2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht

Regionalliga-Aufsteiger SV Eintracht muss nicht umziehen

Dank einer Sondergenehmigung des Fußballverbandes dürfen die Solinger Frauen ihre Heimspiele an der Zietenstraße austragen

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Sportanlage Zietenstraße und die eigene Wohnung in Düsseldorf anstelle idyllischer Erholungsorte in Italien oder Spanien – in diesem Sommer verzichtet Thomas Eigerdt auf seinen Urlaub.
"Ich plane die neue Saison durch. Für die Regionalliga müssen wir zwei Gänge hochschalten. Und da sich auch die Trainingsinhalte verändern werden, muss auch der Trainer seine Hausaufgaben machen." Denn: "Durch den Aufstieg haben wir die Sportart gewechselt. Ab sofort spielen wir im Leistungsbereich."

Die gute Nachricht: der Aufsteiger wird dafür nicht die Platzanlage wechseln müssen. "Wir haben vom Fußballverband eine Sondergenehmigung für die Zietenstraße erhalten. Wir werden also unsere Heimspiele weiter hier austragen können", freut sich Eigerdt. Die Sondergenehmigung war nötig geworden, weil der Kunstrasenplatz an der Zietenstraße zu klein ist – zumindest für die Regionalliga. Deren Spielordnung verlangt eine Mindestgröße von 64 x 100 Metern. Nur 62 x 98 Meter ist der Platz der Eintracht.

Als Alternative hatte die Stadt dem Verein den Rasenplatz auf der Herbert-Schade-Sportanlage angeboten. Angesichts der aber hier im Herbst und Winter drohenden, wetterbedingten Platzsperren – und Spielausfällen –, haben sich die Verantwortlichen entschieden, die Sondergenehmigung zu nutzen. "Die Stadt hilft uns jetzt bei den für die Regionalliga nötigen Veränderungen", erzählt der Coach. Ein wenig ins Stocken geraten ist die Personalplanung beim Aufsteiger. Mit einem 22er-Kader möchte Eigerdt in die Regionalliga gehen, doch bis auf Abwehrspielerin Nuccia di Nisi und Stürmerin Jennifer Ninaus – beide vom Zweitligisten 1. FCC Recklinghausen – kann der Verein noch keine Neuzugänge melden. Dafür sieht der Trainer einen einfachen Grund: fehlendes Geld. "Wir spielen zwar jetzt im Leistungsbereich, können aber auch weiterhin den Spielerinnen nichts zahlen."

Auch wenn über die von möglichen Neuzugängen geforderten Aufwandsentschädigungen nur gering sind, für die Eintracht sind auch kleinste Summen nicht zu stemmen. Zumindest noch nicht. "In Sachen Sponsoren tut sich ja etwas", freut sich der Coach über neue Unterstützung. "Wir bekommen eine Ausrüstung, ein Busunternehmen fährt uns zum Sonderpreis und durch unseren Hauptsponsor sind fast alle Kosten für die Saison bereits gedeckelt." Langfristig, weiß Eigerdt, müsse der Verein aber auch in Spielerinnen investieren – wolle man sich in der Regionalliga etablieren. "Natürlich wird es Niederlagen geben, aber wir werden die eine oder andere Mannschaft auch ärgern können. Verstecken brauchen wir uns nicht." Auch wenn der Coach betont, dass die Eintracht ab sofort nur "Endspiele um den Klassenerhalt" haben wird. "Aus dem, was wir haben, werden wir etwas formen, was die Klasse halten kann", gibt sich Eigerdt optimistisch.

Trainingsbeginn bei der Eintracht ist am 27. Juli, der Meisterschaftsauftakt am 8. September.

Aufrufe: 029.6.2013, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Michael TeschAutor