Mit einem starken Teamgeist aus Zeiten vor dem Corona-Lockdown möchte der SC Eltersdorf zum Re-Start an alte Leistungen anknüpfen. In einem zu erwartenden, spannenden Dreikampf um die Meisterschaft in der Bayernliga Nord könnte das Fehlen eines Torjägers das Zünglein an der Waage sein. Von einem Stimmungsdämpfer durch den Abgang von Dickson Abiama möchten die Verantwortlichen aber nichts wissen.
In der Spielzeit 2012/13 lief der Sport-Club Eltersdorf zuletzt in der Regionalliga auf. Einen entscheidenden Anteil daran hatte sicherlich der damalige Trainer Ludwig Preis. Der 48-Jährige übernahm den damals abstiegsgefährdeten Landesligisten im August 2010, führte die Mittelfranken binnen zwei Spielzeiten über die Bayernliga in die neu gegründete Regionalliga Bayern. In der Winterpause trat er als SCE-Coach zurück, ehe er nach der Beurlaubung von Mike Büskens im Februar 2013 als damaliger Cheftrainer der zweiten Mannschaft bei der SpVgg Greuther Fürth für drei Partien zum Interimscoach der Bundesligamannschaft befördert wurde.
Eine Geschichte, die freilich auf vergangene Zeiten zurückblickt. Angesichts des Wechsels von Toptorjäger Dickson Abiama aber eine gewisse Aktualität aufweist. Wie Preis wählte der 21-Jährige nun mit sofortiger Wirkung den Weg vom SC Eltersdorf zur SpVgg Greuther Fürth. Mit 17 Toren in 21 Partien hat der robuste Angreifer einen entscheidenden Anteil daran, dass sich die Mittelfranken aktuell auf Platz zwei der Tabelle befinden, und mit 60 Toren die beste Offensive der Liga stellen. Neben Abiama verlassen Michael Mirschberger (30), der als Lehrer aus beruflichen Gründen kürzertreten muss, und Nico Ott (zum ASV Vach) den Sport-Club. Der 21-jährige Verteidiger mit lediglich sechs Einsätzen für den SCE erhofft sich in der Landesliga Nordost mehr Spielzeit. Die Lücke in der Offensive soll nun ein neuverpflichtetes Duo bestmöglich schließen. Zum einen mit dem Angreifer Daniel Krapfenbauer, zuletzt bei den Ligakonkurrenten SpVgg Ansbach und ASV Vach unterwegs. Zum anderen mit den jungen Offensivakteur Elias Sawicki. Der 20-Jährige wechselt von Dersimspor Hamburg nach Mittelfranken. Ausgebildet wurde der beidfüßige Offensivakteur im Nachwuchsleistungszentrum vom FC St. Pauli.
Für den Re-Start schöpft der Bayernligist große Zuversicht freilich in erster Linie aus den beiden offensiven Neuzugängen, aber auch aus der starken Mentalität der Mannschaft heraus. "Wir hatten in den Wochen vor Corona eine sehr positive Grundstimmung. Ich bin sicher, dass das Feeling mit dem Re-Start zurückkommt. Das Ziel ist klar: Wir wollen weiter am Regionalliga-Aufstieg arbeiten", erklärt der Sportliche Leiter Volker Fellermeier. Eine Grundstimmung, die sicherlich auch an den letzten vier Auftritten vor dem Lockdown festzumachen ist. In der Partie gegen den direkten Konkurrenten DJK Ammerthal Anfang November bewies die Elf von Trainer Bernd Eigner große Kämpfermoral. Nach einem 0:2-Rückstand drehten die Mittelfranken mit dem Schlusspfiff noch die Partie (3:2).