2024-04-25T14:35:39.956Z

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Eifriger Wühler im Zentrum: TSGler Mikheili Kopaliani (rotes Trikot) bearbeitet den Völklinger Jan Wollbold.	 Foto: pakalski-press/ Christine Dirigo
Eifriger Wühler im Zentrum: TSGler Mikheili Kopaliani (rotes Trikot) bearbeitet den Völklinger Jan Wollbold. Foto: pakalski-press/ Christine Dirigo

Pfeddersheims Nachwuchs: Plötzlich in der Oberliga

Mit vier Teenagern wehrt sich die TSG letztlich vergebens gegen eine kaum vermeidbare Niederlage

Pfeddersheim. Vier neue Namen. Vier Jungs im Alter von 18 Jahren – plus oder minus ein paar Monate. Für Markus Schygulla, Fabian Kerth, Artur Ermilow und Maxi Gumz war der Wunsch nach einem eigenen Auto zu Jahresbeginn ganz sicher näher als die Idee von einem Einsatz in der Oberliga. Nun, was aus dem Auto bislang geworden ist, ist die eine Sache. Die andere: Seit Samstag hat das Quartett zumindest einen Oberliga-Einsatz in der eigenen Fußball-Laufbahn stehen. Alle vier kamen im Heimspiel der TSG Pfeddersheim gegen den SV Völklingen zum Einsatz. Die 0:2 (0:1)-Niederlage vermochten die Jungs nicht zu verhindern. Das hatte ernsthaft vermutlich aber auch niemand erwartet.

Auf das Beste gehofft hatten indes wohl alle. „Wir haben gesagt, wir schauen nicht auf die Personallage. Und wir haben versucht, hoch zu pressen“, gab Daniel Wilde nachher einen Einblick in seine Idee. Es blieb beim Versuch, prallten die körperlich erkennbar unterlegenen TSGler doch hilflos an der routinierten Gästeabwehr ab. Auch Jan-Philipp Schünke oder Melchisedec Yeboah müssen da genannt werden. Der TSG-Trainer: „Man hat gesehen, dass uns die Mittel gefehlt haben.“

Die Mittel fehlten – und letztlich das Personal auf entscheidenden Positionen. Weil kurzfristig auch noch Marcel Öhler und Elias Burkert die Liste der Kranken und Verletzten verlängert hatten, rückte mit Mikheli Kopaliani erneut der „Co“ der TSG-Reserve ins Team. Seine Premiere in der Innenverteidigung feierte Waaris Bhatti. Und auf links fremdelte Melchisedec Yeboah erkennbar mit einer Rolle nahe am Außenverteidiger. Seitens der Gäste war es da fast schon ein Armutszeugnis, dass diese einen geschenkten Handelfmeter (Bhatti) für die Führung durch Alexander Schmieden benötigten (21.). Und auch nach der Pause vermochten es die Saarländer eigentlich nie, sich gefährlich in den Pfeddersheimer Strafraum zu spielen. Dem 0:2 voraus ging ein rüdes Einsteigen von Lars Anton am Mittelkreis, der mit beiden Beinen in Schünke rauschte und irgendwie auch den Ball touchierte. Ein Schiedsrichterpfiff blieb wohl deshalb aus. Schnell auf rechts, Kevin Saks führte den Angriff ins Ziel (65.).

Kurios: Mit dem 0:2 war die Geschichte noch nicht mal beendet. Weil Völklingens Adam Wolak in einer zunehmend hektischen Partie im Zweikampf mit Rouven Amos mächtig über die Stränge schlug, schickte Schiedsrichter Vincent Hardt (Altendiez) den Gästeakteur vorzeitig unter die Dusche (73.). Und den TSGlern eröffneten sich jetzt sogar eins, zwei Chancen zum Anschlusstreffer. Bei der besten davon rutschte Vllaznim Dautaj am langen Pfosten nach einem über Bhatti und Yeboah geführten Angriff nur knapp an dessen Hereingabe vorbei (77.). „Wenn wir da ein Tor machen, holen wir sogar noch einen Punkt“, grübelte Daniel Wilde später, der aber doch auch uneingeschränkt bekannte: „Der Sieg für Völklingen ist verdient.“

Das fand Tim Schwartz genauso. Und der an der Seitenlinie mitunter übertrieben emotionale Gästetrainer hob nachher zumindest nüchtern die Unterschiede heraus: „Wir standen in einer guten Ordnung, haben die zweiten Bälle geholt und die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen.“

Kein Widerspruch von Wilde. Dem TSG-Trainer war es vielmehr erkennbar ein Anliegen, ein Lob speziell an die Youngster loszuwerden. „Ich bin den Spielern der zweiten Mannschaft sehr, sehr dankbar. Sie hauen hier alles rein, was sie haben. Aber es ist halt Oberliga.“ Und an die hatten die Teenager zu Jahresbeginn eben ganz sicher noch keine Gedanken verschwendet.

TSG Pfeddersheim: Loch – Bhatti, Leposhtaku, Tillschneider – Amos, Schünke, Schmidt, Kopaliani (85. Ermilow), Yeboah (90. Gumz) – Huth (53. Kerth), Schygulla (46. Dautaj).



Aufrufe: 010.10.2021, 16:30 Uhr
Carsten SchröderAutor