Nach erneuter Pleite: Oberweikertshofens Trainer Kresin tritt zurück

Eigentlich wollte Kresin sich nach dem neuerlichen Debakel im zweiten Kellerduell in Folge gegenüber der Presse erst gar nicht äußern. Nachdem er die Spieler von seinem Rücktritt informiert und ein längeres Gespräch mit dem sportlichen Leiter Uli Bergmann geführt hatte, überlegte er es sich dann aber doch anders. Dabei bestätigte der Übungsleiter, was nach den jüngsten Auftritten schon zu erahnen war: In der Mannschaft stimmt es nicht. „Seit Anfang der Saison sind sich einige Spieler gar nicht grün“, sagte der Übungsleiter.

Vor allem die Neuzugänge seien von einigen Rädelsführern aus der erfolgreichen abgelaufenen Spielzeit nie akzeptiert und integriert worden. „Diese Spieler wollten lieber die Erfolge der alten Saison eintüten und sich darauf ausruhen.“

Das gipfelte darin, dass der als Königstransfer gehandelte Qendrim Beqiri, Bruder des Co-Trainers, gestern nicht einmal im Kader stand. Was die Elf als Reaktion darauf auf dem Meringer Platz zeigte, spottete dann aber jeder Beschreibung. Keinen einzigen Torschuss brachte der SCO in den 90 Minuten zustande. In der Abwehr leisteten sich die Spieler Fehler, wie man sie in der E-Jugend nicht mehr sieht.

Dazu kamen gleich zwei gelbrote Karten. Fabio Gonschior hatte nach einer Tätlichkeit zunächst Glück, dass Schiri Felix Brandstätter aus Zamdorf ihm statt der fälligen roten nur die gelbe Karte zeigte. Doch selbst über die beschwerte sich Gonschior noch so nachhaltig, dass er anschließend die Ampelkarte sah. Alexander Greif brachte das Kunststück fertig, in der zweiten Partie in Folge einen Platzverweis wegen wiederholtem Foulspiel zu kassieren.

Einzig Torhüter Dragan Ignjatovic war es zu verdanken, dass der SCO nicht mit 0:8 abgewatscht wurde. Ein Zuschauer merkte treffend an: „Mit so einer Leistung steigt man sogar aus der Bezirksliga ab.“

Wer beim Derby am Mittwoch gegen Olching an der Seitenlinie steht, ist noch unklar. Klar ist hingegen eins: Wer auch immer die Nachfolge von Kresin und Beqiri antreten wird, wird es nicht leicht haben, aus dem zerstrittenen Haufen wieder eine Mannschaft zu formen.

Statistik:

Mering: Köpper, Utz, Krebold, Zweckbronner (59. Lutz), Kusterer, Wiedemann, Drevs, Cosar, Kristen (77. Neumann), Kerber, Gärtner (71. Riedl)
Oberweikertshofen: Ignjatovic, Greif, Steinhart, Kanca, Höninger, Herger, Schuch, Lapper (25. Roth), Gonschior, Friedl (25. Birkner, 46. Tomangbe), Jais.

Tore: 0:1 Gärtner (15.), 0:2 Utz (60.). Schiedsrichter: Brandstätter (Zamdorf). Gelbe Karten: Kusterer; Birkner
Gelbrote Karten: Gonschior, Greif Zuschauer: 120.