2024-06-04T08:56:08.599Z

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Neuburgs Neuzugang Marco Friedl (li.) hat wie erhofft eingeschlagen und in 13 Partien schon zwölf Scorerpunkte gesammelt. F: Müller
Neuburgs Neuzugang Marco Friedl (li.) hat wie erhofft eingeschlagen und in 13 Partien schon zwölf Scorerpunkte gesammelt. F: Müller

Neuburger Durchmarsch? »Wollen die Sensation schaffen«

Binnen drei Jahren von der Kreis- in die Bayernliga? Die Donaustädter könnten dieses Kunststück in die Tat umsetzen

In nur drei Jahren von der Kreis- in die Bayernliga? Dieses Kunststück könnte der VfR Neuburg schaffen. Bis dahin wird freilich noch viel Wasser die Donau hinunterfließen. Aber was der Neuling in der Landesliga Südwest bis dato abliefert ist mindestens bemerkenswert. Dass der TSV Landsberg nach 14 Spieltagen an der Tabellenspitze mitmischen würde, davon konnte man ausgehen. Dass aber der Aufsteiger aus dem nördlichen Oberbayern punktgleich mit den Lechstädtern über dem Rest der Liga thront, ist schon eine große Überraschung. Satte zehn Zähler Vorsprung hat das Spitzenduo schon auf die Verfolger. FuPa hat sich auf die Spurensuche nach dem Neuburger Erfolgsrezept begeben.

Vergangenen Samstag hatten die eifrigen Helfer in der Neuburger Sparkassen Arena alle Hände voll zu. 720 Zuschauer wollten sich das absolute Spitzenspiel der Landesliga Südwest zwischen dem VfR und dem TSV Landsberg nicht entgehen lassen. Und auch wenn sich die Gäste am Ende mit 2:0 durchsetzten, die Euphorie um die Neuburger Kicker ist ungebrochen. "Wir kannten die Liga vor Saisonstart kaum. Dass es so gut laufen würde, damit konnten wir wahrlich nicht rechnen", betont Cheftrainer Christian Krzyzanowski. Der 42-Jährige hat die Lila-Weißen, die von 1975 bis 1980 schon einmal in der Bayernliga an den Start gingen, sozusagen aus dem Dornröschenschlaf geholt. Seit der Saison 2015/16 steht der Übungsleiter an der Seitenlinie der Neuburger.

Die Mischung macht`s: Kader ist nahezu optimal austariert.

Nicht die schlechteste Entscheidung, die der Verein damals getroffen hat. Denn Krzyzanowski führte den Klub anschließend von der Kreis- in die Landesliga. "Ich hatte davor schon einige Spieler in der JFG Ottheinrichstadt Neuburg unter meinen Fittichen. Sie haben den kompletten Weg mitgemacht und sich stetig weiterentwickelt", lobt der Dirigent des erfolgreichen Neuburger Orchesters Akteure wie Marco Bader (22), Daniel Eisenhofer (23), Niklas Uhle (21) oder Stefan Klink (22). Dazu stießen nach und nach höherklassig erprobte Könner wie Rainer Meisinger, Sebastian Habermeyer oder wie vor der laufenden Saison Marco Friedl zum Kader. "Die Mischung passt einfach perfekt", ist Krzyzanowski mit der Zusammenstellung seines Ensembles mehr als zufrieden.

F: Brugger
F: Brugger
Offiziell lautet die Vorgabe Klassenerhalt, doch intern haben die spielstarken Nord-Oberbayern das Saisonziel bereits revidiert. Alles andere wäre bei bereits zehn Zählern Vorsprung auf Platz drei wenig glaubwürdig. "Nach dem furiosen Start wollen wir so lange wie möglich oben dabei bleiben. Der Verein war das letzte Mal vor knapp 40 Jahren in der Bayernliga. Wir werden weiter angreifen und wollen die Sensation schaffen", verrät Krzyzanowski. Dazu wird ein langer Atem vonnöten sein, den die Neuburger aber schon unter Beweis gestellt haben. In engen Spielen kann der Aufsteiger auffällig oft in der Schlussphase das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden. "Wir verfügen über eine tolle Fitness", meint der Coach, das führe eben dazu, dass sein Team auch hinten raus noch zügig den Ball laufen lassen kann.

Wermutstropfen: Dreh- und Angelpunkt fällt bis auf Weiteres aus.

Eitel Sonnenschein also derzeit über Neuburg, wären da nicht einige Verletzungssorgen, die den Gesamteindruck ein wenig trüben. "Gegen Landsberg hat sich Sebastian Habermeyer, der unser Dreh- und Angelpunkt ist, den Zeh gebrochen. Ray Bishop hat sich das Knie verdreht und wird wohl auch länger ausfallen", informiert Krzyzanowski, dem aber trotzdem vor den kommenden Aufgaben nicht bange ist: "Wir kompensieren das im Moment als Team ganz gut." Der Cheftrainer vertraut seiner Truppe. In der Vergangenheit hat sie ihn jedenfalls nicht im Stich gelassen. Die Erfolgsgeschichte soll schließlich noch um einige Kapitel erweitert werden.

Aufrufe: 02.10.2018, 15:22 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor