2024-04-25T14:35:39.956Z

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Insgesamt neun Jahre coachte Thomas Fuchs den 1. FC Passau
Insgesamt neun Jahre coachte Thomas Fuchs den 1. FC Passau – Foto: Michael Wagner

Portrait-Serie (8): Der Architekt der Sensation von 2003

Mit Trainer-Newcomer Thomas Fuchs schaffte der 1. FC Passau mit einer "No-Name"-Truppe den Aufstieg in die Bayernliga und damit eine der größten Überraschungen der letzten Jahrzehnte

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Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im achten Teil der Portrait-Serie haben wir die Laufbahn vom langjährigen Passauer Coach Thomas Fuchs (48) etwas Revue passieren lassen.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Der Aufstieg 2003 mit dem 1. FC Passau in die Bayernliga, die damals noch die vierthöchste Liga war. Dass wir in den beiden Folgejahren den Klassenerhalt geschafft haben, wird mir auch immer in sehr guter Erinnerung bleiben


Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Da möchte ich mich nicht festlegen. Es gab mehrere Kicker, die auf ihre Art und Weise sehr gute Fußballe waren, aber nicht vergleichbar sind


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Ich habe mich bei allen Vereinen wohl gefühlt. Besonders war aber natürlich meine erste Zeit beim 1. FC Passau. Als Trainer-Neuling mit einer jungen und neu formierten Mannschaft den Aufstieg in die Bayernliga zu schaffen, war schon etwas Großartiges. Das hatte uns wohl keiner zugetraut


Fußballerisches Vorbild deiner Jugendzeit...
Zico


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Vieles! Der Kommerz, der zunehmende Hass und die Gewalt auf den Fußballplätzen sind extrem bedenklich


Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Nein. So wie es war, war es gut


Lieblings-Rückennummer...
8


Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Da gab es mehrere Partien, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Das Highlight schlechthin war aber 2003 das erste Relegationsspiel zur Bayernliga gegen die SG Quelle Fürth. Nach 120 umkämpften Minuten musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Ich habe den entscheidenden Elfmeter verwandelt und ein paar Tage später haben wir dann mit einem 3:1-Sieg gegen den TSV Großbardorf den Aufstieg perfekt gemacht


Bester Trainer, den du hattest....
Mein früherer Jugendtrainer Anton Lechl. Er hat uns nicht nur Fußball spielen gelernt, sondern auch vermittelt, dass es nicht nur um Erfolg geht und vor allem auch Werte wie Zusammenhalt, Fairness, Anstand und Respekt sehr wichtig sind

Sinnloseste Regel im Fußball....
Die Einführung der Karten für die Trainer


Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Das war bei einem Hallenlandkreisturnier in der C-Jugend. Wir hatten nach der Vor-, Zwischen- und Endrunde ein Torverhältnis von 54:0 Toren und haben jede Partie souverän gewonnen. Das Endspiel haben wir dann gegen den TSV Waldkirchen 2:1 verloren. Diese Niederlage hat mich ewig gewurmt


Lieblings-Fußballschuh...
Adidas Copa Mundial


Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
In Lam. Die Anfahrt von Mauth aus erfolgte über die sehr kurvenreiche Arber-Strecke. Meistens war mir beim Aussteigen schon schlecht




Zur Person:
Thomas Fuchs spielte bis zu seinem 28. Lebensjahr ununterbrochen beim TSV Mauth. Der 1. FC Passau um Sportdirektor Bernhard Robl sorgten im Sommer 2000 für eine Überraschung, als sie den Waidler nach dem Abstieg aus der Bayernliga als Spielertrainer installierten. Der Lehrer zeigte es aber allen Skeptikern und baute eine junge Truppe auf, die 2003 die Rückkehr in die Bayernliga schaffte. Im Sommer 2005 verließ Fuchs den FCP und kehrte zunächst nur als Aktiver zum TSV Mauth zurück, bei dem er dann ein Jahr später auch den Trainerposten übernahm. Das Engagement beim Heimatverein verlief allerdings nicht so, wie es sich Fuchs vorgestellt hatte und deshalb warf er bereits nach einer Saison wieder das Handtuch. Nach einem halbjährigen Spieler-Gastspiel beim TSV Grafenau holte Robl, der mittlerweile sportlicher Leiter bei der SpVgg GW Deggendorf, seinen alten Weggefährten an die Trat. Fuchs schaffte mit den Donaustädtern den Sprung in die Landesliga und in der Folge-Spielzeit den Klassenerhalt.

Mit einer einjährigen Unterbrechung betreute Thomas Fuchs zwischen 2009 und 2014 noch insgesamt vier Spielzeiten den 1. FC Passau in der Bezirksober- und Landesliga. Nebenbei kickte er in dieser Zeit auch noch ab und zu für den damaligen Kreisklassisten SV Finsterau. Sein letztes Engagement hatte der Pädagoge bei seinem Heimatverein Mauth, bei dem er im Sommer 2016 für ein paar Monate als Interimscoach einsprang.


Aufrufe: 028.3.2020, 12:30 Uhr
Thomas SeidlAutor