Novum in Alzey: Aktiventurnier im Wartbergstadion

Ein Turnier für Aktiven-Mannschaften im Wartbergstadion – das gab es schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Wenn überhaupt. Stattdessen hatte RWO Alzey immer Schwierigkeiten, den Platz im Sommer zu betreten.

Welche Hebel setzte der Landesligist nicht in Bewegung, um in der Fremde eine angemessene Saisonvorbereitung zu absolvieren? Nur, weil sich der eigene Rasen von den Strapazen der vorausgegangenen Runde erholen musste.

Wenn ein Rasen das Attribut „heilig“ verdiente, dann nicht der von Wimbledon, sondern der in Alzey. RWO kann ein lautes Lied davon singen. Das Betreten des Grüns war seitens der Stadtverwaltung auch während der Saison streng geregelt. Nicht einmal Jugendfußball war drauf erlaubt, weshalb sich die Alzeyer mit der Jugendarbeit sehr schwertaten. Sie verfügten für den Nachwuchs über keine adäquate Trainings- und Wettkampfstätte.

Meistens wenigstens nicht. Eine Ausnahme bildete das erste 2000er Jahrzehnt. Der Jugend-Mediamarkt-Cup widerlegte alle, die behaupteten, im Wartbergstadion könnten keine Turniere veranstaltet werden. Fünf Auflagen erlebte dieser Wettbewerb, ehe er wieder einschlief.

Seit gut zwei Jahren ist der Rasen nun entweiht. Eltern von Jugendfußballern hatten zusammen mit RWO-Führungskräften bei der Stadtspitze erwirkt, dass er vom Nachwuchs benutzt werden darf. Seitdem floriert die Nachwuchsabteilung von RWO, wenn nicht gerade Corona-Pause ist.

Das Fußball-Turnier des Landesligisten ist nun – neben der Benutzung des Rasens fürs Training und seiner zwischenzeitlichen Öffnung für Footballer - der nächste Schritt des Grüns zu einem hundsgewöhnlichen Fußball-Platz. Die Fans von RWO Alzey werden es dankbar registrieren. Endlich können sie ihre Mannschaft schon vor Saisonbeginn vor der Haustür begutachten. In den zurückliegenden Jahren mussten sie dafür wenigstens 20 Kilometer zurücklegen.

Etwa, um das Fußball-Turnier in Schornsheim zu besuchen, wo RWO Alzey oft gern gesehener Gast war. Wahrscheinlich ist auch das ein Grund, warum die Schornsheimer nun von den Alzeyern zu „EWR-Sommerturnier“ eingeladen wurden. Gefreut hat es jedenfalls, sagt der Sportlicher Leiter der SG, Klaus Hassinger. Zumal das Schornsheimer Turnier in diesem Sommer ausfällt. „Uns war das am Ende alles etwas zu kurzfristig“, erläutert Hassinger. Für nächstes Jahr sei die Neuauflage aber schon ins Auge gefasst – sofern die Corona-Pandemie nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.

Dass RWO Alzey ein Turnier veranstaltet, ist auch der Initiative der beiden Trainer Lars Weingärtner und Max Kimnach zu verdanken. Sie waren am Wartberg angetreten, den Klub nahbarer zu machen, ihn auch stärker im Alzeyer Stadtleben zu verankern. Die Ausrichtung eines Turniers stand dabei mit auf ihrem Wunschzettel. Ab Sonntagabend ist ein Haken dran.

Turnier UND Modus

Den Auftakt beim „EWR-Sommerturnier“ im Alzeyer Wartbergstadion bestreiten der VfL Gundersheim und TuS Hackenheim (Fr-, 18 Uhr). Im Anschluss (20 Uhr) stehen sich RWO Alzey und die SG Schornsheim/Undenheim gegenüber. Die Sieger ziehen ins Finale ein, die Verlierer ins Spiel um Platz drei. Beide Begegnungen sind am Sonntag angesetzt. Das kleine Finale um 16 Uhr, das Endspiel um 18 Uhr.