2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

Das Team hat zuallererst an sich geglaubt

Von der ersten Minute an auf dem Platz präsent: So zog Chemie Leipzig ins Finale des Sachsenpokals ein

Ein Tor reicht der enorm selbstbewussten und konzentrierten BSG Chemie zum verdienten Einzug ins Finale des Sachsenpokals.

Natürlich darf man das vorher nicht beschwören. Aber ein Scheitern kann heute eigentlich nicht passieren. Zu gut ist die Laune aus den letzten Spielen, zu groß die Zuversicht, zu mächtig der schiere Glauben, dass die BSG Chemie im Moment einfach nicht zu stoppen ist. Wer zuallererst an die Mannschaft glaubt: die Mannschaft.

Von der ersten Minute ist sie auf dem Auerbacher Rasen in einem Ausmaß präsent, das jeden Zweifel am Vertrauen in die eigene Gestaltungsmacht für dieses Halbfinale obsolet macht. Alexander Bury, Manuel Wajer, Rintaro Yajima – einer nach dem anderen sorgen in den ersten Minuten vorn für Wirbel. So richtig brandgefährlich ist das zwar erstmal nicht. Aber es macht klar, wer hier im ersten Moment des Spiels die Verhältnisse klar stellen will. Dann taucht aus dem Nichts heraus Danny Wild vor Torhüter Julien Latendresse-Levesque auf. Eine Situation, die einem sofort das letzte Spiel beim VfB vor Augen führt, als es ziemlich genau so ratzfatz zu Ende ging mit den Auswärtspunktehoffnungen.

Aber das hier heute ist ein anderer Tag, ist eine andere Chemie, eine, die neben der Zuversicht auch das Quentchen Glück mitgebracht hat. Gute zwanzig Minuten benötigt Auerbach, um die Ordnung herzustellen und langsam aber sicher die Initiative zu übernehmen. Dann läuft ihr Mittelfeld warm und schickt sich ein ums andere Mal an, die generell stabile BSG-Abwehr zu knacken.

Zwei, drei Mal tauchen der Ball oder ein gegnerischer Spieler vor Julien Latendresse-Levesque auf – dankenswerterweise nie punktgenau gleichzeitig. Erst als wieder Danny Wild nach einer guten halben Stunde auf Rechtsaußen durchgeht und zu Querpass kommt, stockt den zwei proppevollen Gästeblöcken der Atem. Marcel Schlosser nimmt kurz Maß: Außennetz. Der Rest der ersten Halbzeit ist munteres Gewusel mit zwei sich aufmerksam belauernden Teams.

Aus der Kabine kommen die Leutzscher jetzt noch einen Zacken energischer als eine Stunde zuvor. Und jetzt klappt es. Schönes Zusammenspiel: Pierre Merkel zu Daniel Heinze zu Bury. Der schiebt ein. Die BSG führt. Auerbach schüttelt sich kurz und will es jetzt seinerseits wissen. Mehrmals tauchen sie kreuzgefährlich vor dem Tor der Leipziger auf, die haben aber immer noch das Glück des Tüchtigen gepachtet.

Dann geht Philipp Kötzsch, der Kapitän der Gastgeber, deutlich zu heftig in Bury. Der musste bis dahin im insgesamt doch sehr fairen Spiel schon Einiges einstecken. Auerbach zu zehnt gegen jetzt in jeder Sekunde hochkonzentriert agierende Gäste. Die lassen selbst dann nichts mehr anbrennen als es doch nochmal kurz hektisch wird – da läuft schon die Nachspielzeit. Auerbach schafft es einfach nicht, die Leutzscher einzukesseln, sie im eigenen Strafraum festzunageln. Am Ende reicht das eine Tor. Die BSG Chemie steht im Finale des Sachsenpokals.

Aufrufe: 027.3.2018, 12:15 Uhr
BSG ChemieAutor