2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers

Nick Mdoreuli wechselt zu den Futsal Panthers Köln

Der Toptorjäger der Black Panthers Bielefeld wechselt in die Domstadt. In seinem Einbürgerungsverfahren gibt es dagegen noch keine Neuigkeiten.

Mit ein paar Dingen hat sich Nick Mdoreuli schon vertraut gemacht. Den Kölner Dom, das Wahrzeichen seiner neuen fußballerischen Heimat, hat er bereits besichtigt. Im Gepäck sein neues Trikot - das weiße Dress von den Futsal Panthers Köln. Auch die Entfernung von Bielefeld nach Köln kann er bestens einschätzen. "Eineinhalb Stunden mit dem Zug oder eine Spielfilm-Länge", sagt Nick Mdoreuli.

Dagegen wird er sich an ein paar andere Dinge nach seinem Wechsel von den Black Panthers Bielefeld zu den Futsal Panthers Köln noch gewöhnen müssen. "Den Kölner Dialekt kenne und verstehe ich nicht. Aber das wird sich mit der Zeit geben", so Mdoreuli. Ähnlich sieht es beim Alkohol, dem "Kölsch", aus: "Nein!" betont er. Auch hier werde die Zeit das meiste richten.

Nick Mdoreuli ist das Warten gewohnt, er muss sich zwangsweise viel in Geduld üben. Der gebürtige Georgier wartet seit nun fast einem Jahr auf eine Einbürgerung. "Ich stehe auf einer Warteliste. Da tut sich aber im Moment sehr wenig", sagt Mdoreuli. Um das Verfahren eventuell etwas zu beschleunigen, ist der 22-Jährige nun "den nächsten Schritt" gegangen, wie er sagt: "Ich habe mit dem Fußball auf dem Feld abgeschlossen. Ich konzentriere mich ab sofort auf meine Ausbildung und den Futsal."

Seine Ausbildung wird er weiter bei der Dekra in Bielefeld absolvieren. Seine fußballerische Zukunft liegt am Rhein, beim Westdeutschen Vizemeister. Er wird also viel pendeln. "Die Panthers haben mich nach unserem Spiel in Köln angesprochen und gefragt, ob ich nicht wechseln wollte", erzählt Mdoreuli. Die Partie Ende März verloren die Bielefelder "Schwarzen Panther" zwar 5:12, allerdings brillierte Mdoreuli dort, schoss selber drei Tore und erhielt nach der Schlusssirene sogar Standing Ovations vom Kölner Publikum.

"Wir haben uns dann am Rande des DM-Viertelfinals noch einmal getroffen. Dort erhielt ich ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte", berichtet der Toptorjäger der Black Panthers (40 Treffer). Auch Bundestrainer Marcel Loosveld habe ihm geraten, nach Köln zu wechseln. "Es ist sportlich der richtige Schritt nach vorn", so Mdoreuli.

Der offiziell staatenlose Fußballer hat weiter ein Ziel fest im Blick: eines Tages möchte er das Trikot der deutschen Nationalmannschaft tragen. Dazu benötigt er eine Einbürgerung. "Ich werde die Hoffnung nie aufgeben", betont er.

Von einem Einsatz bei einem Futsal-Länderspiel wird er auch träumen, wenn er in Bielefeld in den Zug nach Köln zum Training steigt. Die Mühen der Pendelei nimmt Nick Mdoreuli ebenso pragmatisch wie ambitioniert: "Wenn du etwas erreichen willst, musst du etwas investieren. Außerdem bin ich gut 4.000 Kilometer aus Georgien geflohen, was sind da schon 200 Kilometer nach Köln."

Aufrufe: 017.6.2019, 15:00 Uhr
FuPa / Matthias FoedeAutor