2024-05-02T16:12:49.858Z

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Muss im Sommer aufhören: Uwe Niebusch. Foto: Hülsmann
Muss im Sommer aufhören: Uwe Niebusch. Foto: Hülsmann

Nach 42 Jahren erstmals degradiert

Uwe Niebusch muss Traineramt bei den Fußballern des TuS Glane im Sommer abgeben

Er ist mit Abstand dienstältester Trainer in den Fußball-Kreisligen, seit 13 Jahren aktiv und mit 42 Jahren im Verein das, was man als Club-Urgestein bezeichnet: Uwe Niebusch hat nie etwas anderes gelebt als den TuS Glane – und wollte auch nie etwas anderes machen. Das könnte sich ab diesem Sommer ändern. Dann muss der 48-Jährige sein Amt als Trainer der 1. Mannschaft abgeben.

„Die Zeit ist einfach reif für Neues, für frischen Wind. Einige unserer Fußballer kennen nur Uwe als Trainer und niemanden sonst.“ So erklärt Fritz Wellmann als TuS-Vorsitzender die Entscheidung, die trotz der sportlichen Talfahrt des Tabellenzwölften überrascht. Ein Gremium aus Vertretern des Vorstands und der Fußballabteilung hat sie gefällt – und den Trainerwechsel zunächst sogar für die aktuelle Winterpause angedacht. Dabei wurden die Funktionäre jedoch von der Mannschaft überstimmt: Die Fußballer haben durchgesetzt, vor der Trennung die Chance zu erhalten, gemeinsam mit Niebusch im Abstiegskampf den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Das freut den Coach natürlich, der den Vorgang zwar lakonisch als „Gang der Dinge“ kommentiert. Der Wunsch der Clubführung zur Abgabe seines Trainerpostens hat ihn aber schon überrascht – und kalt erwischt. „Ich hätte gern auch über den Sommer hinaus weitergemacht. Ich hänge am Verein. Und unsere vielen jungen Spieler haben sich zuletzt gut entwickelt“, sagt Niebusch, bevor er die Analyse der sportlichen Lage vorträgt, die er im letzten halben Jahr in seinem Kopf sicher oft hin und her gewälzt hat.

In der Tat ist die Situation des TuS erklärbar durch das Wegbrechen wichtiger Säulen: hartnäckige Verletzungen wie bei Torjäger Steffen Risius, das Karriereende von Abwehr-Führungsfigur Sebastian Leitner. „Bis zur Partie gegen Hilter am 13. Spieltag musste ich vier verschiedene Torhüter und insgesamt 34 Spieler einsetzen, hatte nie dieselbe Abwehrkette“, drückt der Trainer massive Personalprobleme in der „sicher nicht glorreichen Hinrunde“ in Zahlen aus.

Hinzuschmeißen sei Niebusch, der vor 2006 in der Jugend und im Herrenbereich für Glane spielte und auch die A-Jugend und die Reserve coachte, aber nie in den Sinn gekommen. „Ich will das jetzt vernünftig zu Ende bringen. Wir machen sechs Wochen Vorbereitung. Sind halbwegs alle da, mache ich mir um den Klassenerhalt wenig Sorgen“, sagt der 48-Jährige, der auch abseits seines Trainerjobs viel Zeit beim TuS verbringt – etwa bei der Beobachtung der Jugendteams.

Auch über den Sommer hinaus will Niebusch als Platzwart in Glane weitermachen. Die Clubführung begrüßt das ausdrücklich – Wellmann betont zudem, beim TuS wüssten alle die langjährigen Verdienste Niebuschs auf allen Ebenen zu schätzen. „Uwe war, ist und bleibt Ur-Glaner – und das wird zum Glück so bleiben“ sagt Wellmann.

Mit dem letzten Saisonspiel am 2. Juni – daheim gegen Holzhausen II – endet allerdings die Trainerära Uwe Niebusch in Glane. Und dann? „Darüber mache ich mir jetzt keinen Kopf“, sagt Niebusch entschieden, bevor er ergänzt: „Vielleicht mache ich einfach mal Pause. Vielleicht schaue ich aber auch mal, wie es woanders so ist.“

> Profil Uwe Niebusch

Aufrufe: 018.1.2019, 08:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor