Lutz Grünewald hat sich entschieden: Der Fußball-Abteilungsleiter beim SFD’ 75 wird sein Ehrenamt nach zehnjähriger Tätigkeit aufgeben und bei der Jahreshauptversammlung am 11. März für eine erneute Wiederwahl nicht zur Verfügung stehen. Über seine Rücktrittsabsicht hatte der 46-Jährige den Vereinsvorstand bereits im November 2021 unterrichtet – und Grünewald versichert ausdrücklich: „Ich verlasse den SFD nicht im Streit.“
Private Gründe sind es, die ihn zur Beendigung seines Fußball-Engagements veranlasst haben. Zum einen möchte der in Kochem an der Mosel geborene Grünewald mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Zum anderen will er sich verstärkt auf seine heimischen Wurzeln besinnen. Das Moselgebiet nämlich liegt dem zugezogenen Düsseldorfer ganz besonders am Herzen. „Ich will die Mosel ins Rheinland holen“, lautet sein Bekenntnis. Und um diesen „Transport“ zu bewerkstelligen, nutzt der „Mosel-Botschafter“ ein eigens von ihm entwickeltes Produkt: Marmelade mit Weinberg-Pfirsichen aus der Moselregion.
Was mit ein paar Gläsern selbst verarbeitetem und verkochtem Fruchtaufstrich begann, den Grünewald anfangs nur im Familien- und Freundeskreis „vermarktete“, hat sich inzwischen – korrekt gewerbemäßig – bis zu einer Marke mit einem Produktionsumfang von jährlich etwa einer Tonne Mosel-Pfirsiche entwickelt. Inzwischen gibt es seine Produkte landesweit in mehreren Gartencentern. Unter dem Stichwort „wirliebendieMosel.de“ sind Informationen über Grünewalds „Rotes Moselgold“ und den „Heißen Moselbub“ (ein Punsch) im Internet abrufbar.
„Es waren schöne und lehrreiche Jahre beim SFD“, resümiert Lutz Grünewald mit Blick auf die zurückliegende Fußballzeit, die von Höhen und Tiefen geprägt war. Gleich zweimal stand Grünewald, der einst als Fußballvater von Sohn Paul bei den Südern, wie alle intern den Verein nennen, einstieg, in seiner Funktion als verantwortlicher Abteilungsleiter vor dem Nichts. Damals sah sich die Vereinsführung nach Ausschreitungen und Spielabbrüchen gezwungen, betroffene Seniorenteams kurzerhand aufzulösen.
Lutz Grünewald gab – trotz aller Widrigkeiten – nicht auf und setzte beide Male mutig auf einen Neuanfang. Sein Lohn für alle Bemühungen: Mit einer aus ehemaligen Jugendspielern gegründeten Formation feierte der Unermüdliche binnen zweier Jahre sogar den Aufstieg aus der Kreisliga C in die B-Klasse. Ein echter Überraschungserfolg.
„Mit Lutz Grünewald verbindet mich eine wunderbare Zusammenarbeit“, sagt Andrea Haupt, die ehemalige SFD-Geschäftsführerin, mit Respekt. Seit Jahresbeginn lenkt sie nun die Geschicke beim Stadtsportbund. „Ohne Lutz Grünewald und sein Engagement würde es beim SFD längst keinen Fußball mehr geben“, betont sie. Zu einer Abschiedsfeier im Anschluss an die Jahresversammlung hat Grünewald Gäste eingeladen aus dem Verein und vom Fußballverband. „Ich hoffe, dass sich der Fußball beim SFD gut weiter entwickelt“, wünscht sich Grünewald. Keineswegs ausgeschlossen ist, dass beim Abschieds-Umtrunk eine kleine Träne kullert.
Teams Senioren (Kreisliga B), Alte Herren, und Jugend (Bambini, E- und D-Junioren)
Anlage Sportpark Niederheid, Paul-Thomas-Straße 35
Persönliches Lutz Grünewald war Jugendtrainer und stellvertretender sowie verantwortlicher Fußball-Abteilungsleiter