2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielvorbericht

Radebeuler BC schreibt Geschichte

Weinbergstradion erlebt am kommenden Samstag historisches Spiel / Im Sachsenpokal-Halbfinale geht es gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf / Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

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Wenn die Mannschaft von Trainer Matthias Müller am kommenden Samstag um kurz vor 14 Uhr den Rasen des Weinbergstadions betritt, schlägt sie in jedem Fall ein neues Kapitel der fast 110-jährigen Vereinsgeschichte auf. Denn der RBC steht erstmals überhaupt im Halbfinale des Wernesgrüner Sachsenpokals.
Qualifiziert hat sich die Mannschaft aus der Weinstadt durch Siege über den Vfl Pirna Copitz (1:0), den SV Wesenitztal (5:7 n.E.), den VFC Plauen (2:0), den SV Bannewitz (2:3 n.V.) und den FSV Oderwitz (0:4). In der Runde der letzten vier verbliebenen Teams erwarten die Radebeuler nun die Erstvertretung des FC Oberlausitz Neugersdorf.

Der Regionalligist, der im Mittelfeld der Tabelle steht, hat sich in der Winterpause nochmal mit vier Neuzugängen - darunter Justin Löwe aus der DynamoSchmiede und zwei tschechischen Spielern mit Erfahrung aus der Europa League, verstärkt, um in der Rückrunde der Regionalliga Nordost noch einige Plätze in der Tabelle nach oben zu klettern. Aber vor allem auch, um im Sachsenpokal erfolgreich zu sein. Denn in Neugersdorf macht man keinen Hehl daraus, den diesjährigen Wettbewerb gewinnen und dann im DFB-Pokal antreten zu wollen.

Und selbstverständlich geht das Team von Interimstrainer Manfred Weidner, der seit November für den in den ersten Spielen der Saison 2017/18 glücklosen Vragel da Silva wieder auf der Trainerbank Platz genommen hat, als haushoher Favorit in die Partie. Das gibt auch Matthias Müller zu Protokoll: “Wir sind in diesem Spiel der absolute Außenseiter - rein vom Papier betrachtet sowieso, aber wenn man sich mal die aktuelle Personalsituation vor Augen führt, dann ist die Ausgangssituation noch deutlicher: wir gehen nämlich davon aus, dass wir auf vier unserer Stammkräfte verzichten müssen, denn Felix Graage, Richard Schöne, Erik Talke und Michal Adamczyk konnten nicht trainieren. Und das teilweise schon seit Wochen. Damit bricht uns quasi die komplette Mittelachse unserer Startelf weg. Und das sind für uns Ausfälle, die wir bei unserer eh schon sehr dünnen Personaldecke nicht kompensieren können. Im Hinblick auf dieses Highlight für uns und den ganzen Verein kommen diese Verletzungen natürlich zur Unzeit, das muss man leider sagen.”

Zur Unzeit kamen dann auch die beiden Spielabsagen für den RBC: Sowohl die Partie in Markranstädt als auch das Duell gegen den BSC Rapid Chemnitz im Weinbergstadion musste aufgrund der schlechten Witterung und Unbespielbarkeit der Plätze abgesagt werden. Trotz all dieser Widrigkeiten haben sich die Radebeuler natürlich einen Schlachtplan zurecht gelegt. “Selbstverständlich gehen wir trotz aller Probleme gut vorbereitet in das Spiel, haben den Gegner analysiert und möchten eine gute Partie spielen. Für uns ist die Sachsenliga selbstverständlich das Kerngeschäft, aber wir haben das Halbfinale verdient und souverän erreicht und werden alles was geht, in die Waagschale werfen, um das Unmögliche vielleicht doch zu erreichen. Aber wie gesagt, ich hätte mir gewünscht, dass wir alle Spieler an Bord haben, um ein paar mehr Möglichkeiten und Kräfte zu haben”, erklärt Müller.

Gut vorbereitet hat sich aber nicht nur das spielende Personal, sondern auch das ganze Umfeld des RBC. Seit Wochen planen die Verantwortlichen alles rund um das Spiel und organisieren das sportliche Highlight der Stadt Radebeul. Dabei bittet der Verein Fans und Zuschauer, nach Möglichkeit auf die Anreise mit dem PKW zu verzichten und die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Und seit Tagen rührt der Sachsenligist die Werbetrommel für das Spiel, mobilisiert Fans und Freunde des Vereins über sämtliche medialen Kanäle.

Schließlich hofft der Underdog auf die Unterstützung vieler Fußballfans der Region. “Wir würden uns wirklich freuen, wenn uns viele Fußballfans in diesem Spiel unterstützen würden. Ein volles Weinbergstadion wäre für unsere Mannschaft sicher nicht von Nachteil, sondern würde unser Team zusätzlich motivieren. Als Präsident des Vereins bin ich sehr stolz darauf, was unsere Vereinsmitglieder in den letzten Wochen organisiert und auf die Beine gestellt haben, damit dieses Spiel in unserem Stadion stattfinden und ein echtes Highlight werden kann. Ich hoffe, dass wir die kleine Chance, die man nun mal in jedem Spiel hat, nutzen können”, erklärt Vereinspräsident Arnold Wiersbinski.

Anstoß der Partie David gegen Goliath am 24. März 2018 ist um 14 Uhr unter der Leitung des Schiedsrichters Lars Albert aus Leipzig. Eintrittskarten gibt es an der Tageskasse für 7 Euro (5 Euro ermäßigt).
Aufrufe: 017.3.2018, 17:37 Uhr
Radebeuler BCAutor