, danach zweimal vom FSV am Bruchweg gerade gerückt. Der reizvolle Vergleich des Profi-Unterbaus gegen die ambitionierten Amateure, die bei ähnlichen sportlichen Wurzeln einen völlig anderen Alltag erleben. Das Derby selbst, bei Frühlingswetter und maximaler Zuschauerkapazität. „Ich hoffe auf eine sehr große Kulisse, das haben sich die Jungs verdient“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth.

Wechselseitig gibt es viele warme Worte. Abteilung Attacke, das gibt das Verhältnis der Vereine nicht her. Die Rekordkulisse lag im Herbst 2017, beim erstmaligen Kräftemessen, bei mehr als 2000 Zuschauern. Seither gab es in fünf Spielen nur einen Feldverweis und in der Hinrunde ein emotional eher gemächliches 1:0 der U 23. Und die Kooperationsvereinbarungen zu Jugend und Frauenfußball, die für Meeth belegen, wie eng die Clubs miteinander sind. „Man schätzt sich, viele von uns sind Fans ihrer Bundesliga-Mannschaft“, betont der 47-Jährige vor seinem einstweilen letzten Stadtduell. Und lobt die „Bomben-Saison“ der U 23, zollt Gaul und Nachwuchschef Volker Kersting „Riesen-Respekt“ ob Kaderplanung, implementierter Mentalität und Spielweise. Zweikampforientierte Kompaktheit und extremes Tiefenspiel bei Ballgewinn und Spielaufbau attestiert Gaul dem TSV. Es könnte also eng werden auf dem breiten Kunstrasen.

Eine lange Liste an Ausfällen

Schade, dass so viele das Spiel verpassen. Beim TSV kehrt zwar Janek Ripplinger zurück, auch Manuel Schneider und, als Joker, Dominik Ahlbach stehen vor dem Comeback. Trotzdem bleibt die Liste der Ausfälle mit Namen wie Kern, Hahn, Müller, Hanner Lopez, Hermann, Gorbunow und Celik lang – und wird zahlenmäßig von den 05ern noch überboten. Vier Kranke, zwei Gelbgesperrte, vier Verletzte und zwei Verletzungsgeplagte, die Gaul auf dem harten Kunstgeläuf lieber schonen möchte, machen die Auswahl knifflig. Manthe – Crljenec, Modica, Laux – Wanner, Fichtner, Papela, Fürstner, Mißner – Brandstetter, Kersthold (Tranziska), die Elf der Abwesenden lässt sich allemal sehen.

Sechs U19 Spieler für die kommende Saison

Torwart Leon Hoffmann, der, so Gauls Einordnung, mental und zweikampfstarke Rechtsverteidiger Keanu Kraft, der spielintelligente Innenverteidiger Lasse Wilhelm, der zuverlässige und führungsstarke Linksverteidiger Finn Müller, der „begnadete Kicker“ Marlon Roos Trujillo für die Offensive und der treffsichere Danny Schmidt, die zur neuen Saison aus der U 19 hochgezogen werden, sollen trotzdem noch nicht zum Einsatz kommen. In einem Derby, in dem beide Teams eigentlich frei aufspielen können.



Aufrufe: 022.4.2022, 09:30 Uhr
Torben SchröderAutor