2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Thomas Ernstberger

Nach langem Zittern weiter Landesligist

Der MTV Dießen profitierte vom Rückzug der Saaldorfer Frauen +++ In der Vorbereitung auf die neue Saison lief noch nicht alles rund

Wenn die Fußballerinnen des MTV Dießen mit dem Heimspiel gegen den FV Obereichtätt in die neue Saison 2019/20 starten, dann haben sie vor allem ein Ziel: Es soll eine weniger nervenaufreibende Spielzeit werden als die vergangene. Denn da stand der damalige Bayernliga-Absteiger am Ende erneut auf einem Abstiegsplatz. Die Landesliga konnte konnte nur gehalten werden, weil der SV Saaldorf freiwillig von der Bayernliga in die Bezirksoberliga wechselte.

„Unser Ziel ist der Klassenerhalt – aber dieses Mal früher als letztes Jahr“, sagt Trainer Nico Weis. Der 41-Jährige blickt auf eine „Vorbereitung mit Hochs und Tiefs“ zurück. „Auch aufgrund der Urlaubszeit werden wir erst nach zwei, drei Punktspielen sehen, wo wir stehen.“

Hochs waren das Trainingslager in Biberwier, wo seine Mädels drei Tage unter der Tiroler Sonne schwitzten, der Sieg im Mini-Turnier gegen Biberbach und Schwaben Augsburg II und die Treffer von Torjägerin Andrea Bichler. Das Tief war die 0:9-Klatsche im letzten Test gegen die U17-Juniorinnen des FC Bayern München II. Und die Pokalniederlage (1:8) gegen den Liga-Konkurrenten BCF Wolfratshausen. Weis: „Vielleicht war das ein Dämpfer zur rechten Zeit.“ Kapitän Maria Breitenberger, die ihr Karriereende zur allgemeinen Erleichterung (zumindest) ein weiteres Jahr verschiebt: „Das war definitiv nicht unser Tag . . .“

Mit sieben Neuzugängen nehmen die Dießenerinnen das „Unternehmen Klassenerhalt“ in Angriff. Da sind zunächst die beiden Torhüterinnen Melina Contro (18) und Darinka Kaden (26), der Last-Minute-Neuzugang. Weis: „Sie war beim FC Memmingen aktiv und zuletzt Trainerin der U17 der SpVgg Kaufbeuren. Nach mehreren Knieverletzungen könnte sie das wichtige Back-up für die junge Melina Contro werden, die noch viel lernen muss und will.“ Die mögliche Alternative, Vize-Kapitän Tamara Swoboda, die beim 2:2 gegen den FC Königsbrunn eine starke Leistung im Tor zeigte, fällt länger aus. „Schuld ist ein eingeklemmter Nerv, der sie seit Monaten plagt. Sie soll sich in aller Ruhe auskurieren. Ich hoffe, sie kann in vier bis sechs Wochen wieder auf dem Platz stehen“, sagt der Dießener Trainer.

Die weiteren Neuzugänge: Die Abwehrspielerinnen Nele Baur (18) vom SV Fuchstal und Raffaela Stemmer (19) vom SV Hurlach. Offensivspielerin Tara Zikeli (16) vom FC Issing, die noch ein Jahr in der U17 spielen dürfte, aber zu den Erwachsenen wollte, Irina Echter (22) vom TSV Peiting II und aus der eigenen Jugend die erst 15-jährige Katharina Hack, ein ganz junges Talent. Bei ihr hofft der Dießener Coach auf eine Ausnahme-Spielgenehmigung: „Wenn das jetzt nicht klappt, soll sie spätestens zur kommenden Saison zu uns stoßen.“ Maria Breitenberger ist mit den Neuzugängen sehr zufrieden: „Die Neuen haben sich sofort integriert, sind alle sehr nett und lernwillig.“

Und wer hat Dießen verlassen? Zunächst die beiden Torhüterinnen Caro Schindhelm und Tanja Frank. Und dann (zumindest vorerst) eine Stürmerin, die in den vergangenen Jahren so viele wichtige Tore machte: Nadine Schwarzwalder. Sie muss „aus beruflichen Gründen eine Auszeit nehmen“. Weis: „Ich hoffe, dass sie spätestens zur Rückrunde wieder dabei sei kann.“

Dießen wird statt in einer Elfer- in einer Zwölfer-Gruppe spielen. „Das heißt, dass wir vier Mannschaften hinter uns lassen müssen. Es wird schwieriger, denn die Liga ist besser geworden“, lautet das Urteil des Trainers. „Ich bin aber überzeugt, dass auch wir besser geworden sind. Wir sind jetzt das sechste Jahr in Folge in der Landes- oder Bayernliga.“ Der Coach ist sicher: „Wir haben uns etabliert, wir brauchen uns nicht zu verstecken.“

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Aufrufe: 029.8.2019, 21:27 Uhr
Landsberger Tagblatt / Thomas ErnstbergerAutor