Deutscher Meister - Marco Bläser holt Ü40-Meisterschaft mit dem FC Bayern München

Dachau – Der FC Bayern München ist deutscher Fußballmeister. Nun, diese Nachricht wird in den Redaktionsstuben der Republik vermutlich nicht mal mehr mit einem Ausrufezeichen am Satzende versehen – bei 33 Titeln. Aber im vorliegenden Fall ist nicht die Rede von der so erfolgsverwöhnten Bundesliga-Mannschaft. Sondern von Routiniers im Bayern-Dress. Und einer von ihnen ist ein Dachauer: Marco Bläser ist am Wochenende in Berlin mit den Ü40-Senioren des FC Bayern deutscher Meister geworden. Und das gegen beinharte Konkurrenz.

FC Bayern Ü40 gespickt mit Ex-Regionalliga- und Bayernliga-Spielern

„Da war schon Qualität da“, berichtet der 42-Jährige. Das galt vor allem für die Berliner Hertha, den letzten Gegner der FCB-Ü-40 im Finalturnier. „Die Mannschaft war gespickt mit Ex-Profis“, erzählt Bläser. Aber seine Mannschaft, die sich vorwiegend aus ehemaligen Regionalliga- und Bayernligaspielern zusammensetzt, war an diesem Tag besser.

Die bayerischen Ü40-Senioren bezwangen das so stark besetzte Berliner Ensemble am Ende der zweimal 20 Minuten 2:1. Sie profitierten zunächst von einem Eigentor. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Mirza Dzafic auf 2:0. Die Herthaner konnten dann nur noch per Strafstoß auf 1:2 verkürzen.

Mit Copado und Misimovic: Marco Bläser spielt sonst für Bayerns Ü32

Es war das letzte von vier Spielen und führte die beiden bis dahin besten der insgesamt fünf Finalisten zusammen – es war also so etwas wie ein Finale. Zuvor hatte Bläsers Team Fortuna Sachsenross 2:1 und die SG Neuburg/Berg 2:0 geschlagen und nur gegen Westfalia Herne 1:2 verloren.

Eigentlich ist Marco Bläser sonst bei der Ü32 der Bayern am Ball, spielt dort mit so namhaften Kickern wie Francesco Copado und FCB-Legende Zvjezdan „Zwetschge“ Misimovic zusammen. Bei der süddeutschen Meisterschaft half er mal in der Ü40 aus – und stellte mit Nachdruck unter Beweis, dass er immer noch weiß, wo das Tor steht. Der Stürmer aus Dachau erzielte in diesem Turnier sieben der zwölf Bayern-Tore. „Da haben die zu mir gesagt, Du musst unbedingt mit nach Berlin fahren.“

Marco Bläser spielte einst u.a. für Dachau, Heimstetten und Pipinsried

Bläser fuhr mit. In der Bundeshauptstadt hatte der DFB eine „Riesenveranstaltung“ auf die Beine gestellt, wie Bläser berichtet. Gespielt wurde im kleinen Profi-Stadion der Herthaner, unmittelbar neben dem Olympiastadion gelegen. Dort feierte im Übrigen nicht nur die Ü40 des FC Bayern den Turniersieg. Auch die Ü50-Senioren und die Ü32-Damen holten den Titel. Es gab am Wochenende also einiges zu feiern bei den Roten, die mit zwei FCB-Profibussen nach Berlin gereist waren.

Marco Bläser hat in seiner langen Laufbahn für Dachau 1865, den ASV Dachau, Heimstetten, Olching und Pipinsried gespielt. Und in Bergkirchen war er Spielertrainer. „Wie der Papa!“

Papa Jupp Bläser hat als Bundesligaprofi viele große Erfolge gefeiert (und über seine Karriere das höchst unterhaltsame Buch „Ich war dabei!“ geschrieben). Aber deutscher Meister so wie der Sohnemann war er nie. (Thomas Leichsenring)