2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Luzie Krings (links), hier im Zweikampf mit Lisa Helm von der SG Günterfürst, ist eine von drei Neuzugängen, die bei der DJK/SSG Darmstadt für eine starke Rückrundenbilanz sorgten. 	 Foto: Thomas Zöller
Luzie Krings (links), hier im Zweikampf mit Lisa Helm von der SG Günterfürst, ist eine von drei Neuzugängen, die bei der DJK/SSG Darmstadt für eine starke Rückrundenbilanz sorgten. Foto: Thomas Zöller

Neuzugänge tun der Aufbauarbeit gut

Frauen: DJK/SSG Darmstadt will dem erfolgreichen Nachwuchs auch im Aktivenbereich eine Perspektive bieten

Frauenfußball hat nach wie vor etwas Exotisches an sich. Ein Beleg: Im gesamten Fußballkreis Darmstadt sind es gerade einmal vier (von mehr als 50) Vereinen, bei denen Frauen ab dem Alter von 16 Jahren kicken können. Die DJK/SSG Darmstadt hat sich im Verlauf von wenigen Jahren zu einer Art Leuchtturm in Sachen Frauen- und Mädchenfußball im Kreis Darmstadt entwickelt. Die B-Juniorinnen spielen in der Hessenliga, die C-Juniorinnen stehen kurz vor dem Aufstieg in die höchste hessische Mädchenspielklasse.

In der Frauenklasse spielt das junge DJK-Team mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren seit drei Jahren in der Oberliga der Region Darmstadt. Eine gemeinsame Liga aller fünf südhessischen Fußballkreise – und trotzdem nur elf Teams in der Liga, was den Spielplan überschaubar hält. Frauenfußball ist in den Vereinen eben oftmals das fünfte Rad am Wagen. Und von Seiten des Hessischen Fußball-Verbandes kommt dem Anliegen der Frauen- und Mädchen nicht die erhoffte Aufmerksamkeit zu. „Wir müssen uns mit unseren Terminen immer nach den Senioren und der männlichen Jugend ausrichten. Zur Not kommen uns die Alten-Herren auch noch dazwischen. Wir müssen nehmen, was übrig bleibt“, klagt Frauen-Trainer und Spartenmanager Andreas Schmitt, der zusammenmit seiner Frau Marion in nur fünf Jahren etwas auf die Beine gestellt, das sich in der Fußballregion sehen lassen kann. Mit nur einem halben Dutzend Helfer stemmt er Trainings- und Spielbetrieb und organisiert alles, was an Verwaltung gegenüber Verband und eigenem Verein notwendig ist. Das bedeutet, das Schmitt und seine Frau ständig im wahrsten Sinne des Wortes am Ball sind.

Das junge Frauen-Team der DJK/SSG Darmstadt steht zwar auf einem hinteren Rang der Tabelle. Doch die Ergebnisse der Rückrunde können sich sehen lassen. Mit 17 Punkten seit Anfang April des Jahres ist man auf dem vierten Rang. Das hängt auch mit drei Neuzugängen zusammen. Die Studentinnen Lucie Krings aus Aachen, Theresia Hellabrand aus Regensburg und Anna-Maria Krüger aus Hannover haben das Team erheblich verstärkt.

Theresia Hellabrand schießt beim 7:1 vier Tore

„Als wir nach Darmstadt kamen, haben wir halt einmal gegoogelt“, sagt Lucie Krings. Unabhängig voneinander stellten die drei schnell fest, dass eigentlich in Darmstadt nur die DJK/SSG ein Fußballangebot macht. Dann gingen die drei ins erste Training und fühlten sich gleich wohl. Für die Mannschaft bedeuteten die Zugänge eine enorme Verstärkung, wie sich auch im Punktspiel gegen die SG Günterfürst/Hetzbach herausstellen sollte. Theresia Hellabrand erzielte vier der sieben Tore der Darmstädterinnen.

Große Pläne hat Andreas Schmitt für die kommenden zwei Jahre. In der nächsten Saison soll der Aufstieg in die Gruppenliga geschafft werden. In der übernächsten Saison soll dann eine zweite Frauenmannschaft an den Start gehen mit Spielerinnen, die aus dem Mädchenbereich aufrücken. Das ist bereits mit 16 Jahren, weil es bei den Mädchen im Unterschied zu den Jungs keine A-Junioren (16-18 Jahre) gibt.

Im Spiel gegen die SG Günterfürst/Hetzbach war es bis zum 3:1 durchaus spannend. Theresia Hellabrand (23.) hatte das 1:0 erzielt. Die Odenwälderinnen glichen kurz vor der Pause aus und hatten direkt nach dem Wiederanpfiff die Führung auf dem Fuß. Dann sorgte aber Hellabrand, die von der starken Firona Noltemeier wiederholt gut in Szene gesetzt wurde, mit ihren beiden nächsten Toren (51./56.) für die Vorentscheidung. Die Gästen bauten nun immer mehr ab. Das nutzte Darmstadt, um durch Treffer von Nikola Zeidler (57.), Hellabrand (74.) und Helene Hansen (78./86.) zu einem Kantersieg zu kommen.

--------------------------------------------------------------------------

130 Spielerinnen in sechs Mannschaften

Die DJK/SSG Darmstadt ist in der Stadt Darmstadt der einzige Verein, der Frauenfußball als Mannschaftssport anbietet. So hat man in der Wissenschaftsstadt mit ihren rund 160.000 Einwohnern ein Alleinstellungsmerkmal. Entsprechend groß ist der Zulauf im Frauen- und Mädchenbereich. Mittlerweile spielen ein halbes Dutzend Mädchenmannschaften und ein Frauenteam in Verbandsrunden mit. Die Verantwortlichen stoßen allmählich an ihre Grenzen. Etwa 130 Frauen und Mädchen zählt die jüngste Sparte der Fußballabteilung bei der DJK/SSG Darmstadt.

Aufrufe: 014.5.2018, 10:58 Uhr
Michael SobotaAutor