2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Christoph Bechtel sanmelte an der Seite von Jochen Conrad (links) erste Trainererfahrungen - und fungiert jetzt selbst als Coach der SG Neumagen.
Christoph Bechtel sanmelte an der Seite von Jochen Conrad (links) erste Trainererfahrungen - und fungiert jetzt selbst als Coach der SG Neumagen. – Foto: Hans Krämer

„Niemand hat hier einen Bonus“

Vom mitspielenden Assistenten ist Christoph Bechtel bei Fußball-A-Ligist SG Neumagen-Dhron/Trittenheim zum verantwortlichen Coach aufgerückt. Auf was er besonderen Wert legt und unter welchen Umständen der 36-Jährige noch einmal gerne auf den Platz zurückkehren würde.

Bereits als mitspielender Assistent unter Jochen Conrad sammelte Christoph Bechtel erste Trainererfahrungen. Weil Conrad aus privaten Gründen sein Amt bei der SG Neumagen-Dhron/Trittenheim aufgab, rückte der frühere Neumagener Bezirksliga-Angreifer auf: „Jochen hat hier eine super Arbeit gemacht, und ich konnte viel von ihm lernen. Nach der Anfrage vom Verein ist bei mir nach Absprache mit meiner Frau der Entschluss gereift, die Aufgabe anzunehmen.“

Mit Urgestein Sebastian Leitzgen hat der 36-Jährige einen Co-Trainer, der zudem noch auf dem Platz für Torgefahr sorgen soll. „Wir haben viele Einheimische hier, die Arbeit mit der größtenteils noch sehr jungen Mannschaft macht riesigen Spaß“, so Bechtel, der dem Ziel Klassenerhalt alles unterordnet: „Alles was danach kommt, wäre top. Als gelernter Stürmer liegt es auf der Hand, dass ich offensiv spielen lassen möchte. Neben einem attraktiven Fußball spielt der Teamgeist bei mir eine herausragende Rolle.“

Die jungen Spieler würden immer mehr in die Mannschaft hineinwachsen, doch auch Bechtel weiß, dass der Übergang in den Seniorenbereich zwangsläufig von Unwägbarkeiten begleitet ist: „Viele junge Spieler aus unserer eigenen beziehungsweise der A-Jugend von Mosella Schweich haben den Weg in die erste Mannschaft gefunden. Ihnen fehlt die Erfahrung noch, doch sie machen das schon prima.“

So bescheinigt Bechtel den Neuen um Felix Bouillon, Marco Steffen, Louis Schurb, Fabian Schneider, Philipp Schug, Julius Heucher und seinem Stiefsohn Lucas Brandscheid „eine gute Entwicklung“. Um die Routiniers Sebastian Leitzgen, Raphael Rauls und Louis Kaufmann soll eine entwicklungsfähige Mannschaft aufgebaut werden. Mit seinen 21 Jahren zählt der in der Jugend von Eintracht Trier ausgebildete Fionn Arns schon zu den Erfahrenen.

Der in Neumagen-Dhron lebende Trainer – von Beruf Lackierer – wollte schon „immer mal Cheftrainer werden. Diese Rolle habe er „gut angenommen, doch auch ich will mich weiterentwickeln. Als ehemaliger Spieler kann ich mich in die Lage der Spieler hineinversetzen und kann nachvollziehen, wie ein Spieler in bestimmten Situationen tickt und reagiert. Doch ich bin auch ein Stück weit konsequent“.

So zählt bei ihm vor allem die Leistung: „Wenn jemand im Urlaub ist und nicht trainieren konnte, gebe ich demjenigen eine Chance, der auch trainiert hat. Niemand hat hier einen Bonus.“ Selbst will er nicht mehr auf dem Platz stehen, obwohl es „noch oft in den Beinen juckt. Ich möchte den jungen Leuten aber Spielzeit geben und wenn möglich, selbst von außen dirigieren. Man sieht deutlich mehr von der Seitenlinie und kann situativ direkt reagieren“.

Doch eines würde sich der Neumagener Coach dann doch nicht nehmen lassen: „Wenn der Klassen­erhalt in trockenen Tüchern ist, dann läge mir sehr viel daran, noch mal eine Halbzeit mit meinem Sohn Lucas zu spielen. Dann würden wir immer sagen, wir haben mal zusammen auf dem Platz gestanden.“

Durch den jüngsten 5:3-Sieg bei der SG Landscheid sieht sich Bechtel in seiner Einschätzung bestätigt, dass die jungen Spieler bereits auf einem guten Weg sind. Denn vier der fünf Tore steuerten mit Philipp Schug (zwei), Fabian Schneider und Lucas Brandscheid blutjunge Akteure bei.

Für die nächste Partie am Sonntag zu Hause gegen die SG Zell gibt es von Bechtel eine klare Ansage: „Zell sehe ich mit uns auf Augenhöhe. Bevor die Kracher kommen, müssen wir gegen sie punkten. Vielleicht werden wir wieder offensiver agieren.“ Nachdem Marco Steffen seine muskulären Probleme auskuriert hat und auch Fionn Arns nach seinem Urlaub gegen die SG Landscheid schon wieder Einsatzzeit bekam, könnte das Team gegen Zell wieder komplett sein.

Aufrufe: 027.8.2021, 16:22 Uhr
Lutz SchinköthAutor