2024-05-08T14:46:11.570Z

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Mit vollem Einsatz am Ball: Marie Gosewinkel (TSG, blau) im Zweikampf gegen Sarah Buck (OSC).
Mit vollem Einsatz am Ball: Marie Gosewinkel (TSG, blau) im Zweikampf gegen Sarah Buck (OSC). – Foto: Helmut Kemme

OSC-Frauen siegen im Pokal-Stadtderby

3:1 im Niedersachsenpokal gegen die TSG Burg Gretesch / Hollage scheitert knapp

Nach nur einer Partie bereits von einer Wachablösung im Frauenfußball der Region zu sprechen, wäre sicher zu hoch gegriffen. Das Fazit von Lena Gosewinkel aber war treffend: „Der OSC war besser“, sagte die Spielmacherin der TSG Burg Gretesch nach der 1:3-Niederlage beim Stadtrivalen in der zweiten Runde des Niedersachsenpokals vor etwa 200 Zuschauern.
Vor allem war der Osnabrücker SC spielerisch stärker, weil in der Breite besser besetzt als die Gretescherinnen. Nach dem Umbruch beim Traditions-Frauenfußball-Standort im Osnabrücker Osten müssen viele junge Spielerinnen noch reifen, weshalb aktuell viel von den Gosewinkel-Schwestern Marie und Lena abhängt. Die beiden zeichneten kurz vor der Pause auch verantwortlich für den TSG-Treffer des Tages: Ein stark gespielter langer Ball von Marie aus der letzen Linie fand Lena, die sich von der Sechserposition in die Spitze geschlichen hatte – und kurz vor der Pause per Lupfer überlegt vollendete. „Das ist recht einfach gefallen, war aber auch einfach gut gespielt. Und passte dazu, dass wir vor der Pause stellenweise fahrig agiert haben und gerade im Zentrum nicht so gut in die Zweikämpfe gekommen sind“, sagte OSC- Trainer Thomas Kastrup.
Dennoch hatten seine Spielerinnen zuvor bereits zweimal getroffen: Erst per Strafstoß durch Anna Maria Hegmann nach einem Foul an Denise Frankjovic. Dann durch Sarah Buck, die nach einem Fehler im Gretescher Aufbauspiel gegen das Pressing der OSC-Frauen ihre Ruhe am Ball ins Spiel brachte ünd überlegt vollendete. Die Partie entschied Fiona Härle per Fernschuss-Tor aus 20 Metern nach einem schnell vorgetragenen Angriff, als die Gretescherinnen noch mit einem umstrittenen Abseitspfiff des insgesamt gut leitenden Referees Michael Kaumkötter haderten.
„Wir sind stolz auf unsere Mädels, wie gut sie arbeiten und mit welchem Eifer sie bei der Sache sind“, sagte Kastrup, der – im Gegensatz zum Erstrunden-Erfolg gegen Hannover 96 – Pia Liening-Ewert aus der Innenverteidigung ins Mittelfeld vorgezogen hatte, auch um die Kreise von Lena Gosewinkel einzuengen. Dennoch verzeichnete die Spielmacherin zwei gefährliche Fernschüsse und war neben Sabrina Rauch, die nach einer abgewehrten Ecke aus 20 Metern die gut reagierende Emine Lenz im OSC-Tor forderte, am nähsten an einem weiteren TSG-Treffer. Insgesamt aber dominierte der OSC und hätte nicht nur durch Andea Nagavci, die an TSG-Torhüterin Anna Müller scheiterte, weitere Tore ezielen können.
„Wir waren nicht gut, hatten viele Mängel im Spielaufbau und haben nach vorn zu wenig zielstrebig agiert“, sagte Gretesch-Trainer Sebastian Wessel nach der Partie. Der Marschroute, um die im zentralen Mittelfeld durchaus überzeugende Meret Hohnstädt weitere junge Spielerinnen einzubauen, will Wessel aber in jedem Fall weiterverfolgen. „Wir wollen diesen Umbruch ja bewusst, auch wenn man als Trainer dann damit rechnen muss, dass die einen oder anderen Fehler mal passieren.“

Den Viertelfinal-Einzug verpasst hat auch BW Hollage beim 4:5 nach Elfmeterschießen gegen den TSV Bemerode. Anna Krause hatte noch vor der Pause die Führung der Gäste ausgeglichen. „Das war ein hochklassiges Duell mit viel Tempo“, war Trainer Meik Schwegmann dennoch stolz auf seine junge Elf mit einem Durchschnittsalter von 19,2 Jahren. Mehr als nur ein Wermutstropfen ist aber der Ausfall von Kreativspielerin Katharina Jarzyna, die sich eine Bänderverletzung zuzog und wohl mehrere Wochen fehlen wird.
Aufrufe: 027.9.2020, 18:28 Uhr
Benjamin Kraus / Neue Osnabrücker ZeitungAutor