SV Wiesbaden II - TuS Medenbach 1:1 (0:0)
Wiesbaden attackierte früh, doch auch der Gast aus Medenbach war sofort hellwach und hochkonzentriert im Spiel. Trotz torloser erster Halbzeit war es eine unterhaltsame Partie, in der vor allem TuS-Spieler Tobias Noll mit seiner feinen Schusstechnik bei Flanken und Freistößen Akzente setzte. Noll gehörte auch die beste Chance in der 39. Minute, als er den Ball aus 20 Metern an die Latte knallte. Beide Teams zeigten sich bei gegnerischem Ballbesitz höchst aufmerksam und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, sodass es ansonsten nur selten zu brenzligen Strafraumszenen kam. Bei Vorstößen in den Strafraum fehlten beiden Teams die letzte Entschlossenheit und Kreativität, um den direkten Konkurrenten im Kampf um den Relegationsplatz in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Nach der Pause wurde die bis dahin faire Partie hitziger, immer wieder lagen Spieler nach Duellen auf dem Boden und mussten neben dem Platz kurz medizinisch behandelt werden. Schiedsrichter Vuletic schwächelte dabei in der Zweikampfbewertung. In der 71. Minute stand der Wiesbadener Zehner Mohammed Sanandajizadeh frei vorm Tor und netzte gegen TuS-Keeper Daniel Klepper zum 1:0 ein. Medenbach protestierte gegen das angebliche Abseits-Tor, doch Schiedsrichter Vuletic bewertete den Treffer als regulär. In der Nachspielzeit brachte ein wuchtiger SV-Spieler Medenbachs Nummer 7 Nico Ludewig im Strafraum zu Fal. Der Schiedsrichter zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Vincent Völpel verwandelte das Geschenk in der letzten Minute trocken und traf zum 1:1-Ausgleichtreffer. Das Remis war insgesamt leistungsgerecht, da beide Mannschaften ihre Taktik clever und geschickt aufeinander abgestimmt hatten.
"Heute waren beide Tore geschenkt", resümiert Wolfgang Reinhold, Trainer von Wiesbadens Reserve: "Wir hätten einen Riesenschritt im Aufstiegskampf machen können, aber ich bin zufrieden mit der Leistung." Das Saisonziel sei, unter den ersten zehn in der Tabelle zu landen und es wäre keine Enttäuschung, wenn der Relegationsplatz nicht erreicht werden würde. Auch TuS-Coach Mark Ebisch zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Das Spiel hätte keinen verdienten Sieger gehabt. Heute wollten wir einfach nur etwas Zählbares mitnehmen und das haben wir geschafft. Wir müssen momentan viele arbeits-, verletzungs- und urlaubsbedingte Ausfälle verkraften." Für Ebisch ist beim Wettrennen um den Relegationsplatz auch eins entscheidend: eine Portion Glück. Medenbach verharrt vorerst auf Platz 4, punktgleich mit dem SC Gräselberg, das durch seinen knappen Sieg gegen Klarenthal die Reserve des Wiesbadener SV auf Platz 6 verdrängte.