Der SC Kirchroth ist zurück in der Bezirksliga! Ein Grund zum Feiern - eigentlich. "Ich bin schon ein paar Mal Meister geworden, aber das war die mit Abstand seltsamste Meisterschaft", wirkt Spielertrainer Markus Rainer nachdenklich. Gerade so, als wäre er um ein Highlight in seiner Laufbahn gebracht worden: "Alles, wofür man als Fußballer kämpft, das gab es nicht. Keine Feierlichkeiten auf und neben dem Platz, nichts. Es fehlt komplett das Gefühl dafür." Nichtsdestotrotz freuen sich alle beim KSC auf die Herausforderung Bezirksliga - und die wird nach schwerwiegenden Abgängen knüppelhart.
Die Schwierigkeit wird für die Kirchrother darin bestehen, dass sie nicht mehr wie in der Kreisliga der große Favorit und Gejagte sein werden, sondern in den meisten Spielen in die Rolle des Außenseiters schlüpfen müssen. "Das wird etwas ganz anderes. In der Kreisliga lautete unsere Marschroute Vollgas-Offensivfußball. Jetzt werden wir defensiver agieren. Wir wissen auch, dass es für uns rein um den Klassenerhalt gehen wird", erklärt Rainer. Die Bescheidenheit der Grün-Weißen hat durchaus Gründe.
Es wird schlicht nicht möglich sein, diese drei Hochkaräter zu ersetzen. Mit Lucas Groß (19), Lukas Rottbauer (22) und Florian Brandl (17) stehen drei Neuzugänge auf der Habenseite, die sich erst einmal in der Bezirksliga zurechtfinden müssen. Von ihnen zu erwarten, die Lücken zu schließen, wäre sicher zu viel verlangt. Eines Tages können sie vielleicht in die großen Fußstapfen treten. Das traut ihnen Rainer zu: "Alle drei bringen wirklich viel Talent mit und haben einen guten Speed." Gute Anlagen hat auch Keeper Sebastian Grübl (20), der sich allerdings mit noch unbekanntem Ziel schon wieder verabschiedet hat. Ansonsten wird es im Kader keine Bewegungen mehr geben. "Wir haben noch Ausschau nach Verstärkungen gehalten, aber es hat sich leider nichts mehr ergeben", verrät Rainer.
Der spielende Coach erwartet eine ausgeglichene Bezirksliga West - mit einer Ausnahme: "Den FC Dingolfing sehe ich klar vorne. Unser Auftakt in Landau wird gleich richtig schwer. Der FSV hat einen großen Kader. Sie konnten sich gut verstärken und haben in der letzten Saison schon eine starke Rolle gespielt." Mit der Vorbereitung ist Rainer bisher ganz zufrieden. "Wir steigern uns von Woche zu Woche." Die befürchteten Verletzungen nach der extrem langen Pause sind bisher nicht aufgetreten. Noch zweimal wird der KSC seine Form überprüfen. Am kommenden Sonntag ist der SV Schalding-Heining II zu Gast in Kirchroth, eine Woche später kommt dann der Nachbar aus Motzing zur Generalprobe vor der dann frisch eingeweihten, neuen Tribüne. Am Freitag, den 23. Juli starten die Kirchrother beim FSV Landau in die Bezirksliga-Spielzeit 2021/22.