Neuses: Zusammenrücken in der Krise

„Im Vordergrund steht immer das Wohl des Vereins“, sagt der Neuseser Vorsitzende Wolfgang Tuffner, der als alter Hase im Geschäft seinen Klub durch Glanzzeiten wie den Kreisliga-Aufstieg 2011 und Tiefen wie nun den Abstiegskampf in der A-Klasse 3 lenkt. Bereits im letzten Jahr entgingen die Kicker von der Regnitz dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit der B-Klasse nur knapp und auch in dieser Saison ist der Sportclub unten angekommen. Dies liegt vor allem an der bislang punktlosen Rückrunde, die eigentlich so vielversprechend begonnen hatte. Mit 3:0 führte man in Pretzfeld, ehe die Partie aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen Zuschauern und Spielern abgebrochen wurde. Torwart Tolga Sensoy ist seitdem gesperrt, ein Urteil des Sportgerichts steht noch aus.

Der Negativlauf fand seinen vorläufigen Höhepunkt beim 1:3 vor Wochenfrist gegen den direkten Konkurrenten Weilersbach II. Alle Beteiligten sahen Handlungsbedarf. Im Einvernehmen beschlossen Vorstand, Spielleiter und Spielertrainer Ercan Öntürk einen Wechsel auf der Trainerposition vorzunehmen. Der bisherige Coach bleibt aber als Spieler erhalten. „Ercan Öntürk genießt unseren vollsten Respekt und hat hervorragende Arbeit geleistet, wird sich von nun an aber mehr auf seine Rolle auf dem Platz konzentrieren“, erklärt Tuffner. Mit Michael Rödl und Assistent Marco Egelseer traten zwei erfahrene Leute an, die eigentlich erst ab der nächsten Spielzeit übernehmen sollten und nun schon eine Übungseinheit leiteten. Tuffner betont: „Es geht darum, den Verein positiv für Zukunft zu rüsten und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.“ Gegen Burk II hofft Tuffner auf den ersten Schritt: „Wir hatten uns erhofft, zu diesem Zeitpunkt in der Saison sorgenfrei aufspielen zu können, nun müssen wir den Kampf aber annehmen. Es wird ein langer Weg, aber ich habe den Eindruck, dass jeder weiß worum es geht.“

Bei der zweiten Vertretung des Kreisligisten hat Thorsten Benning mit personellen Problemen zu kämpfen. Diese wirken sich auch auf die erste Mannschaft aus, die derzeit ebenfalls ihre Punkte gegen den Abstieg sammeln muss. Da Benning vergangenes Wochenende verletzungsbedingt auch keine komplette Mannschaft mehr zur Verfügung stand, trat man beim Tabellenzweiten Willersdorf erst gar nicht an. „Wir versuchen, so locker wie möglich mit der Situation umzugehen und keine negative Stimmung aufkommen zu lassen.“ Nun gelte es alle Kräfte zu bündeln, um in einem direkten Duell zu bestehen. „Es war bislang eines unserer Mankos, dass wir oft gegen benachbarte Teams den Kürzeren gezogen haben.“ Auf zwei Punkte ist der Vorsprung geschmolzen, in Burk war man nicht davon ausgegangen, dass es nochmals dermaßen eng werden könnte. Der 37-jährige Trainer erwartet ein kampfbetontes, enges Spiel: „Der Trainerwechsel wird bei ihnen sicherlich frischen Wind gebracht haben. Wir müssen diesen Effekt verhindern und können mit drei Punkten einen großen Schritt machen.“