2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligabericht

Neuer Teamgeist bei Fortuna Mönchengladbach

Trainer Frank Hofer führt die Windberger nach Krisen-Monaten aus dem Keller

Die vergangenen Monate waren für Fortuna Mönchengladbach alles andere als leicht. Nach der abgelaufenen Saison und reichlich Turbulenzen, verbunden mit dem Abstieg aus der Bezirksliga, wurde zur neuen Saison Frank Rütten als Trainer installiert, ein Coach, der die Liga kennt und auch im Verein mal gespielt hat.

Doch die Amtszeit dauerte nur Wochen. Zuviel war zuvor bereits passiert, Rütten fand kaum einen Kader vor. Und als dieser dann doch stand, erwies er sich als schwierig. Der Nachfolger von André Theißen legte sein Amt nieder, und mit Frank Hofer kam der dritte Übungsleiter innerhalb eines Sommers.

Auch Hofer kennt die Fortunen, und sein Konzept zündete scheinbar. Nach zwei Spielen Anlaufzeit, schneller kann eine Idee wohl kaum greifen, stellte sich der erste Sieg ein, der zweite folgte sogleich. Hofer trainierte bis vor zwei Jahren die Reserve der Windberger, und dort gab es auch jetzt noch einige Spieler, mit denen er bereits gearbeitet hatte und von denen er glaubte, es mit ihnen schaffen zu können. Dazu gehört auch Christopher Fleischacker, der seither neun Mal getroffen hat und sich auf Rang zwei der Torjägerliste in der Kreisliga A katapultiert hat, ohne überhaupt die ersten Spiele bereits bestritten zu haben.

Duell zweier Teams im Aufwind - Fortuna siegt zum dritten Mal

Am Sonntag stand nun das Duell mit einer Mannschaft an, die vor zwei Jahren auch noch Bezirksligist war, ebenfalls einen massiven Umbruch hinter sich hat und sich auch sonst fast unwirkliche Parallelen auftun. Nach einem Start ohne Sieg in fünf Spielen, wie auch bei den Fortunen, siegte bis zum Sonntag auch der TuS Wickrath zweimal in Folge. Höchstens eine der Serien konnte sich also fortsetzen, und es sollte am Ende die der Fortunen sein. Seit der 23. Minute war Fortuna in Überzahl, ging nach der Pause 2:0 in Führung. Auf den Anschluss folgte das 3:1 und der neuerliche Anschlusstreffer, doch beim 3:2-Sieg sollte es auf dem Wickrather Kunstrasen letztlich bleiben.

„Ich habe mir inzwischen einige andere Mannschaften angesehen, und ich habe den Eindruck gewonnen, dass es Mannschaften geben müsste, die am Ende schlechter da stehen als wir“, sagt Frank Hofer. Ein Eindruck, der auch für neutrale Beobachter nachvollziehbar erscheint, noch vor einem Monat hätte diese Aussage ein wenig unwirklich geklungen. Dreimal in der Woche trainieren die Fortunen seither, um Defizite aufzuarbeiten.

Die Situation des Vereins erfordert es, dass aufgrund der knappen Spielerzahl die Erste und Zweite Mannschaft eng zusammenrücken. Wie gut das gegenwärtig funktioniert, zeigte auch das Bild nach dem Abpfiff. Denn da feierte nicht nur die Startelf mit zwei, drei Reservespielern, sondern es schien ein halber Verein einen Kreis zu bilden. „Man sieht, wie wir auch heute hier unterstützt worden sind“, sagt Hofer bescheiden. Seinen Anteil daran, der massiv sein muss, hält er bescheiden im Hintergrund. Die nächsten Wochen werden zeigen, in welche Richtung es gehen wird.

Doch auch die Wickrather müssen den Kopf nicht hängen lassen. Mit der zur Hälfte erneuerten Mannschaft, mit Spielern, für die diese Kreisliga A absolutes Neuland ist, hat der neue Coach Wilfried Nilges es geschafft, sich zügig in der Liga zurecht zu finden. Auch hier kann man sich durchaus vorstellen, dass die nächsten Wochen zumindest schon einmal zeigen könnten, dass es nicht zwingend einen Kampf um den Liga-Verbleib bis zum letzten Spieltag geben muss. Wenn die beiden Mannschaften sich zum nächsten Mal treffen, geht es nach dem Spiel in den Saison-Endspurt.

Aufrufe: 015.10.2012, 20:54 Uhr
Sascha KöppenAutor