2024-06-14T14:12:32.331Z

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– Foto: Sebastian J. Schwarz

Nachwuchstrainer sucht seinen Weg

Maximilian Dahlke: "Ich würde gern den Weg in ein Nachwuchsleistungszentrum finden"

STADE. Eigentlich säße Maximilian Dahlke an einem Montag wie heute am Laptop und betriebe intensive Spielanalyse. Als Co-Trainer des A-Jugend-Bundesligisten Niendorfer TSV hätte der 25 Jahre alte Stader ein emotionales und nervenaufreibendes Wochenende hinter sich. Die Spiele gegen die professionellen Mannschaften aus den Nachwuchsleistungszentren (NLZ) der Bundesligisten seien für ihn immer sehr intensiv gewesen, wie er während der Fußballsaison einmal erzählte.

Nun, in der Corona-bedingten fußballfreien Zeit, ist alles anders für Maximilian Dahlke. Vor allem weiß er, der mittelfristig mit dem Sport und am liebsten mit dem Fußball sein Geld verdienen möchte, nicht, wie es mit ihm auf dieser Schiene demnächst weitergeht. "Genau darauf, wie es weitergehen kann, bin ich im Moment sehr fokussiert", sagt Dahlke.

Eigentlich war nach seinem Ein-Jahres-Vertrag beim Niendorfer TSV eine Hospitation beim NLZ von RB Leipzig geplant. Wegen der Corona-Krise ist das vorläufig geplatzt. "Die Bundesligisten können nicht planen und haben erst mal alles auf Eis gelegt", sagt Dahlke. Er pflegt dennoch seine Kontakte. "Ich würde gern den Weg in ein NLZ finden", sagt er, "die Bundesliga hat enorme Strahlkraft."

Dahlke hat eine abgeschlossene Ausbildung als Schifffahrtskaufmann. Derzeit studiert er im zweiten Semester Sportwissenschaften. Es sei gut zu wissen, dass er immer irgendwo unterkommen kann, wenn es mit seinem angestrebten Werdegang nichts werde, sagt Dahlke. "Aber mein Ziel ist es, mit Fußball mein Geld zu verdienen", sagt er. Dabei müsse er auch realistisch sein, wie er wisse. "Es gehört auch viel Glück dazu." Vieles hänge davon ab, dass die richtigen Leute einen mögen und die Qualitäten erkennen. Dahlke beginnt demnächst, die Trainer-A-Lizenz zu machen. Zurzeit investiert er auch viel Zeit und das nötige Geld, um sich mit Online-Lehrgängen als Trainer fortzubilden. "Das Trainerdasein hört auch in Corona-Zeiten nicht auf", sagt er.

Dahlke hatte vor zwei Jahren zusammen mit Yannick Viol, der nun beim NLZ von Werder Bremen ist, die U17 des JFV Ahlerstedt/Ottendorf/Heeslingen in die Regionalliga geführt. Das engagierte und ambitionierte Trainerduo schaffte mit dem Aufsteiger Platz fünf in der zweithöchsten Liga und marschierte im Niedersachsenpokal ins Finale, dabei wurden zwei Bundesligisten besiegt. Für den JFV ein Riesenerfolg. In der Saison danach mussten Dahlke und Viol ein komplett neues Team zusammenstellen. Während der weniger erfolgreichen Saison trennten sich die beiden Trainer, Dahlke verließ A/O/H. "Das war ein sehr schweres Unterfangen und Yannick und ich waren nicht immer einer Meinung", sagt Dahlke, "wir verstehen uns aber immer noch super." Er habe Viol auch schon in Bremen besucht.

Dahlke selbst hospitierte anschließend bei einigen Bundesligisten im NLZ. Verhandlungen, die "schon recht weit waren", mit dem österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck scheiterten letztlich "am Finanziellen".

Die nun abgebrochene Saison beim Bundesligisten Niendorfer TSV verstärkte Dahlkes Wunsch, im Fußball seinen Weg zu finden. "Am besten immer auf höchstem Niveau", sagt er, "das fordert einen immens." Er kann es kaum abwarten, nach der Corona-Krise weiter Erfahrungen zu sammeln. Er hofft, dass die NLZ durch die Krise nicht zu sehr leiden und er bald seinen Weg dorthin findet.

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Aufrufe: 04.5.2020, 07:00 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor