Pablo Pigl schießt SV Heimstetten ab - Hoaschdenga lassen Aggressivität vermissen

Heimstetten - Marco Bläser, der Teammanager des SV Heimstetten, hat einst als Spieler das Trikot des FC Pipinsried getragen – in der Saison 2016/17 war das. Und doch ist es weniger alte Verbundenheit, deretwegen der 40-Jährige in der Halbzeit des Regionalligaduells seines heutigen gegen seines damaligen Klubs mit den Gäste-Fans, sagen wir mal: Kontakt aufnimmt.

Zunächst belässt es Bläser mit finstren Blicken, die er hinauf zu jenem Grüppchen gut gelaunter FCP-Anhänger schickt, die auf der Gegengeraden an ihren Bieren nippen und auf der Pausenbratwurst kauen. Doch schon kurz darauf entspinnt sich ein längeres und immer lauter werdendes Wortgefecht zwischen Teammanager und Fans, dessen Inhalte eher keine Jugendfreigabe erhalten würden.

SV Heimstetten lässt Aggressivität aus den ersten zwei Spielen vermissen

Die Leidenschaft, den Mut und auch die Aggressivität, die Bläser bei diesem verbalen Schlagabtausch in der Halbzeit an den Tag legt – sie hätten seiner Mannschaft an diesem Abend gut getan. Doch anders als beim 4:1-Auftaktsieg über Memmingen und auch vier Tage zuvor beim knappen 0:1 gegen den FC Bayern II fehlt es den Heimstettner diesmal an Schwung und Courage. Die Folge ist eine verdiente 1:3-Heimniederlage gegen den Aufsteiger, dessen Spieler sich nach dem Abpfiff von ihren Anhängern feiern lassen, während die SVH-Kicker reichlich bedröppelt zu ihren Hoaschdenga Buam hinübertrotten, um mit den treuesten Fans abzuklatschen.

„Das war kein gutes Spiel von uns“

Christoph Schmitt war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden

„Das war kein gutes Spiel von uns“, konstatiert derweil ihr Trainer Christoph Schmitt. „Wir sind nie richtig reingekommen. Da war keine Dynamik im Spiel, und wir waren nicht mutig genug.“ Allein das wäre nicht so schlimm gewesen, jedoch gesellen sich dazu noch individuelle Patzer jener Sorte, die dem SVH schon in der Vorsaison so viele Punkte gekostet haben. „Das war heute ein Stück weit ein Rückfall in vergangene Zeiten“, kritisiert Schmitt. „Ich hätte gedacht, dass wir schon einen Schritt weiter sind.“

FC Pipinsried: Pablo Pigl bleibt zweimal cool vor dem Tor - Anschlusstreffer kommt zu spät

Nur wenig Trost dürfte dem Coach dabei bereiten, dass die Entstehung des ersten Gegentors nicht die Schuld eines einzelnen Kickers ist. Vielmehr tanzt Pipinsrieds Faton Dzemailji bei seinem Sturmlauf durchs Mittelfeld gleich drei Heimstettner aus – nämlich Severin Müller, Stefan Reuter und Valentin Micheli. Zwei Pässe später landet der Ball bei Pablo Pigl, der frei vor dem Tor zum 0:1 einnetzt. Und es kommt noch schlimmer für den SVH: Einen umstrittenen Foulelfmeter, verursacht von Sandro Sengersdorf, lupft erneut Pigl mittig in die Maschen zum 0:2-Pausenstand.

Den zweiten Durchgang beginnen die Platzherren dann schwungvoller und mit einer dicken Chance von Ensar Skrijelj (50.). Doch sein Kopfball aus kurzer Distanz ist zu unplatziert, sodass es bis zur 72. Minute dauert, ehe der Ball erstmals im FCP-Netz zappelt – nach einer Direktabnahme von Stefan Reuter. Nun wäre das Momentum eigentlich aufseiten des SVH, doch keine 120 Sekunden nach dem Anschlusstor vertändelt Sengersdorf den Ball am eigenen Strafraum – „ein Fehler, der so nicht passieren darf“, moniert Schmitt. Nutznießer ist Lucas Schraufstetter, der mit seinem gezielten Schuss ins lange Eck den 1:3-Endstand besorgt.

SV Heimstetten – FC Pipinsried 1:3 (0:2)

SVH: Riedmüller, Mwarome, Günzel, Sengersdorf (82. Gebhart), Reuter, Hingerl (82. Nappo), Micheli, Steimel (46. Krueger), Müller (46. Weser), Skrijelj, Riglewski.

Tore: 0:1 Pigl (25.), 0:2 Pigl (41.; Foulelfmeter), 1:2 Reuter (72.), 1:3 Schraufstetter (74.).

Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang) – Zuschauer: 320.