2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schon vor zehn Jahren trug Oliver Schmitt (links) das Trikot des FSV Saulheim. damals als Spielertrainer.	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Schon vor zehn Jahren trug Oliver Schmitt (links) das Trikot des FSV Saulheim. damals als Spielertrainer. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Oliver Schmitt kreist um den FSV Saulheim

Als Spieler ist der Mainzer eine treue Seele, als Trainer braucht er regelmäßig Veränderung

MAINZ/SAULHEIM. Im rheinhessischen Fußball ist Oliver Schmitt eine feste Größe. Kein Wunder also, dass der 36-Jährige immer wieder angefragt wird, wenn es eine Trainerposition zu besetzen gilt. Zuletzt profitierte der TSV Wackernheim, der den Mainzer kontaktierte. Der A-Klassist wollte eine Veränderung und neue Impulse setzen, Schmitt zur neuen Saison wieder ein Team trainieren. „Das hat dann relativ schnell gepasst“, sagt der frühere Oberliga-Torjäger, der nicht dafür bekannt ist, zehn fertige Spieler mitzubringen, sondern „Spieler entwickeln“ will.

Am liebsten in aller Ruhe und frei von irgendwelchen Zwängen. Da traf es sich ganz gut, dass es zum TSV Wackernheim „überhaupt keine Berührungspunkte“ gab. Ein Szenario, mit dem Oliver Schmitt bereits sehr gute Erfahrungen gesammelt hat. „Einfach weil ich unabhängig arbeiten kann.“

Mannschaft, Verein und Umfeld kennenlernen, Entwicklungsmöglichkeiten erkennen und die Spieler besser machen. „Darauf freue ich mich wirklich sehr“, hält Schmitt es für wichtig, unvoreingenommen an solche Aufgaben heranzugehen. „Ich kann einfach meine Ideen umsetzen, ohne gucken zu müssen, dass ich irgendwem gefalle. Da ist es ein großer Vorteil, wenn du von außerhalb kommst“, sagt der Berufschullehrer, der beim TV 1817 Mainz das Fußballspielen lernte. Über Mainz 05, Gonsenheim und Wormatia Worms ging es zurück zu den 05ern. Dann schlug das Verletzungspech zu: Fünf Knie-OPs – die Karriere beendet, die Trainerlaufbahn jedoch begann.

2011 war Bezirksligist FSV Saulheim für den A-Lizenzinhaber die erste Station im Aktivenbereich. Wie es dazu kam? Purer Zufall! „Ich habe damals für die Rheinzeitung über die Bezirksliga geschrieben und habe öfter mit dem Vater von Manuel Helmlinger telefoniert, der dort Abteilungsleiter war“, erinnert sich Schmitt, der mit Helmlinger bei der Wormatia spielte.

Als der Trainerposten frei wurde, rief Reporter Schmitt regelmäßig bei Helmlinger Senior an, bekam statt der gewünschten Trainer-News aber immer dieselbe Aussage zu hören: „Am liebsten hätte ich ja dich als Trainer.“ Dieses Spiel ging so lange, bis man sich eines Tages in Nieder-Olm auf einen Kaffee traf. Kurz darauf war Schmitt Trainer des FSV.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Trainer in Saulheim werde“, umschreibt der 36-Jährige das Déjà-vu, das er zehn Jahre später nun wieder hat. Der FSV sei in dieser Hinsicht jedoch ein Sonderfall, da die Verbindung bis heute gehalten hat. „Wir haben da vieles in Bewegung gebracht, das heute noch im Verein sichtbar ist“, erklärt das aktive Vereinsmitglied zufrieden.

Trainerjobs in Ingelheim oder zuletzt bei Fortuna Mombach kamen, der FSV Saulheim, wo Schmitts Spielerpass nach wie vor liegt, blieb. „Es ist einfach ein toll geführter Familienverein. Deshalb war ich quasi nie weg, sondern habe nur woanders als Trainer gearbeitet.“

Die externen Trainertätigkeiten seien dabei auch der Erfolgsgeschichte Schmitt und Saulheim geschuldet. „Beim FSV bin ich mittlerweile ein fester Bestandteil. Es haben sich Freundschaften entwickelt und dann tut man sich einfach irgendwann schwer, alte Gewohnheiten aufzubrechen“, erklärt Schmitt, warum er liebend gerne im Saulheim-Trikot aufläuft, aber an der Seitenlinie gerne fremdelt: „Wenn du niemanden kennst, hast du einfach als Trainer keine Probleme, mal was Neues anzuzetteln.“

Verständlich, dass ihm diese Konstellation auch mehr Freude bereitet. Drei bis vier Jahre sei eine solche Trainertätigkeit sinnvoll, bis die Bindung fester wird und man den Absprung schaffen müsse. Als Trainer regelmäßig neue Herausforderungen suchen, als Spieler und aktives Mitglied eine treue Seele: „Mit der Prämisse bin ich immer gut gefahren“, sagt Oliver Schmitt.



Aufrufe: 01.5.2021, 11:00 Uhr
Martin ImruckAutor