2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Bayram Ilk lässt sich von seinen Teamkollegen feiern
Bayram Ilk lässt sich von seinen Teamkollegen feiern

Remis im "Prestigeduell"

Alfter bleibt Team der Stunde in der Mittelrheinliga - Rüffer sichert spätes Remis

Der VfL Alfter bleibt das Team der Stunde und sichert sich durch ein Last-Minute-Tor von Kevin Rüffer ein verdientes 2:2 Unentschieden gegen den Bonner SC. Zweimal standen sich die Mannschaften vom VfL Alfter und dem Bonner SC in dieser Saison bereits gegenüber. Und zweimal endeten die Spiele jeweils denkbar knapp. Während der Bonner SC das Hinspiel in der Mittelrheinliga knapp mit 2:1 für sich entscheiden konnte, behielten die Alfterer durch ein Tor von Bayram Ilk die Oberhand im Kreispokalviertelfinale.

Daher erwartete Heinz-Joachim Schmickler - Trainer des VfL Alfter - bereits im Vorfeld der Partie ein offenes Spiel auf Augenhöhe, "in dem sich seine Mannschaft voll reinhängen werde". Und auch Thomas Schmitz, der sportliche Leiter des Bonner SC, sprach unter der Woche von einem Fußballleckerbissen, "in dem es auch ums Prestige gehen werde".

Beide sollten Recht behalten. Von Beginn an entwickelte sich ein "Spiel auf hohem technischen und taktischen Niveau", wie VfL-Teammanager Dieter Neuhaus nach der Partie befand.
Die knapp 500 Zuschauer im Alfterer Waldstadion sahen einen schwungvollen Beginn beider Mannschaften, die sich mit offenem Visier begegneten und ihr Heil in der Offensive suchten. Bayram Ilk, Torjäger im Dienste des VfL Alfter, eröffnete mit seiner ersten Torchance nach nur zwei Minuten das muntere Hin und Her. Er konnte den etwas zu scharf gepassten Ball aber nur noch leicht touchieren, so dass Martin Michel im Bonner Kasten keine Schwierigkeiten hatte. Nur eine Minute später war es erneut Ilk, der seine Mannschaft in Führung hätte bringen können, als eine Flanke von David Greulich an Freund und Feind vorbeiflog.

Auf der anderen Seite setzte der Bonner SC nach gut zehn Minuten durch einen Schuss an den Außenpfosten sein erstes Ausrufezeichen, zeigte sich aber lange noch nicht so gefährlich wie der VfL Alfter, der spritziger und mutiger agierte und nur eine Minute später Martin Michel im Tor der Bonner erneut zu einer Parade zwang. Diesmal prüfte Mehmet Dogan den Bonner Torhüter aus 16 Metern.

Trainer Heinz-Joachim Schmickler ärgerte sich indes über die fahrlässige Chancenverwertung seiner Schützlinge und ahnte nichts Gutes. Seine Befürchtungen wurden nach 30 Minuten wahr, der Bonner SC lag plötzlich in Führung. Mitten in die Alfterer Drangphase schlich sich bei Routinier Abdel Boyala Bruder Leichtfuß ein, der den Ball im Spielaufbau an Gordon Addai verlor. Zwar war Torhüter Klaus Schnieber beim Schuss von Addai zur Stelle, konnte den Ball aber nur prallen lassen, so dass Vincenzo Bosa im Nachsetzen mit seinem 14. Saisontor den Bonner SC in Führung brachte (29.). Der Rückstand traf den VfL wie ein Stachel. Die Hausherren wirkten gelähmt, der Schwung der ersten halben Stunde war raus und es brauchte gut zehn Minuten bis sich die Mannschaft von Trainer Schmickler vom Gegentreffer erholt hatte. Die Schlussminuten gehörten aber wieder den Alfterern, die zunächst erneut durch Mehmet Dogan (40.) und dann mit einem wuchtigen Kopfball von Sascha Schwanenberg im Anschluss an eine Ecke (43.) scheiterten. Während der ein oder andere Zuschauer schon auf dem Weg zur Frittenbude war, ertönten im Alfterer Waldstadion Jubelschreie. Der zuvor glücklose Bayram Ilk brachte praktisch mit dem Halbzeitpfiff im dritten Nachsetzen den Ball im Bonner Tor unter (45.)

Die zweite Halbzeit gestaltete sich wie die Erste. Alfter übernahm die Initiative, erspielte sich die ersten Gelegenheiten, aber das Tor machte der Gast aus dem Bonner Norden. Durch einen direkt verwandelten Freistoß in den Torwinkel brachte Florian Mager den Bonner SC wieder in Front (59.), der in der Folge mehrmals die Entscheidung zum 3:1 auf dem Fuß hatte, den Alfterer Knock-Out aber nicht setzen konnte. So blieb das Spiel bis zum Schluss offen. Der VfL setzte nun alles auf eine Karte, brachte mit Kevin Rüffer und Dennis Herschbach zwei neue Offensivkräfte und wurde wie schon im ersten Durchgang für seine Mühen belohnt. Trainer Schmickler bewies mit den Wechseln nicht nur Mut, sondern hatte damit auch ein glückliches Händchen. Denn ausgerechnet der wenige Minuten zuvor eingewechselte Rüffer rettete dem VfL den letztlich verdienten Punkt in einem auf beiden Seiten jederzeit fair geführten Spiel.

Und so konnte Heinz-Joachim Schmickler nach dem Spiel durchaus mit der dargebotenen Leistung, nicht aber unbedingt mit dem Ergebnis zufrieden sein. "Uns ist es heute nicht gelungen, unsere zahlreichen Chancen zur Führung zu nutzen. So müssen wir zweimal einem Rückstand hinterher rennen. Von daher geht das Ergebnis hier in Ordnung", so Schmickler. Ferner lobte der Übungsleiter insbesondere den Bonner Gordon Addai, "den wir nie in den Griff bekommen haben."

VfL Alfter: Schnieber, Hoerner, Ilk, Matysik, Dogan, Boyala (70. Min. Herschbach), Greulich, Durgun, Schwanenberg (80. Min. Rüffer), Heinen, Opalka

Bonner SC: Michel, Dick, Bosa (80.Dias), Barron, Walbröl, Retterath, Yildiz, Mager, Remagen, Ibrahimi, Addai (84. Min. Cylkowski)

Tore: 0:1 Bosa (29.), 1:1 Ilk (45.), 1:2 Mager (59.), 2:2 Rüffer (89.)


Aufrufe: 026.4.2014, 21:46 Uhr
gelöscht gelöschtAutor