Pidde macht den Deckel drauf: Auw ist Meister

Nach nur einem Punkt aus den beiden jüngsten Spielen hatte es die SG Schneifel Auw noch mal spannend gemacht, was die Meisterschaftsentscheidung in der Bezirksliga West anging. Das 3:0 am Sonntag über die SG Wallenborn brachte aber Klarheit: Die Mannschaft von Trainer Jörg Stölben hat den Titel am letzten Spieltag errungen und steigt nach sieben Jahren in der Siebtklassigkeit wieder in die Rheinlandliga auf. Das 3:0 des FC Bitburg über die SG Geichlingen hatte somit keine durchschlagende Bedeutung mehr. Dabei sahen die Bierstädter zwischenzeitlich bereits wie der neue Meister aus, wie unser Zeitraffer belegt.

14.40 Uhr: Aufregung in Stadtkyll. Der im ersten Spielabschnitt überragende Wallenborner Keeper Lars Becker pariert zum Entsetzen der Einheimischen nach gut zehn Minuten auch noch einen Strafstoß von Klaus Hamper nach einem Foul an Jan Pidde. Trotz des Dauerdrucks der Gastgeber waren die wenigen, aber zielgerichteten Konter der Vulkaneifeler nicht ungefährlich.

14.41 Uhr: Vor 307 zahlenden Zuschauern, die den Weg zum Südeifelderby ins Stadion Ost gefunden haben, übernehmen die von Fabian Ewertz trainierten Bitburg direkt das Kommando. In der achten Minute bleibt Arthur Schütz noch mit einem Freistoß in der Abwehrmauer der personell deutlich ersatzgeschwächten Gäste aus Geichlingen, Koxhausen, Körperich, Wallendorf, Nusbaum, Biesdorf und Kruchten hängen.

14.49 Uhr: Der FCB münzt seine Überlegenheit in die Führung um, benötigt aber dafür die gütige, aber sicher unfreiwillige Mithilfe der Gäste. Johannes Mulling tritt über den Ball. Arthur Hartwick ist der Nutznießer, indem er dann auf Thomas Prinz zusteuert, den SG-Keeper aussteigen lässt und zum 1:0 einschiebt. In Stadtkyll steht es 0:0. In der Blitztabelle liegt Bitburg, das im bisherigen Saisonverlauf nie auf Platz eins stand, plötzlich ganz oben.

15.02 Uhr: Mit dem 1:0 im Rücken spielt der FC Bitburg noch sicherer, kombiniert phasenweise sehr flüssig gegen allerdings reichlich harmlose Geichlinger, die bereits den Klassenverbleib in trockenen Tüchern haben – ein Abschneiden, das laut Trainer Frank Hermes „als genauso großer Erfolg anzusehen ist, wie unser Aufstieg in der vergangenen Saison“. Einen gelungenen Spielzug hätte beinahe der spielfreudige Hartwick mit dem 2:0 gekrönt; mit dem Versuch eines Ha­ckentricks scheitert er aber.

15.10 Uhr: Immer wieder gehen die bangen Blicke der Schneifel-Fans auf den FuPa-Liveticker. In Bitburg führt der Konkurrent weiter, während man sich selbst die Zähne an Wallenborn/Stadtfeld auszubeißen scheint.

15.16 Uhr: Kurz nachdem ein Freistoß von Noah Prinz auch keine Gefahr für die Hausherren bedeutet und FC-Torwart Daniel Ternes den Ball sicher auffängt, pfeift Schiedsrichter Mario Schmidt und bittet zur Halbzeitpause.

Rund 24 Stunden vorher war der aus Daun stammende Referee noch in Bad Neuenahr der Unparteiische im Rheinlandpokalfinale. Genauso wie beim Salmrohrer Überraschungssieg gegen Koblenz leitet Schmidt auch die Partie in Bitburg souverän.

15.32 Uhr: Nach einer Hereingabe von links rutschen mehrere Abwehrspieler aus Geichlingen am Ball vorbei. Hartwick ist zur Stelle und erhöht auf 2:0.

15.48 Uhr: Der Druck der Gastgeber von der SG Schneifel erhöht sich zusehends, und der eingewechselte Markus Diehl erzielt mit einem platzierten Flachschuss den erlösenden Führungstreffer (62.). Auw erobert sich damit im Live-Ranking die Spitze zurück.

15.51 Uhr: Nachdem Thomas Prinz einige Male retten konnte, vertändelt er gegen Simon Floß den Ball und bereitet so dem Bitburger den Weg zum 3:0.

16.00 Uhr: Schneifel Auw agiert trotz der Führung nicht souverän: Gelingt Wallenborn der Ausgleich, ist Bitburg wieder Erster. Die Gastgeber haben Glück, dass Schiedsrichter André Becker bei einem Foul an Sebastian Zimmer nicht auf den Strafstoßpunkt zeigt und beim 2:0 durch Marco Michels, das aus höchst abseitsverdächtiger Position fiel (75.), zugunsten der Hausherren entscheidet.

16.14 Uhr: Ein gefühlvoller Heber von Jan Pidde (89.) macht endgültig den Deckel drauf. Die Meister-T-Shirts können getrost ausgepackt werden.

16.15 Uhr: Pünktlich ist Schluss in Bitburg. Beide Trainer gratulieren der SG Schneifel Auw zur „verdienten Meisterschaft“ und zur Rückkehr in die Rheinlandliga. FCB-Trainer Ewertz trauert dem schwachen Start mit nur einem Punkt aus fünf Spielen nach: „Das war am Ende eine zu große Hypothek.“

16.17 Uhr: Die Schneifel-Elf macht den Diver vor den mit Pyros ausgestatteten Fans und rutscht in den Feiermodus hinein.

Erfolgscoach Jörg Stölben sagt. „Ich bin unheimlich stolz auf diese junge Mannschaft. Phänomenal, was sie über die ganze Runde geleistet hat. Wer 28 Mal an der Spitze der Tabelle steht, der hat am Ende auch den Titel verdient.“ Zu dem Zeitpunkt ist Stölben nach etlichen Sekt- und Bierduschen bereits pitschnass.

Statistiken:

SG Auw - SG Wallenborn ⇥3:0

Auw: Koziol – Sigel, (80. Babendererde) Hamper, Kinnen, Pidde, Celik, (60. Diehl), Baur, Michels, Merkes, Zapp, Weberskirch.

Wallenborn: Becker – Jung, Zunk, von Landenberg, Schmitz, Haak, Zunk, Hunz, Wlodarek, Esch, (54. Zimmer), Hilgers

Tore: 1:0 (62.) Diehl, 2:0 (75.) Michels, 3:0 (89.) Pidde

Schiedsrichter: André Becker (Burbach)

Zuschauer: 500

FC Bitburg - SG Geichlingen ⇥3:0

Bitburg: Ternes - Seidel, Floß (79. Pint), Grün, Schütz (75. Maier), Wadych, Braun, Alff (60. M. Arbeck), Salter, Edringer, Hartwick.

Geichlingen: T. Prinz - Mulling, Weber, Trierweiler, Hodzic, Liedtke, Masselter (72. Pott), N. Prinz, Nottinger (83. Spartz), Böwen (60. Lemmer), Hartmann.

Schiedsrichter: Mario Schmidt (Gerolstein)

Zuschauer: 307

Tore: 1:0, 2:0 Hartwick (16., 47.), 3:0 Floß (66.)

Auws Meistertrainer Jörg Stölben:

FC-Bitburg-Trainer Fabian Ewertz:

Geichlingens Coacxh Frank Hermes: