2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gibt künftig beim Bezirksligisten BCF Wolfratshausen die Richtung vor: Trainer Heinz Tochtermann, der zuletzt fünf Jahre beim SV Ascholding-Thanning in der A- und Kreisklasse tätig war.
Gibt künftig beim Bezirksligisten BCF Wolfratshausen die Richtung vor: Trainer Heinz Tochtermann, der zuletzt fünf Jahre beim SV Ascholding-Thanning in der A- und Kreisklasse tätig war. – Foto: Rudi Stallein

Neue Zeitrechnung beim BCF Wolfratshausen: Ex-Profi Heinz Tochtermann beerbt Mitch Rödl

Neuer Trainer im Sommer

Mitch Rödl und Jona Lehr hören im Sommer auf. Der BCF Wolfratshausen hat die Nachfolge frühzeitig geklärt: Heinz Tochtermann (ehemals 1860 München) übernimmt die Mannschaft.

Wolfratshausen – Beim Fußball-Bezirksligisten BCF Wolfratshausen beginnt ab dem Sommer eine neue Zeitrechnung. Cheftrainer Mitch Rödl wird sein Amt ebenso niederlegen wie sein Mithelfer Jona Lehr. Dem Duo folgt Heinz Tochtermann – derzeit noch in Diensten des Kreisklassisten SV Ascholding-Thanning.

Rödl ließ nach der Geburt seiner Tochter schon durchblicken, dass er sich den höheren Aufwand erst mal anschauen müsse, seine Lebensgefährtin aber keinesfalls ständig alleine zuhause sitzen solle. Im Sommer steht nun eine gemeinsame Elternzeit an, der BCF stünde zwei Monate ohne Coach da. „Das macht keinen Sinn“, stellt der 36-Jährige klar. Man dürfe auch nicht vergessen, dass er seit nunmehr acht Jahren mehrmals wöchentlich den Weg von München nach Wolfratshausen auf sich nimmt. „Ich denke, Jona und ich haben ein gutes Klima in der Mannschaft geschaffen“, betont Rödl.

Die Familie geht vor: Farchets Spielertrainer Michael Rödl hört auf.
Die Familie geht vor: Farchets Spielertrainer Michael Rödl hört auf. – Foto: Oliver Rabuser

Abteilungsleiter Helmut Forster nennt den Schritt des Trainers „schade, aber verständlich“. Er hofft aber auf einen Verbleib Rödls als Spieler – immerhin lässt der 36-Jährige seinen Spielerpass an der Kräuterstraße. Weil der scheidende Coach seinen Spartenchef frühzeitig von seinem Entschluss unterrichtete, konnte dieser seine Fühler nach einem Nachfolger ausstrecken. Schnell landete der Name Heinz Tochtermann weit oben auf der Liste. „Er ist uns von vielen Leuten wärmstens empfohlen worden“, sagt Forster. Der bisherige Ascholdinger Coach habe ein „enormes Fachwissen“, überzeuge überdies auf „menschlicher Schiene“. Das schlagende Argument schlechthin dürften freilich die Kontakte des 66-Jährigen in der Umgebung gewesen sein: „Wir wollten einen Trainer mit Netzwerk, der die Klubs und Spieler aus der Region kennt.“

Einmal mehr unternimmt der BCF den Versuch, sich für Kicker aus der Region interessant zu machen. Die Harmonie innerhalb der Mannschaft sei gut; aber man wolle nicht ständig nur Spieler aus dem Münchner Raum holen. Von Tochtermann erhofft man sich hierfür einen perspektivischen Impuls. „Die Mannschaft wird weitgehend zusammenbleiben, aber für den Aufstieg brauchen wir noch die eine oder andere Verstärkung“, erklärt Helmut Forster. Der neue Trainer selbst bremst seinen künftigen Vorgesetzten diesbezüglich gleich etwas: Gute Kicker aus der Region nach Farchet zu holen, müsse „feinfühlig“ angegangen werden. „Das geht nicht ad hoc.“

Nach fünf Jahren in Ascholding freut sich der Ex-Profi (VfB Stuttgart, 1860 München, Freiburg, Bayreuth) auf sein künftiges Terrain. Das Konzept des Klubs habe ihm imponiert. Weil man vornehmlich auf die Jugend setze, wenn jene Spieler, die schon „einige Jahre auf dem Tacho“ haben, mittelfristig zurücktreten. Und weil der Vorstand Struktur in den Unterbau – sprich zweite Mannschaft und Nachwuchs – bringen möchte. Tochtermann attestiert dem BCF eine „gute Bezirksliga-Saison“. Dies zeige, dass die Trainer Linie ins Team gebracht haben. Rödls Verbleib als Spieler beim Ballclub wünscht sich sein Nachfolger sogar ausdrücklich: „Wenn er noch mal richtig angreifen würde, wäre er ein gutes Bindeglied für mich.“ Gleiches gilt für Jona Lehr: „Die Qualität ist bei beiden da.“

Eine starke Farcheter Elf ist nicht nur mit Blickrichtung Landesliga im Sinne des 66-Jährigen. Er glaubt, dass das gute Verhältnis nach Ascholding bisweilen für neue Zaungäste sorgt. „Da schauen sicher manchmal einige meiner früheren Spieler zu.“

Aufrufe: 08.3.2022, 08:22 Uhr
Oliver RabuserAutor