2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Partyerprobt: Im Herbst warf die A-Jugend vom Wildparkt bereits den 1. FC Kaiserslautern aus dem Wettbewerb.
Partyerprobt: Im Herbst warf die A-Jugend vom Wildparkt bereits den 1. FC Kaiserslautern aus dem Wettbewerb. – Foto: Archivfoto: SV Gonsenheim

Ohne Druck zum nächsten Coup

U19 des SV Gonsenheim will im Halbfinale des Südwest-Pokals den haushohen Favoriten Mainz 05 ärgern +++ McLemore gibt Profidebüt

Gonsenheim. Flutlicht, Pokal, Stadtduell – bei den U19-Fußballern des SV Gonsenheim ist die Vorfreude groß. Am morgigen Dienstag, 19.30 Uhr, kommt der FSV Mainz 05 an den Wildpark. Es geht um den Einzug ins Südwestpokal-Finale. Das Umfeld wird dem eines Oberligaspiels gleichen, mit Stadionsprecher Hans Walter Sans, mit Gegrilltem und Getränken. Ein Ausblick auf das, was die Spieler erreichen wollen. Und eine Chance, dem tristen Ligaalltag zu entkommen.

SVG-Trainer Luca Vanni hatte den Blick vor der Regionalligasaison ganz nach oben gerichtet. Stattdessen heißt es nun: Abstiegskampf. Nur eins der letzten zehn Ligaspiele wurde gewonnen, auch der Start nach der Winterpause gegen den SV Elversberg (0:4) ging in die Hose. „Für unsere Spieler wird es angenehm sein, mal mit freiem Kopf und ohne Druck zu spielen“, sagt Vanni. Je prekärer es in der Liga wird, umso mehr fiebern die Gonsenheimer dem Pokal-Highlight entgegen. Der Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern im Viertelfinale Ende Oktober war das bislang letzte Erfolgserlebnis – klammert man die Vorbereitung aus. Da lief es. Siege gegen Hessenligisten, auch gegen Bundesligist Kickers Offenbach, wenn kein Druck da ist, geht’s.

„Die personellen Probleme ziehen sich durch die ganze Saison. Immer fehlen uns Leistungsträger“, sagt Vanni. Am Tag vor dem Elversberg-Spiel sagten drei Stammkräfte ab. Von den drei Winter-Zugängen ist einer mit Bänderriss lange außen vor, der andere, Dawda Njie, Bruder von Erstmannschaftsspieler Omar, hat vom FV Biebrich keine Freigabe. Das Ligaspiel gegen Pirmasens am Wochenende wurde verschoben. So ist die Mannschaft zumindest frisch. „Im Training merkt man deutlich: Die Jungs wollen gewinnen“, berichtet Vanni, „aber wir brauchen dieses berühmte eine aus zehn Spielen, in denen es klappen kann.“ Schließlich ist Mainz 05 nicht irgendein Bundesligist, sondern Titelkandidat und DFB-Pokal-Halbfinalist. Eine andere Kragenweite als alle anderen Gegner bisher. Und Vanni erwartet den FSV in starker Besetzung, schließlich geht es (auch) über den Verbandswettbewerb in den DFB-Pokal.

Womöglich gibt es ja ein Wiedersehen mit dem früheren Gonsenheimer Yannik Ischdonat, der seit Winter 2017/18 für die 05er stürmt. Klar ist, dass SVG-Keeper Tobias Edinger gegen den Klub, für den er bis Sommer noch spielte, auflaufen wird. Auch Emir Arik und Yusuf Ürel haben Bruchweg-Erfahrung. „Die Jungs kennen sich, haben auch woanders schon zusammengespielt, gehen gemeinsam zur Schule“, sagt Vanni. Da will sich niemand die Butter vom Brot nehmen lassen. „Die Jungs sollen das genießen, es einfach mal mitnehmen.“ Sieg-Pflicht herrscht dann wieder am Sonntag, im Derby gegen Schlusslicht TSG Bretzenheim. Im tristen, nervenaufreibenden Ligaalltag.


Vom Wildpark in die zweite Liga

Die 83- Minute beim Spiel zwischen Greuther Fürth und Holstein Kiel sorgte beim SV Gonsenheim für strahlende Gesichter. Malik McLemore, von 2015 bis 2017 Jugend- und Aktivenspieler am Wildpark, kam für die Franken zu seinem Zweitliga-Debüt. Wie auch Rudi Baku bei den Holsteinern, spült McLemore nun ein paar Tausender Ausbildungsvergütung in die SVG-Kasse.

Aufrufe: 09.3.2020, 19:00 Uhr
Torben SchröderAutor