2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Unschöne Szenen erlebte der VfB Homberg um Trainer Sunay Acar (Mitte) bei Rot Weiss Ahlen.
Unschöne Szenen erlebte der VfB Homberg um Trainer Sunay Acar (Mitte) bei Rot Weiss Ahlen. – Foto: pjg

Polizei gerufen: VfB Homberg wird nach Abpfiff von Fans angegangen

Nach dem Abpfiff der spannenden Regionalliga-Partie zwischen Rot Weiss Ahlen und dem VfB Homberg (3:3) wurden die Akteure der Gäste von Fans angegangen.

Der VfB Homberg wird sein Gastspiel bei Rot Weiss Ahlen mit Sicherheit nicht so schnell vergessen - denn eben Sicherheit war nach dem Spiel nicht garantiert. Fans der Heimmannschaft haben nach dem 3:3 am 24. Spieltag der Regionalliga West das Homberger Team attackiert – widersprüchliche Aussagen gibt es allerdings über die Zahl der Pöbelnden.

Auf dem Kunstrasenplatz am Wersestadion überschlugen sich zunächst sportlich die Ereignisse. Homberg kam nach einem 0:2-Rückstand zurück und schaffte durch Mike Koenders in der 92. Minute tatsächlich noch die Führung. Doch Ahlen erzwang vor dem Abpfiff noch den Ausgleich durch ein Eigentor von Nico Lübke (95.).

Über die anschließenden Tumulte hüllt Rot Weiss Ahlen im Spielbericht auf der vereinseigenen Homepage den Mantel des Schweigens. Auffallend ist jedoch, dass im offiziellen Spielbericht 250 Zuschauer angegeben werden, in der Ahlener Version ist von 365 Personen die Rede.

Spieler und Trainer „haben Schrammen abbekommen“

Doch was war passiert? Auf dem Weg zur Kabine musste die Mannschaft des VfB Homberg an den Heimzuschauern vorbei - und dann wurde es unschön, berichtete Trainer Sunay Acar dem Reviersport: "Die haben uns versucht mit 80 Mann zu verprügeln. Es kam schon zum Ende des Spiels giftige Stimmung von außen herein. Auch der Ahlener Co-Trainer, der die Rote Karte erhalten hat, ist daran schuld. So verhält man sich nicht. So bringt man nur diese negative Stimmung herein. Wir mussten durch die Menschentraube in die Kabine und auf dem Weg haben unser Torwarttrainer Markus auf der Heiden sowie Spieler Yassine Bouchama einige Schrammen abbekommen."

Nach Angaben des Coaches sollen lediglich fünf, sechs Ordner versucht haben, die Anhänger aufzuhalten, doch das gelang offenbar nicht. Dem widerspricht Dirk Neuhaus, Vorsitzender von Rot Weiss Ahlen, teilweise. "Das waren keine 80 Leute. Vielleicht sind da drei oder vier Mann aus der Reihe getanzt und haben einen Homberger Spieler beleidigt. Aber klar: auch drei oder vier sind zu viele. Dafür entschuldigen wir uns auch im Namen von Rot Weiss Ahlen", sagte er laut Reviersport.

Polizei hinzugerufen

Der VfB Homberg stützt im vereinseigenen die Version Acars, dort heißt es: "Unschöne Szenen dann nach dem Spiel. Natürlich kochen bei einem solchen Spiel die Emotionen hoch, jedoch sollten hier auch keine Grenzen überschritten werden. Viel zu wenig Ordner konnten einige Ahlener 'Fans' nicht davon abhalten Spieler und Betreuer vom VfB anzugehen und diese massiv zu beleidigen und auch körperlich zu attackieren. Die hinzugerufene Polizei konnte erst die eskalierte Situation bereinigen. An dieser Stelle sollen die Vorkommnisse nach dem Spiel nicht weiter bewertet werden. Das sollen und müssen andere Gremien tun. Jedoch muss man sich hier die Frage stellen, inwiefern hier ein 'Sicherheitskonzept' funktioniert, wenn die Sicherheit einer Mannschaft nicht gewährleistet werden kann."

Dass sich der VfB Homberg schnellstmöglich wieder auf das Sportliche konzentrieren möchte, liegt auf der Hand. Die Comeback-Qualitäten sprechen für den Geist der Mannschaft, doch wären die Punkte im Abstiegskampf Goldwert gewesen. Die Acar-Elf liegt auf dem vorletzten Platz und hat acht Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Rot Weiss Ahlen – VfB Homberg 3:3
Rot Weiss Ahlen: Martin Velichkov, Mordecai Boahene Zuhs (28. Nico Hecker), Oktay Dal, Daniel Francis, Patrik Twardzik, Sebastian Mai (46. Rene Lindner), David Mamutovic (78. Bajrush Osmani), Romario Wiesweg, Dimitrios Ioannidis, Jan Holldack, Andreas Ivan - Trainer: Andreas Uwe Zimmermann
VfB Homberg: Philipp Gutkowski, Nico Lübke, Jan Wellers (46. Ahmad Jafari), Philipp Meißner, Pascale Talarski, Maurice Opfermann Arcones, Jonas Pfalz (58. Mike Koenders), Justin Walker, Julian Meier (63. Momodou Lamin Jallow), Pierre Nowitzki, Yassine Bouchama (90. Maximilian Adamski) - Trainer: Sunay Acar
Schiedsrichter: Martin Tietze () - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 David Mamutovic (4.), 2:0 Andreas Ivan (6.), 2:1 Jan Wellers (44.), 2:2 Jonas Pfalz (45.+2), 2:3 Mike Koenders (90.+2), 3:3 Nico Lübke (90.+5 Eigentor)

Aufrufe: 05.2.2022, 21:42 Uhr
André NückelAutor