2024-06-17T07:46:28.129Z

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F: Budde
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"Natürlich nimmt man den Druck wahr"

Micha Langreder spricht über den Saisonstart des TSV Etelsen

Micha Langreder geht mittlerweile in seine dritte Saison beim TSV Etelsen und ist als Stammkraft im Mittelfeld nicht mehr wegzudenken. Der TSV Etelsen ist mit nur einem Sieg und vier Niederlagen in die Saison gestartet und steht dadurch auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nun kommen für den TSV die Wochen der Wahrheit, am Sonntag treffen die Schlossparkkicker auf den VFL Westercelle. Micha findet in Etelsen einen Verein vor, bei dem laut seiner Meinung alles gegeben ist. Wir haben uns mit dem Mittelfeldmotor über die aktuelle Saison unterhalten.

Moin Micha! In deinem fussballerischen Lebenslauf stehen einige große Vereine. U.a. der SV Meppen, VFL Osnabrück und der Tradtionsverein SV Arminia Hannover. War es eine große Umstellung für dich, nun bei einem kleinem Dorfverein wie dem TSV Etelsen zu spielen?

Moin Moin! Was den Aufwand betrifft, war es schon eine große Umstellung. In Meppen haben wir 7 Mal die Woche trainiert, in Hannover meist 4 Mal. Vom Niveau her war es natürlich auch eine Umstellung, aber letztendlich war es der richtige Schritt für mich, da ich mich pudelwohl in Etelsen fühle und ich mich durch den geringeren Aufwand besser auf mein Studium in Bremen fokussieren kann.

Du hast in allen 5 Ligaspielen auf dem Platz gestanden, von daher dürftest du wegen den Einsätzen ja zufrieden sein?

Mit meinen Einsatzzeiten und dem Vertrauen, welches ich von den Trainern bekomme, bin ich auf jeden Fall zufrieden.

Zum Sommer hat sich viel getan. Es ist mit Wilco Freund ein weiterer Trainer dazugestoßen, der mit Dennis Offermann nun eine Doppelspitze bildet. Hattest du so eine Konstellation schon einmal? Wie ist dein bisheriger Eindruck?

Nein, ich selbst hatte so eine Konstellation noch nie, aber als Spieler macht man sich da nicht wirklich viele Gedanken drüber. Selbst wenn einer von beiden "nur" Co-Trainer wäre, würde man seine Anweisungen befolgen. Ich finde, dass beide Trainer sich gut ergänzen. Einer ist eher lauter und der andere ist dagegen etwas besonnener. Außerdem sind wir im "Team um das Team" auch super aufgestellt!

Dazu haben einige Spieler den Verein verlassen, dafür wurden aber etliche Neuverpflichtungen vorgenommen. U.a. Jan-Luca Lange, der in jedem Spiel auf Spielfeld stand. Wie ist dein Eindruck von den Neuzugängen?

Alle Neuzugänge kommen bekanntlich aus unteren Klassen, trotzdem hat jeder von ihnen Landesliga-Niveau und bis jetzt kommen fast alle von ihnen auch regelmäßig zum Einsatz. Das zeigt, dass sich alle gut einbringen. Dennoch macht es sich natürlich bemerkbar, wenn man in der Landesliga mit 4-5 Spielern spielt, die vorher noch nie auf diesem Niveau gespielt haben. Es liegt zur Zeit einfach an uns, alle auf ein Level zu kriegen.

Eure gute Vorbereitung, u.a. mit dem Sieg im Schlossparkcup, hat mit dem Pokaldebakel in Hedendorf einen Dämpfer bekommen. Ihr habt nun nach 5 Spielen in der Landesliga Lüneburg 3 Punkte. Sprich 4 Spiele verloren und 1 gewonnen. Dazu die empfindliche Schlappe gegen Treubund Lüneburg. Was muss sich deiner Meinung nach ändern?

Normalerweise verliert man, wenn überhaupt, nur einmal in der Saison in dieser Höhe und gibt dann danach alles, um eine weitere Blamage in Zukunft zu vermeiden. Wir mussten schon früh in dieser Saison ganze 3 Schlappen einstecken. Ich denke mittlerweile weiß jeder, dass es ohne 100% Einsatz und den unbedingten Siegeswillen nicht geht. Was ich mir gerade in dieser prekären Situation noch mehr wünsche, ist, dass wir auf dem Platz cleverer agieren und gerade in Phasen, die gegen uns laufen, den Spielfluss des Gegners stoppen und uns noch mehr pushen, immer mehr zu geben. Außerdem müssen wir mutiger und befreiter unser Spiel aufziehen.

Euer Start hat ein wenig den Druck auf euch erhöht. Nehmt ihr diesen überhaupt wahr oder ist alles wie gehabt? Schließlich sprechen 3 Punkte nach 5 Spielen nach einer harten Saison im Abstiegskampf.

Natürlich nimmt man den Druck wahr. Es lässt sich einfacher trainieren, wenn man erfolgreich ist. Aber wir arbeiten intensiv daran, dass wir bald wieder befreit aufspielen können. Ich denke, wenn es soweit ist, kommt vieles auch von alleine. Aber wie gesagt, wir müssen uns das alles hart erarbeiten!

Wo siehst du derzeit eure Stärken und was muss ich ändern?

Es ist schwer nach so einem Saisonstart von Stärken zu reden. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass wir eine starke Mannschaft haben, die auf jeden Fall in der Landesliga bestehen kann! Wir müssen es nur auf den Platz bringen.

Einmalig im Landkreis ist wahrscheinlich die neue Kabine. Hier haben mit Florian Schrader und Eric Nienstädt zwei Personen aus dem Verein hervorragende Arbeit geleistet. Wie ist das Gefühl in die Kabine zu bekommen?

Auf jeden Fall ein geiles Gefühl! Man sieht, was in diesem Verein alles möglich ist und wie familiär alles abläuft. Alle Mannschaften im Verein verstehen sich gut und jeder ist für den anderen da. Es ist aber nicht nur die Kabine, rundum ist meiner Meinung nach alles gegeben und man weiß einfach, dass es etwas Besonderes ist, für diesen Verein zu spielen.

Zur Zielsetzung hat man beim TSV Etelsen die unterschiedlichsten Aussagen gehört. Was denkst du, sollte eurer primäres Ziel sein? Sollte der Blick nun lieber nach unten gehen oder denkst du, dass man am Ende der Saison im oberen Drittel der Tabelle stehen wird?

Ich denke, zur Zeit muss man es einfach realistisch sehen. Wenn wir so weiter spielen wie zuletzt, werden wir auf jeden Fall gegen den Abstieg spielen. Wir müssen alle an einem Strang ziehen und uns aus dieser schwierigen Situation rausholen. Gerade die nächsten Spiele, in denen wir gegen "direkte Konkurrenten" wie Westercelle oder Cuxhaven spielen, wird es wichtig sein zu punkten.


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Aufrufe: 05.9.2017, 12:11 Uhr
Oliver WarnkeAutor