2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligavorschau
Die Mainzer Zweite (links) muss an der eigenen Mentalität arbeiten. F: Schmitz
Die Mainzer Zweite (links) muss an der eigenen Mentalität arbeiten. F: Schmitz

Reine Kopfsache

Vor der Partie gegen Stuttgart ist die Mentalität ein Thema bei der Mainzer U 23

Mainz. Das gute alte Kopfballpendel ist auch im Nachwuchsleistungszentrum am Mainzer Bruchweg noch immer, im Individualtraining, täglich im Einsatz. Doch eine spezielle Lehrstunde für Ridle Baku und Christian Kinsombi wurde nicht notwendig, wie Thomas Krücken erzählt. Der seit Sonntag 20-jährige Mittelfeldspieler von Fußball-Regionalligist FSV Mainz 05 II und der eigentlich noch a-jugendliche Flügelstürmer hatten aus fast identischer Position, zentral vor dem Tor und freistehend, gegen Hessen Kassel daneben geköpft. Die Folge war bei Krückens Debüt als Interimstrainer ein 0:0 gegen den Abstiegskandidaten.

Offensive Mechanismen im Trainingsprogramm

Hinten sicher, emsig, vorne aber zu wenig zielstrebig lautete das Fazit. Für Krücken ein mentales Problem. Der Fußballlehrer spricht vom Zutrauen in die eigenen Qualitäten. „Und das ist eine Frage der Zeit.“ An diesem Mittwoch, 15 Uhr, geht es im Nachholspiel gegen den VfB Stuttgart II. Standen in Krückens erster Trainingswoche vor allem die Defensivabläufe im Mittelpunkt, wurde die knappe Zeit nun für die offensiven Mechanismen genutzt. „Im Training lief der Ball, Spielfreude war zu sehen“, erzählt der 40-Jährige, der auch im Positions- und Umschaltspiel nach vorne auf die typischen Verhaltensmuster setzen will, die den Talenten im NLZ eingeimpft werden.

Die Basis ist, so Krücken, stets, dass man mehr Zweikämpfe gewinne, mehr sprinte und laufe als der Gegner. Die Spielauswertung ergab, dass das gegen Kassel der Fall war. Nun soll der nächste Schritt folgen. Der Gegner könnte da wie gerufen kommen. Schneid abkaufen, lange Bälle, zweite Bälle – das Muster, an dem seine Jungs sich immer wieder die Zähne ausbeißen, wenden U23-Teams eher selten an. „Das Spiel wird einen anderen Charakter haben“, sagt der Interimstrainer, der, von Kerem Bülbül abgesehen, wie er sagt, „aus dem Vollen schöpfen kann“. Seine Vorgabe: „Die Jungs dürfen Fehler machen, sollen sich mehr zutrauen, das Eins-gegen-Eins suchen, Kreativität entwickeln.“ Und die Chancen nutzen. Das allerdings ist, so Krücken, reine Kopfsache.



Aufrufe: 010.4.2018, 18:30 Uhr
Torben SchröderAutor