2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Markus Anfang, Trainer der U17 von Bayer Leverkusen, ist ein Freund vom Hallenfußball. Auch deshalb nehmen seine B-Junioren erneut am Wiesbadener Liliencup teil. Der Coach freut sich auf die "sehr gute Organisation" und die größere Halle.
Markus Anfang, Trainer der U17 von Bayer Leverkusen, ist ein Freund vom Hallenfußball. Auch deshalb nehmen seine B-Junioren erneut am Wiesbadener Liliencup teil. Der Coach freut sich auf die "sehr gute Organisation" und die größere Halle.

Prominenz auf der Bayer-Bank

Die Leverkusener U17 wird auch 2015 vom ehemaligen Bundesliga-Profi Markus Anfang trainiert: Der 40-jährige äußert sich über die Organisation beim Liliencup, seine Vergangenheit und erzählt, was er seinen Spielern vermitteln möchte

2015 dürfen sich die Zuschauer beim Wiesbadener Liliencup auch wieder über Fußballkunst aus dem Rheinland freuen: Erneut gibt sich die U17 vom Champions-League Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen die Ehre und nimmt am großen Hallenevent teil. Bayer-Trainer und ehemaliger Bundesliga-Profi Markus Anfang überlegte nach Anfrage von Veranstalter SpVgg Sonneberg kaum: „Wir wurden im vergangenen Jahr super empfangen, die Organisation, die Rahmenbedingungen und der Ablauf waren sehr gut. Deswegen haben wir sofort gesagt: Wir machen wieder mit.“

Grundsätzlich möchte er nicht auf die Teilnahme bei Hallenturnieren verzichten: „Für mich als Trainer ist das wichtig. Mir haben die Spiele in der Halle immer was gebracht, sie haben einen technischen Anspruch.“ Handlungsschnelligkeit, Eins gegen Eins Situationen, Zweikampfverhalten, Verhalten auf engem Raum und hohe Intensität seien für Anfang die Vorzüge des Events. Die Meinung der höheren Verletzungsgefahr teilt der Coach nicht. „Verletzen kann man sich überall. Das Risiko ist in der Halle nicht wesentlich größer“, so der 40-jährige Deutsche.

Anfang – der Mann auf der Leverkusener Trainerbank – ist ein noch sehr junger Trainer mit gewissen Ambitionen. Begonnen hat er 2010 beim Verbandsligisten SC Kapellen-Erft, als ein Mäzen „auf meine Person gekommen ist.“ Prompt lieferte er auch Erfolg: Seit 2012 spielt der SC in der Oberliga Niederrhein – allerdings coachte Anfang nur ein halbes Jahr in der fünften Liga. Denn im Winter 2012 sicherte sich Bayer Leverkusen seine Dienste. Zunächst hospitierte der frühere Mittelfeldspieler sechs Monate bei Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski, dem Trainerduo der ersten Mannschaft, um dann die U17 vom Werksclub zu übernehmen. Für Anfang, der die Fußball-Lehrer-Lizenz absolvierte, scheint der Weg aber lange noch nicht zu Ende. Regelmäßig bekomme er auch Anfragen, doch er wolle „Schritt für Schritt“ gehen. Die Zusammenarbeit mit Bayer wird wohl über den Sommer hinaus gehen, beide Seiten wollen verlängern.

Einiges mitgenommen hat Anfang von vielen bekannten Trainern aus seiner Zeit in der Bundesliga. Unter Vertrag stand er bei Fortuna Düsseldorf, beim FC Schalke 04, beim 1.FC Kaiserslautern und beim MSV Duisburg. Sein Entdecker war Trainer Alexander Ristic, aber auch unter Joachim Löw (in Innsbruck), Huub Stevens, Andreas Brehme, Eric Gerets, Mario Basler, Kurt Jara und Norbert Meier stand er auf dem Rasen. Von jedem, sagt Anfang, „nimmst du etwas mit. Ich hatte viele gute Trainer. Das ist schon interessant, da kann man einiges lernen.“ Mit insgesamt 307 Spielen in der gesamten Karriere und 14 Begegnungen auf internationalem Niveau konnte der U17-Trainer viel über den Tellerrand hinausschauen. Anfang: „Das ist eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Das waren intensive Jahre.“ In Erinnerung sind auch noch seine einzigen beiden Spiele in der Champions League für den FC Tirol, es war für ihn ein sensationelles Gefühl im Mestalla beim FC Valencia aufzulaufen – Ausscheiden in der Qualifikation hin oder her.

Den Entschluss Trainer zu werden, fasste er schon früh – schließlich übernahm er auch während seiner aktiven Zeit viel Verantwortung, war in Tirol, in Düsseldorf und in Kaiserslautern Führungsspieler im internen Mannschaftskreis. Seinen Jungs möchte er nun vor allen Dingen eines vermitteln: Spaß. „Das ist die größte Motivation und der größte Antrieb ans Limit zu gehen“, sagt Anfang. Entwickeln möchte er aber auch vor allen „Persönlichkeiten, mündige Spieler auf dem Platz, die vor 70. - 80. 000 Zuschauern die richtige Entscheidungen treffen.“ Auch deshalb bezieht er sein Team mit ein. Anfang: „Sie müssen davon überzeugt sein und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen kennen.“ Gut tun ihm Bestätigungen seiner Arbeit, wie sie ihm sein Schützling Tim Handwerker bescherte, der schon in der U19 regelmäßig zu Einsätzen kommt.

Der Liliencup fällt voll in die Vorbereitungsphase. Seit dem 5. Januar bereitet sich die U17 von Leverkusen auf den Meisterschaftskampf in der B-Junioren Bundesliga West vor. Je nachdem, wie die einzelnen Spieler mit den Belastungsstufen und der Halle zurechtkommen, stellt Anfang sein Team zusammen. Der 40-jährige freut sich schon auf die neue, größere Halle. In Gruppe B trifft seine Mannschaft auf Gatsgeber SpVgg Sonnenberg, Mainz 05, St. Pauli, Red Bull Salzburg und FC Basel.

Aufrufe: 015.1.2015, 03:00 Uhr
Nico BrunettiAutor