2024-06-17T07:46:28.129Z

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Souverän mit elf Punkten Vorsprung errang der Tuspo den Titel in der Kreisklasse 5. F: Zink
Souverän mit elf Punkten Vorsprung errang der Tuspo den Titel in der Kreisklasse 5. F: Zink

Nach 25 Jahren war Roßtal "reif" für die Kreisliga

Die Meister 14/15: Der souveräne Meister gewann alle 13 Auswärtsspiele

An den 27. Mai 1990 wird man sich in Roßtal nicht so gerne erinnern, sorry, aber das muss jetzt sein: An diesem Sonntagnachmittag bestrit­ten die Tuspo-Fußballer ihr für lange Zeit letztes Spiel in der Nürnberg­Fürther A-Klasse. 1:3 hieß es am Ende gegen den ESV West (kein anderer als Norbert Röttinger hatte die 1:0-Führung erzielt), und der Abstieg war für den Tabellenvorletz­ten mit 18:38 Punkten zusammen mit Schlusslicht MTV Grundig und der DJK Falke besiegelt.
Jetzt aber: Fast auf den Tag genau 25 Jahre später, am 31. Mai 2015, kannte der Jubel bei den Roßtaler Kickern keine Grenzen mehr: Durch einen 7:0-Triumph beim Absteiger DJK Eibach II machten sie bereits am drittletzten Spieltag die Meister­schaft in der Kreisklasse 5 perfekt. So kehren sie nun mit 69:20 Toren und 67 Punkten (und elf Zählern Vor­sprung vor der SpVgg Mögeldorf 2000) nach einem Vierteljahrhundert wieder in die höchste Liga im Kreis zurück.

Noch ein Rückblick: Schon vor einem Jahr war der Tuspo als Kreis­klassenzweiter ganz nah dran am Aufstieg, doch im ersten Relegations­spiel kam gegen den ASN Pfeil Phö­nix mit 3:4 (0:0) nach Elfmeterschie­ßen das bittere Aus.

Dieses Missgeschick hatte die Truppe von Spielertrainer und Tor­hüter Michael Lauth sowie Co-Trai­ner Christian Schaller aber erst recht zusammengeschweißt. „Ein paar Tage waren wir alle recht geknickt“, berichtet Spielleiter und Teammana­ger Giovanni D’ Alessandro, „doch dann haben wir uns alle geschworen, noch einmal mit allen Kräften anzu­greifen.“ Nach dem Motto: „Wenn es Oberasbach als Dritter schafft, dann muss es uns doch auch gelingen.“ In der Rückschau auf die so erfolg­reiche Saison kann D’ Alessandro der gesamten Mannschaft nur „ein ganz großes Kompliment“ machen: „Von Anfang an hat jeder gesehen, dass die Spieler den Aufstieg unbedingt wollten, sie haben immer an einem Strang gezogen.“ So habe man auch die knappen Spiele fast immer umge­bogen, wie zum Beispiel am 10. Mai beim 3:2 in Weinzierlein, als es zur Pause noch 1:2 gestanden hatte. Und so sollte das 0:2 am 21. September 2014 gegen den TSV Falkenheim auch die einzige Niederlage der ge­samten Runde bleiben. Auswärts in­des waren Lauth und Co. eine schier unglaubliche Macht – von jedem der 13 Spiele in der Fremde brachten sie einen Dreier mit nach Hause!

Der gute, breite Spielerkader (D’ Alessandro: „Ausfälle konnten da­durch kompensiert werden.“) erhielt im Spätherbst noch große Verstär­kung durch den 32-jährigen rumäni­schen Ex-Profi Niculae Oltean sowie Asco Hamidovic – der Bosnier brach­te es bis zum Saisonende noch auf 19 Treffer!

Michael Lauth war nicht nur Trai­ner, er stach auch als Keeper heraus; D’ Alessandro spricht von einer Fülle von „Unhaltbaren“, die der frühere Süder herausholte. Zudem haben in der Abwehr „die Unkaputtbaren“ Alexander Zimmermann und Stefan Wirth „alles abgeräumt“, berichtet der 39-Jährige, der auch die gute Zusammenarbeit im und ums Team lobt – von Platzwart Hans Prenzel bis zum ersten Vereinsvorsitzenden Hans Kittler. Dankbar ist der Tuspo weiterhin für die große Unterstüt­zung durch die Marktgemeinde Roß­tal; der erste Bürgermeister Johann Völkl hatte es sich nicht nehmen las­sen, beim Aufstiegsfest dabei zu sein und die Leistung der Fußballer noch einmal gebührend zu würdigen.

Eine Etage höher steht erst mal der Klassenerhalt im Vordergrund, sagt D’ Alessando, er betont aber auch: „Wir werden weiter arbeiten. Es soll noch nicht Schluss sein.“ Beim Tuspo hat man also noch einiges vor.

Beim ersten Kreisligaspiel seit einem Vierteljahrhundert am Sonn­tag gegen den SV Eyüp Sultan wird Nick Macrea nicht mehr dabei sein, doch dessen Wechsel zum ASV Vach sieht der Spielleiter durchaus auch positiv: „Das spricht doch für unsere Arbeit und unsere Qualität, wenn es ein Spieler bis in die Landesliga schafft.“ Eine Veränderung hat es auch auf der Trainerposition gegeben. Nach zwei Jahren ging Lauths Engage­ment in Roßtal zu Ende (er trainiert jetzt den Bezirksligisten FC Stein), schon in der Winterpause wurden die Weichen entsprechend gestellt. Der neue Spielertrainer ist Paolo Rizzo, der 36-Jährige kommt vom ASV Forth und spielt im Mittelfeld. Co-Trainer ist weiterhin Christian Schaller.

Aufrufe: 030.7.2015, 11:21 Uhr
Hermann Hempel (NZ)Autor