2024-04-30T08:05:46.171Z

Pokal

Nöttingen hat die Chancen, Waldhof macht das Tor - und steht

Nöttingen scheitert zweimal am Aluminium

Remchingen-Nöttingen. Die große Nöttinger Pokalgeschichte wird vorerst nicht um ein weiteres Kapitel reicher. Der Traum vom erneuten Einzug in den DFB-Pokal endete für den Fußball-Oberligisten am Mittwochabend im badischen Halbfinale. Mit 0:1 zog der FCN gegen den favorisierten Regionalligisten SV Waldhof Mannheim den Kürzeren. Gäste-Torjäger Valmir Sulejmani gelang das Tor des Tages (35. Minute).

Nöttingen spielte stark, war fast immer spielerisch auf Augenhöhe und phasenweise sogar überlegen, haderte aber mit der Glücksgöttin, denn Offensivspieler Jimmy Marton traf zweimal nur die Latte des Gästetores.

Nach dem Schlusspfiff feierten die Waldhof-Spieler überglücklich mit ihren Fans. Seit 15 Jahren hat sich der Traditionsclub nicht mehr für den DFB-Pokal qualifiziert. Jetzt steht er dicht davor, denn der Endspielgegner der Mannheimer ist der Karlsruher SC, der sein Halbfinale beim VfB Gartenstadt 4:0 gewann. Und der KSC wird sich aller Voraussicht nach über die 3. Liga direkt für den für den DFB-Pokal qualifizieren und damit den badischen Platz im DFB-Pokal für den Finalgegner frei machen.

Trotz der Niederlage war Michael Wittwer ausgesprochen zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf, die in der Oberliga zuletzt schwächelte. „Wir haben all das gezeigt, was wir zuletzt nicht so auf den Platz bekommen haben. Schade, dass wir für das, was wir investiert haben, nicht belohnt wurden“, sagte der Nöttinger Trainer. Für ihn uns sein Team gab es ein Lob von Gästecoach Bernhard Trares: „Nöttingen hat das toll gemacht und uns keinen Raum gegeben. Das 1:0 hat uns geholfen. Ich glaube nicht, dass wir das Spiel noch gedreht hätten, wenn wir selbst ein Tor kassieren.“

Tatsächlich begannen die Gastgeber forsch und hatten die erste große Chance. Als die Gäste den Ball nach einer Hereingabe nicht wegbekamen, traf Marton aus kurzer Distanz die Latte (12.). Fast im Gegenzug ein Tor für die Gäste, doch Nöttingens Ion-Paul Fratea fälschte bei einem Waldhof-Konter den Schuss von Jannik Sommer noch ab – das Spielgerät landete knapp neben dem Pfosten.

Die Nöttinger suchten weiter den Weg nach vorne, doch Mannheim nahm nun mehr und mehr das Heft des Handelns in die Hand. Beide Teams neutralisierten sich aber, Torraumszenen blieben Mangelware. Das Tor für die Waldhöfer fiel ein bisschen wie aus heiterem Himmel, es verdeutlichte aber auch die Klasse von Sulejmani. Der nahm im Strafraum den Ball an, drehte sich geschickt um seinen Gegenspieler Niklas Kolbe herum und hatte dann wenig Mühe, FCN-Keeper Andreas Dups aus kurzer Entfernung zu überwinden (35.). „Das ist total ärgerlich. Ich war noch am Ball dran, halte ihn mt ein bisschen Glück“, ärgerte sich Dups.

Nach einer Stunde wurde Nöttinger wieder mutiger, erspielte sich nun ein Übergewicht und Chancen. Doch Francisco Rodriguez Carmona zielte, von Ernesto de Santis gut in Szene gesetzt, aus spitzem Winkel knapp vorbei (65.). Die größte Ausgleichschance hatte kurz darauf Marton, der nach einer Hereingabe von der rechten Seite aus kurzer Distanz wieder nur die Latte traf. Auch die anschließende tumultartige Szene im Fünfmeterraum konnten die Gastgeber nicht nutzen. Ricardo di Piazza (71.) und De Santis (75.) vergaben weitere Möglichkeiten. Waldhof kam nicht mehr ins Spiel und rettete sich mit Glück und Geschick über die Zeit. Nach dem Schlusspfiff lagen die Nöttinger frustriert auf dem Rasen. „Eigentlich war alles gut – aber wir haben das Tor nicht gemacht“, schimpfte Marton, war aber stolz auf die Leistung der Mannschaft: „Für die Fans war das großes Kino.“

Aufrufe: 028.3.2019, 08:26 Uhr
Udo KollerAutor