2024-05-02T16:12:49.858Z

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Werner Pfeuffer tröstet seinen Torjäger und Kapitän Manuel Beck. Es war eine seiner letzten Aktionen als Trainer des TuS Feuchtwangen. F: Gross
Werner Pfeuffer tröstet seinen Torjäger und Kapitän Manuel Beck. Es war eine seiner letzten Aktionen als Trainer des TuS Feuchtwangen. F: Gross

Pfeuffer: Traurig, nicht mehr trainieren zu dürfen

Relegationspleite war letztes Spiel als Feuchtwanger Trainer +++ Mix aus Stolz und Enttäuschung

Die Spieler aufzubauen, als sie vollkommen am Boden sind. Die richtigen Worte zu finden, wenn es keine richtigen Worte gibt. Das alles hat Werner Pfeuffer direkt nach der Niederlage des TuS Feuchtwangen beim SV Buckenhofen versucht. Gerade als er sich wieder aufrichtet, bittet FuPa den zum zweiten Mal hintereinander in der Relegation Gescheiterten zum Interview. Und erwischt dabei den Moment, in dem ihm bewusst wird, dass er jetzt nicht mehr Trainer der am Boden liegenden Spieler ist.

Im Januar war bekannt geworden, dass der ehemalige Pokalheld des TSV Vestenbergsgreuth nach dieser Saison den Trainerstuhl in der 12.000-Einwohnerstadt im Landkreis Ansbach räumen muss. Thomas Ackermann, 2. Vorsitzender des TuS und zugleich zuletzt drei Jahre lang sehr erfolgreicher Aufstiegstrainer der benachbarten Sportfreunde Dinkelsbühl, wird ihm nachfolgen.

Schon damals berichtete FuPa darüber, dass Pfeuffer enttäuscht sei. Feuchtwangens 1. Vorstand Wolfgang Guttropf wurde aber mit den Worten zitiert, dass der 53-Jährige die Entscheidung "aber auch voll akzeptiert" habe. Worte, die sicherlich nicht gänzlich falsch sind, schließlich hat Pfeuffer seine Arbeit weiterhin professionell verrichtet. Auch in Buckenhofen wirkte er während der 90 Minuten extrem konzentriert und fokussiert.

Immer wieder ermunterte er seine Spieler nicht aufzugeben. Schließlich - so Pfeuffer hinterher - sei man im Hinspiel "klar die bessere Mannschaft" gewesen und hätte deshalb "über 180 Minuten gesehen den Einzug in die nächste Runde verdient" gehabt. Im Rückspiel erwies sich Buckenhofen zwar als die cleverere Elf, verpasste es aber, die Partie frühzeitig zu entscheiden. So kamen die Feuchtwanger, die kämpferisch und läuferisch vollauf überzeugten, zweimal zurück und hielten die Partie bis zur letzten Sekunde spannend. Ein Tor mehr - und Pfeuffer hätte zusammen mit seinen Spielern seinen Aufstiegstraum, der im Vorjahr in der zweiten Relegationsrunde beim ASV Vach endete, weiter träumen können. Das Tor aber, es fiel nicht mehr.

Wehmut, Stolz und Unverständnis

Die Feuchtwanger Spieler sanken auf dem Rasen zusammen, Pfeuffer versuchte sie zu trösten und musste dann der Emotionalität des Augenblicks selbst Tribut zollen. "Wehmut überwiegt", sagt Pfeuffer rückblickend auf seine drei Jahre in Feuchtwangen, in denen er mit dem TuS zweimal Vizemeister der Bezirksliga II wurde. Und ergänzt mit Tränen im Gesicht: "Ich bin traurig, diese klasse Truppe nicht mehr trainieren zu dürfen."

Verständnis für die Entscheidung des Vereins, neue Impulse geben zu wollen, kann der ehemalige Mittelfeldspieler in diesem so emotionalen Moment nicht aufbringen: "Keiner, der heute auf dem Platz stand, kann das verstehen." 36 Punktspiele habe sein kleiner, nur mit 13 bis 14 Spielern bestückter Stammkader, in der abgelaufenen Bezirksligasaison absolviert. "Da muss man auch mal schlechtere Spielphasen zugestehen. Ich bin stolz darauf, was sie geleistet haben", sagt Pfeuffer in Richtung seiner Mannschaft.

Diese wird in der kommenden Saison einen neuen, dritten Anlauf in Richtung Landesliga nehmen. Und auch Pfeuffer wird nicht lange grübeln können. Er übernimmt nach der Sommerpause den württembergischen Kreisligisten SpVgg Gammesfeld. "Die eine Tür geht zu, die andere auf", sagt der Fußballtrainer zwar, hinterlässt dabei aber nicht den Eindruck, dass er die "Tür TuS Feuchtwangen" gerne hinter sich lässt.

Aufrufe: 02.6.2014, 23:59 Uhr
Andreas SchmittAutor