Preußen Espelkamp II ist zurück in der Lübbecker Kreisliga A

FC Preußen Espelkamp II - TuS Gehlenbeck II 2:2
Dabei hatte die Preußen-Reserve in der vergangenen Saison noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Zum Auftakt der Saison 2016/17 trat die zweite Mannschaft nicht an. Es wurde nach einer Lösung gesucht und diese gefunden. „Mir wurde angeboten, als Spielertrainer der Zweiten zu fungieren. Die Umstände waren sicherlich nicht die besten, aber für mich war schnell klar, dass ich in der prekären Situation helfen werde. Ich bin halt Preuße“, blickt Mario Warkentin noch einmal an seine Anfänge im Trainergeschäft zurück.

„Unser einziges Ziel war, die Klasse in der Kreisliga B zu halten. Wir sind teilweise mit neun oder zehn Spielern losgefahren, haben einige bittere Niederlagen einstecken müssen, doch die Jungs haben es durchgezogen. Dafür gilt heute auch noch einmal ein großer Dank an die Mannschaft der letzten Saison“, betont Warkentin.

Viele junge Spieler aus der A-Jugend wurden danach eingebaut. „Es ist ein sehr spannendes Projekt. Es ist eigentlich keine zweite Mannschaft, sondern eher eine sehr junge U23 mit riesigem Potenzial“, erklärt Warkentin. „Die Mannschaft hat hart gearbeitet, drei Mal die Woche trainiert. Es war klar, dass uns nichts in den Schoß fallen würde. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, lobt der 33-jährige Spielertrainer.

Neben vielen jungen, talentierten Spielern war auch die routinierte Achse mit Serkan Bodur, Mahmut Salin, Daniel Fritz und Mario Warkentin enorm wichtig für den Erfolg des FC Preußen Espelkamp II. „Der Kader war durch die Bank gut und homogen besetzt. Es passte einfach“, so Mario Warkentin. Ein Glücksgriff war natürlich Serkan Bodur. Erst im Oktober schloss sich der im Fußballkreis bekannte Goalgetter den Preußen an – und brachte es danach auf knapp 40 Tore. „Es war schon witzig. Serkan stand plötzlich am Tor und hat gefragt, ob er mittrainieren kann. Das war ein absoluter Glücksfall. Auch weil er sich in der gesamten Zeit sehr mannschaftsdienlich gezeigt hat. Auch Serkan ist halt im Alter etwas ruhiger geworden“, lacht Mario Warkentin. Ohnehin war die Espelkamper Offensive für B-Liga-Verhältnisse herausragend besetzt. Der flinke Dominik Kapetschny („vielleicht der beste Spieler der Kreisliga B“) oder der torgefährliche Innenverteidiger Robert Wiens – im Kader des Meisters war fast jeder Spieler immer gut für ein Tor.

Nach den Feierlichkeiten am Sonntag geht es für das Meisterteam am zweiten Juni-Wochenende auf große Mannschaftsfahrt nach Hamburg. Dennoch richtet der ehrgeizige Mario Warkentin schon jetzt den Blick auf die neue Saison. „Dann wird es für uns erst einmal darum gehen, den Klassenerhalt zu schaffen. Mein persönliches Ziel ist es, zwei bis drei Spieler so weit zu bringen, dass sie den Sprung in die erste Mannschaft schaffen.“

Die Kreisliga A möchte Mario Warkentin mit einem großen Kader angehen. „Die jetzige Mannschaft hat ihr Bleiben bestätigt. Zudem planen wir mit fünf A-Jugendlichen und fünf externen Neuzugängen“, blickt Mario Warkentin nach vorn. Luft nach oben sieht der Coach allemal. „Wir hatten einige schlechte Spiele dabei. Da gilt es konstanter zu werden. Zudem werden gerade die jüngeren Spieler damit zurechtkommen müssen, dass wir auch mal wieder Spiele verlieren werden, vielleicht auch zwei oder drei am Stück. Auch dann müssen wir stabil bleiben“. Das klingt für Warkentin und sein Team ahrlich nach einem spannenden Projekt.