2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Auf eine gute gemeinsame Zukunft legen die Vier vom SV Türkgücü Königsbrunn die Hände ineinander: (von links) Vorsitzender Cüneyt Celik, Trainer Burak Tok und Mehmet Celik sowie Abteilungsleiter Taner Zan.  Foto: Reinhold Radloff
Auf eine gute gemeinsame Zukunft legen die Vier vom SV Türkgücü Königsbrunn die Hände ineinander: (von links) Vorsitzender Cüneyt Celik, Trainer Burak Tok und Mehmet Celik sowie Abteilungsleiter Taner Zan. Foto: Reinhold Radloff

Neue Ziele nach dem Aufstieg

Der SV Türkgücü Königsbrunn denkt nicht nur an die kommende Kreisliga-Saison

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So ganz genau weiß die Vereinsleitung noch immer nicht, warum es während der Saison plötzlich zu einem Leistungsabfall und dem Verlust der für die ganze Saison sicher geglaubten Tabellenführung kam. So musste der SV Türkgücü Königsbrunn eben über ziemlich nervenaufreibende Umwege den Aufstieg in die Kreisliga realisieren. Erklärungsversuche für den Durchhänger gibt es bei der Vereinsspitze allerdings schon.

20 Spiele lang stand Türkgücü an der Spitze der Kreisklasse-Tabelle und sah mit neun Punkten Vorsprung schon wie der sichere Meister und Aufsteiger aus. Doch dann, scheinbar aus dem Nichts, ging ein Spiel nach dem anderen verloren. Vorsitzender Cüneyt Celik erklärt sich das so: „Vielleicht hängt das ja mit dem ausgefallenen Trainingslager im Winter in der Türkei zusammen. Die einen wollten, die anderen konnten nicht. Wir mussten es leider absagen. Das drückte auf die Stimmung.“ Und Abteilungsleiter Taner Zan meint dazu: „Vielleicht waren wir uns alle ja einfach viel zu sicher, dass wir Meister werden und verloren etwas den Faden. Da spielte wohl Überheblichkeit eine Rolle.“

Es kam, was damals keiner erwartete: Nach einer etwas verkorksten Vorbereitung ging das erste Spiel der Rückrunde gegen Langenneufnach gleich 1:3 verloren. Dann fehlte ein Torhüter.

Es folgten ein paar Wackelpartien und die Niederlagen gegen die Mitfavoriten. „Auch wenn wir eigentlich nicht an unserem Trainer Ali Senergil zweifelten, uns fiel keine andere Lösung ein, als ihn zu entlassen, obwohl er sehr gute Arbeit geleistet hatte“, betont Cüneyt Celik.

Senergils Nachfolger Servet Bozdag ließ in den letzten beiden Spielen dann keine Punkte mehr liegen. Trotzdem: Tabellenplatz zwei und die Relegation waren nicht mehr abzuwenden. „Der Druck zum Schluss war riesig“, erzählt der damalige Co-Trainer Mehmet Celik. „Das wollen wir nie wieder erleben.“ Das klare 2:0 gegen die Firnhaberau ließ alle Anspannung abfallen.

Der Aufstieg in die Kreisliga war geschafft, das Ziel, das schon bei Vereinsgründung vor fünf Jahren heimlich formuliert worden war, nachdem der Gedanke an eine Hobbymannschaft abgehakt war. „Wir sind in vier Jahren dreimal aufgestiegen. Das ist toll. Und das mit einer Mannschaft, in der noch heute 80 Prozent der Spieler stehen, die in der B-Klasse begonnen hat“, freut sich Cüneyt Celik.

Der große Zusammenhalt, das ist es, was das Team nach Meinung der Vorstandschaft auszeichnet, obwohl darin acht oder neun unterschiedliche Nationen spielen. „Wir sind fast alle Königsbrunner Jungs“, betont Taner Zan, der noch ein anderes Erfolgsrezept benennt: „Wir halten uns aus Politik und Religion heraus, kümmern uns im Verein nur um Fußball. Im Training wird deutsch gesprochen.“

Apropos Training: Das leiten in Zukunft Burak Tok, der von der Landesliga von Türkspor Augsburg geholt wurde, und Mehmet Celik zusammen. Er coacht das Team, wenn Tok spielt. Sie führten schon einige Gespräche wegen Neuverpflichtungen. „Wir holen noch drei oder vier Neuzugänge, vermutlich aus der Bezirksliga und der Kreisklasse“, so Tok.

Als Saisonziel nennt der Verein den Klassenerhalt, und zwar auf jeden Fall einstellig. Aber in der weiteren Zukunft darf es gerne noch die eine oder andere Liga höher sein. Am 1. Juli steigt die neue Truppe ins Training ein, allerdings ohne Michael Döhner, Mehmet Celik und Mahir Cayoglu, die altershalber aufhören. Und Hasan Can geht als Co-Trainer zu Türkspor Augsburg.

Neben dem sportlichen Erfolg der Spitzenmannschaft hat der Verein derzeit noch ein weiteres großes Ziel: „Wir wollen Jugendmannschaften installieren, zunächst in einer Spielgemeinschaft. Angebote haben wir genügend“, erklärt der Vorsitzende. Mal sehen, was daraus wird.

Aufrufe: 014.6.2016, 21:54 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor