2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Im abschließenden Match beim FSV Tarforst sah der FC Bitburg bereits wie der Sieger aus, ehe die Gastgeber tief in der Nachspielzeit zurückschlagen. Die anschließenden Proteste des FC hatten ein sportjuristisches Nachspiel.
Im abschließenden Match beim FSV Tarforst sah der FC Bitburg bereits wie der Sieger aus, ehe die Gastgeber tief in der Nachspielzeit zurückschlagen. Die anschließenden Proteste des FC hatten ein sportjuristisches Nachspiel. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Nach schwachem Start dreht der FC Bitburg mächtig auf

Rheinlandliga: Bierstädter können dem weiteren Saisonverlauf entspannt entgegensehen. Wo Trainer Fabian Ewertz aber noch Defizite sieht, und was er vorhat.

Positiv blicken sie beim FC Bitburg auf den bisherigen Saisonverlauf in der Rheinlandliga zurück: Nach 15 Spielen stehen acht Siege, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen zu Buche. Damit rangiert das von Fabian Ewertz trainierte Team mit 26 Punkten auf dem achten Tabellenplatz und hat (bei einem ausgetragenen Spiel mehr) nur vier Zähler Rückstand auf Spitzenreiter FSV Tarforst. Der Bitburger Coach kann zufrieden sein: „Unsere junge Truppe hat bislang eine starke Serie hingelegt. Dabei haben wir mutigen Offensivfußball gezeigt, sind als Mannschaft aufgetreten und weiter zusammengewachsen.“

Alles andere als gut verlief indes der Saisonstart: Den FCB-Akteuren gelang zwar zum Auftakt in Auw der bislang einzige Zu-Null-Sieg (1:0), aber danach setzte es in fünf Spielen vier Niederlagen. Nach sechs Partien fanden sich die nach der Corona-Abbruchsaison 2019/20 aufgestiegenen Bierstädter sogar auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Für Ewertz war das aber kein Grund zur Panik. Er glaubte weiter an seine Spieler und spürte auch die Rückendeckung von den Verantwort­lichen: „Wir haben nie gezweifelt und die Ruhe bewahrt. Unser 4:2-Auswärtssieg gegen Mehring hat die Wende eingeleitet, da wir endlich belohnt wurden und vorne mehr Konsequenz zeigten.“

Der 40-Jährige registriert erfreut, dass die Entwicklung klar nach oben zeigt und macht dies an Spielern wie am vor der Saison vom SV Sirzenich gewechselten Joshua Bierbrauer („Er kommt aus der A-Klasse, arbeitet immer fürs Team und hat einen tollen Sprung gemacht.“) oder Nico Fuchs („Auch er ist ein Dauerbrenner und hat uns in jedem Spiel weitergeholfen“) fest. In der Winterpause haben indes gleich fünf Spieler den Verein verlassen, weshalb sich Ewertz noch zwei Neuzugänge wünscht: „Um den Jahreswechsel herum ist es immer schwer, gute Leute zu verpflichten. Wir bleiben aktiv und würden uns über einen Mann für die Außenbahn und einen fürs zentrale Mittelfeld freuen. Beide sollten Stammspielerqualität mitbringen.“

Von einigen Wechseln habe man erst spät erfahren, sei sogar überrascht worden. „Wir waren bei dem einen oder anderen von einem längeren Engagement ausgegangen“, lässt der FCB-Übungsleiter durchblicken. Was die Zukunft von Anthony Delgado angeht, gibt es eine aktuelle Wendung: Vermeldeten die Bitburger übers Fußballportal fupa.net/volksfreund bereits selbst den Wechsel des 24-Jährigen zum SV Mehring, zieht es ihn offenbar nun nach Luxemburg. Ewertz bedauert den Abgang allemal: „Schade, dass er uns aufgrund seiner beruflichen Situation schon wieder verlässt. Anthony ist ein toller Typ.“ Zudem stehen die Abgänge der beiden Belgier Gilles Scoupreman (zu Fünftligist RAS Jodoigne) und Yassine Chimrykh (vorläufiges Laufbahnende) fest. „Das ist blöd gelaufen und für uns nicht zufriedenstellend, da eine nur sechsmonatige Zusammenarbeit etwas kurz ist“, so Ewertz. Mika Stojicevic habe den Durchbruch verpasst und gehe mit dem Wechsel zur SG Nattenheim-Bickendorf (Kreisliga A Eifel) einen logischen Schritt, Steve Kirchen wechselt zurück zum Bezirksligisten Mosella Schweich. Ewertz betont: „Steve hat sich im Training immer vorbildlich verhalten, es leider nicht zum Stammspieler geschafft und seinen Wechsel frühzeitig kommuniziert.“ Kai Edringer schließt sich unterdessen dem ambitionierten Trier-Saarburger B-Ligisten SG Fidei an.

Der FCB zeigte im bisherigen Saisonverlauf attraktiven Fußball, schoss 35 Tore (nur vier Teams waren noch erfolgreicher). Allerdings gab es auch schon 30 Gegentreffer. Ewertz weiß so auch, wo sein Team Nachholbedarf hat: „Wir wollen öfters zu Null spielen und uns in der Kompaktheit verbessern.“ Auch im Jahr 2022 wolle man „jeden Gegner ärgern“ und peile einen einstelligen Tabellenplatz an. Das 2:2 im letzten Spiel vor der Winterpause beim FSV Tarforst ist dem Bitburger Trainer besonders in Erinnerung geblieben: Mit der letzten Aktion kassierte sein Team den bitteren Ausgleich. Die lange Nachspielzeit sorgte für reichlich Unmut unter den Bierstädtern. Die Quittung für das unsportliche Verhalten gab es von der Verbandsspruchkammer in Form einer saftigen Geldstrafe im dreistelligen Euro-Bereich. Zudem wurde Ewertz für ein Punktspiel seiner Elf mit einem Innenraumverbot belegt.

Mit dem ersten Pflichtspiel rechnen die Bitburger nicht vor März – das ursprünglich für den 19. Februar vorgesehene Auftaktspiel gegen Mayen wurde von gegnerischer Seite verlegt (Termin steht noch aus).

Der Trainingsauftakt ist für den 12. Januar vorgesehen. Das erste Highlight des Jahres ist ein Vorbereitungsspiel beim klassenhöheren Oberligisten Eintracht Trier (Samstag, 15. Januar, 15 Uhr). Zudem wird gegen die Bezirksligisten SG Wallendorf, SV Speicher, SV Konz, FSG Ehrang/Pfalzel und Ligakonkurrent Ellscheid getestet.

Aufrufe: 06.1.2022, 00:18 Uhr
Vinzenz AntonAutor