2024-04-30T07:31:44.997Z

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– Foto: Alexander Fischer, Volkhard Patten, André Nückel

NFV-Verbandstag: Antrag des TuS Berge

Nordkreis-Klub will auch Absteiger nach Quotientenregel ermitteln lassen - Votum für NFV-Vorschlag ungleich wahrscheinlicher

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An diesem Samstag ab 10 Uhr wird ein außerordentlicher Verbandstag wohl den Abbruch der Amateurfußballsaison beschließen. Das Präsidiums des Niedersächsischen Fußballverbandes will die in der Coronakrise stecken gebliebene Saison nach Quotientenregel werten und so Aufsteiger ermitteln – Absteiger soll es keine geben. Zwölf alternative Anträge stehen zur Wahl. Einer stammt vom TuS Berge aus dem Osnabrücker Nordkreis.

„Wir sind ein kleiner Verein und haben mit der Ausrichtung des aktuellen Bezirksliga-Spielbetriebs schon viel zu tun – wenn künftig noch mehr Spiele dazukommen, bekommen wir Probleme“, erklärt Michael Kamp, Vorsitzender des TuS Berge, warum sein Klub beantragt, per Quotientenregel auch Absteiger in einer Abbruch-Saison zu ermitteln. Folge des NFV-Vorschlags ohne Absteiger wäre in der Tat die Aufstockung vieler Ligen: In der Bezirksliga würden in der neuen Saison dann 19 Teams spielen. Nur wegen des freiwilligen Türkgücü-Rückzugs in die Kreisliga würden es nur 18 Teams sein, was aber immernoch zwei mehr ist als die Ligen-Sollzahl 16.
„Darum geht es uns – nicht darum, dass andere Teams absteigen“, sagt Kamp, dessen Elf als Zehnter nach Quotientenregel die Saison abschließt. Mehr Spiele für Berge seien auch problematisch, weil der Klub keinen Kunstrasen habe, um der Winter- Witterung zu trotzen – und vergleichbar hohe Fahrtkosten zu Auswärtsspielen wegen der Randlage im Kreis. Die Antragstellung sei laut Kamp mit der Führung des Fußball-Landkreises abgestimmt gewesen - nicht wenige weitere Klubs unterstützen laut de Vorstand die Idee des TuS, weil sie ebenso die Etablierung zu großer Ligen kritisch sehen.
Weitere Alternativanträge beim Verbandstag sehen im Prinzip alle denkbaren Szenarien vor – von der Saisonfortführung bis zur Total-Annullierung. Der Verbandstag wird in virtueller Form abgehalten. 324 Delegierte sind dabei, über 20 davon stammen aus der Region: Der Stadtkreis hat vier Stimmen, der Fußball-Landkreis zehn. Der Osnabrücker Frank Schmidt gehört dem NVF-Präsidium an. Dazu haben die Vereine VfL Osnabrück, TuS Bersenbrück, TSG Burg Gretesch, Osnabrücker SC, BW Hollage und DJK Schlichthorst je eine Stimme – und der Bezirk Weser-Ems deren drei. Weil Vertreter aus den Verbandsstrukturen klar in der Überzahl sind, ist anzunehmen, dass sich der Antrag des NFV klar durchsetzen wird.

Am Verbandstag nehmen unter anderem die beiden Kreisvorsitzenden der Region, Frank Schmidt und Bernd Kettmann, teil. Im Amateurfußball-Podcast "Bolzplatzultras" haben sie im Vorfeld darüber gesprochen und Hintergründe erklärt. Hier kann man sich das Ganze kostenfrei anhören.

Aufrufe: 026.6.2020, 17:00 Uhr
Benjamin Kraus / Neue Osnabrücker Zeitung Autor