2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Unerwarteter Jubel: Der FC Kleinaitingen sichert sich mit einem Sieg beim Lokalrivalen Großaitingen die Meisterschaft. Der Jubel kennt keine Grenzen beim Team von Trainer Sepp Schlögel.  Foto: Reinhold Radloff
Unerwarteter Jubel: Der FC Kleinaitingen sichert sich mit einem Sieg beim Lokalrivalen Großaitingen die Meisterschaft. Der Jubel kennt keine Grenzen beim Team von Trainer Sepp Schlögel. Foto: Reinhold Radloff

Jubel kann so unterschiedlich sein

Während der FC Kleinaitingen in einem dramatischen Saisonfinale sein Meisterstück perfekt macht, muss Türkgücü Königsbrunn nachsitzen +++ Großaitingen und Hiltenfingen enttäuschen

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Spannung bis zum letzten Spieltag gab es bei den Fußballern der Kreisklasse Süd in dieser Spielzeit. Drei Teams kämpften bis zur allerletzten Sekunde um den Aufstieg. Die Aufsteiger schafften den Klassenerhalt souverän, zwei etablierte Mannschaften enttäuschten.

Eine starke Saison krönte der FC Kleinaitingen am letzten Spieltag mit dem Meistertitel. Doppelt gut, denn ausgerechnet beim Lokalrivalen Großaitingen machte die Truppe von Sepp Schlögel die Rückkehr in die Kreisliga nach über 25 Jahren perfekt. Stolz ist der Coach, der erst vor der Saison das Traineramt von Elmar Kügle, unter dem die Kleinaitinger im vergangenen Jahr Platz zwei geschafft hatten, übernommen hatte: „Wir haben uns den Aufstieg einfach verdient.“ Nur drei Jahre nach dem Abstieg in die A-Klasse steht also nun das Abenteuer Kreisliga an.

Während in Kleinaitingen ausgelassen über den kaum für möglich gehaltenen Titel gejubelt wurde, überwog bei Türkgücü Königsbrunn mehr die Erleichterung. Nach einem nervenaufreibenden Saisonendspurt stand noch die Relegation gegen den TSV Firnhaberau an. Am Ende durfte auch Türkgücü den Aufstieg feiern. Ein kleiner Nachgeschmack bleibt. In Erinnerung wird nämlich die ungewöhnliche Entlassung von Trainer Ali Senergil einen Spieltag vor Saisonende bleiben. „Maßlos enttäuscht“ war der Coach, der mit seiner Mannschaft lange Zeit mit komfortablem Vorsprung die Liga anführte. Bester Angriff und beste Abwehr, eigentlich war die Meisterschaft vor der Winterpause schon so gut wie entschieden, doch unnötige Niederlagen wie gegen Langenneufnach kosteten den Brunnenstädtern am Ende die Meisterschaft und Senergil den Trainerposten. Mit dem dritten Aufstieg innerhalb der vergangenen vier Jahre haben die Königsbrunner aber das große Ziel erreicht.

Ihre Ziele erreicht haben auch die beiden Aufsteiger Klosterlechfeld und Langenneufnach. Besonders die Lechfelder zeigten teilweise spektakuläre Spiele und ärgerten die Konkurrenz. Mit 3:1 schlug die Truppe von Trainer Bernd Brandmair sogar Meister Kleinaitingen auf eigenem Platz. Am Ende steht mit 31 Punkten ein solider achter Platz. Zehn Punkte weniger hat die Staudenelf auf dem Konto, der Klassenerhalt war frühzeitig gesichert. Auf Platz sieben landete die Truppe aus Lagerlechfeld. Trainer Elmar Kügle verabschiedete sich mit 32 Punkten in die Pause. Der 48-Jährige nimmt eine Auszeit und möchte in dieser Zeit seine A-Lizenz machen.

Die Überraschungsmannschaft kommt aus Haunstetten. Der von Andreas Lill trainierte FC rettete sich in der vorherigen Saison durch eine Aufholjagd am allerletzten Spieltag gerade noch vor dem Abstieg. Davon waren die Augsburger in dieser Spielzeit weit entfernt. 44 Punkte bedeuteten am Ende einen starken vierten Rang. Doppelten Grund zur Freude hat Haunstettens Andreas Assner. Der Neuzugang vom FSV Lamerdingen schnappte sich mit 23 Treffern die Torjägerkanone vor Langerringens Bastian Renner (21 Tore) und Langenneufnachs Andreas Hack (20 Treffer).

Die größte Aufholjagd legte die SpVgg Langerringen hin. Mit sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen sorgte das Team von Trainer Hans Sedlmair nochmals für Spannung im Aufstiegsrennen. Am Ende fehlten zwei Punkte. Zu den Enttäuschungen der Saison gehört der FSV Großaitingen. Der letztjährige Tabellensiebte kam nie wirklich in Tritt und trennte sich noch in der Hinrunde von Spielertrainer Marian Dischl. Zur Winterpause übernahm Roland Pokern das Kommando, doch so richtig wollte es auch unter dem Neuen nicht laufen. Nach einer 1:4-Schlappe gegen Schlusslicht Hurlach war sogar zwischenzeitlich Abstiegskampf angesagt. Bei Pokern war die Erleichterung groß: „Das große Ziel war der Klassenerhalt, und der ist erreicht.“

Nicht viel mehr Punkte holte in der Endabrechnung der ASV Hiltenfingen. Trotz gutem Start wurden die Hiltenfinger ihren Ansprüchen nicht gerecht. Eine katastrophale Rückrunde kostete am Ende einige Plätze in der Tabelle.

Am Ende des Klassements rangierte der SV Hurlach. Die Oberbayern kamen lange Zeit gar nicht in Fahrt und standen nach der Winterpause noch ohne Sieg da. Die Moral stimmte aber beim Team von Alexander Holland, sodass sich Hurlach mit zehn Punkten und erhobenem Haupt als einziger Absteiger drei Jahre nach dem Aufstieg zurück in die A-Klasse verabschiedet.

Aufrufe: 017.6.2016, 18:38 Uhr
Schwabmünchener Zeitung / Sebastian RichlyAutor