2024-05-02T16:12:49.858Z

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Große Ehre: Dietersheims Norbert Jäger erhält im Kreise seiner AH aus der Hand des 54er-Weltmeisters Horst Eckel das signierte Trikot der Lotto-Elf als Spieler des Spiels.	Foto: Jochen Werner
Große Ehre: Dietersheims Norbert Jäger erhält im Kreise seiner AH aus der Hand des 54er-Weltmeisters Horst Eckel das signierte Trikot der Lotto-Elf als Spieler des Spiels. Foto: Jochen Werner

Nationalspieler scheitert an Naumann

JUBILÄUMSKICK Dietersheims AH-Keeper pariert Elfmeter vom Ex-Kölner Stephan Engels

DIETERSHEIM. 28. Spielminute im Duell der mit Ü 50-Spielern „verstärkten“ Ü 40 der Spvgg. Dietersheim gegen die Ex-Profis der Lotto-Elf. Nach einem Foul an Dariusz Wosz gibt es Strafstoß. Der frühere Kölner Stephan Engels legt sich den Ball zurecht. Uwe Naumann im Dietersheimer Tor zieht die Kappe mit der Gladbacher Raute gerade. Und dann passiert das, was kommen musste: Der „Keeper für eine Halbzeit“und Borussia-Fan pariert den Ball des achtmaligen Nationalspielers mit der Erfahrung aus 236 Bundesligapartien für den „Eff-Zeh“. Überraschung? „Nein, Ehrensache!“ schmunzelte Naumann über sein unverhofftes Glück.

Die Szene beim spotlichen Höhepunkt der Jubiläums-Feiern zum 100-jährigen Bestehen der Spvgg. Dietersheim sprach für sich, ließ die rund 450 Zuschauer jubeln. Genauso Naumanns grandiose Rettungsaktion gegen einen Schlenzer von Wosz zwei Minuten später. Zum dem Zeitpunkt stand es 2:0 für die Lotto-Elf, die am Ende 9:0 (4:0) gewann.

Trotzdem stand die Abwehr der Dietersheimer lange Zeit sicher. Zwölf Minuten dauerte es, bis Marco Reich der erste Treffer gelang. Bei der Lotto-Elf stand die Defensive mit Harry Koch und Holger Fach im Zentrum sicher. Vorne machten Reich, Wosz und Célia Šašicć zwar viel Betrieb, wie ihre Teamkameraden waren sie aber zu verspielt.

Bis zur Trinkpause nach 23 Minuten hielt die Spvgg. wacker dagegen. Dann legte Šašicć als einzige Frau auf dem Feld den Ball per Hacke zu Wosz, und der schlenzte überlegt ein. Nachdem Reich mit einem wahren und „unhaltbaren Knaller“ (O-Ton Naumann) dem 3:0 die Weichen endgültig gestellt hatte (34.), zeigte Show-Moderator Guido Cantz unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff beim zweiten Strafstoß dem Kollegen Engels, wie man das Leder aus elf Metern ins Netz drischt (40.). „Wir spielen schneller, dann sind wir bei diesen Temperaturen eher fertig“, hatte Wolfgang Kleff scherzhaft angekündigt. Wohlwissend, dass ihn die rund 40 Kinder, die zum einmaligen Torwarttraining gekommen waren, „fix und fertig gemacht“ hatten. Autogramme gab es zuhauf, und kein Selfie-Wunsch wurde von den Akteuren sowie den Betreuern Hans-Peter Briegel und Horst Eckel, dem Weltmeister von 1954, ausgeschlagen.

Die Stimmung passte. „Ich freue mich am meisten auf die After-Show-Party“, blickte Cantz zur Halbzeit nach vorne. Célia Šašic hatte da bereits ihr Soll erfüllt, Europas Fußballerin des Jahres 2015 widmete sich da ganz Tochter Mila. Das Zusammenspiel mit den Männern funktioniere gut, „vor allem haben die mich als einzige Frau von Anfang an toll aufgenommen“, lobte die 30-Jährige die Kollegen. Nach dem Seitenwechsel klingelte es fünfmal hinter Björn Albert, der sich wie zuvor Naumann und Jarek Sommer einige Male auszeichnen konnte. Bei den Treffern von Anel Džaka, Alexander Bugera (2) und Edgar Schmitt (2) war Albert chancenlos.

Zum Spieler des Spiels wurde Norbert Jäger gekürt. Der 68-jährige Ur-Dietersheimer hatte noch einmal alles gegeben, wenn auch „nur“ eine knappe Viertelstunde lang. „Das Erlebnis war für uns alle einfach großartig“, war der Köln-Fan nach der Partie begeistert. Zumal er gegen die ehemaligen „Eff-Zeh“-ler Engels und Andrzej Rudy spielen durfte. Mannschaftkamerad Heinrich Pieroth stimmte ihm dabei gerne zu. Vor allem, weil den Spvgg.-Senioren eines gelungen war: Sie hatten gut mitgespielt und sich von den großen Namen nicht total abschießen lassen.



Aufrufe: 018.8.2018, 07:00 Uhr
Jochen WernerAutor