2024-04-25T14:35:39.956Z

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Daniel Schneider hütet künftig das Zentinger Tor nur mehr als Spieler.
Daniel Schneider hütet künftig das Zentinger Tor nur mehr als Spieler. – Foto: Reinhold Rockinger

Nach 0:12-Debakel: Schneider wirft in Zenting das Handtuch

Spielertrainer des Deggendorfer Kreisklassisten ist bereits seit einigen Wochen nicht mehr im Amt, steht aber bis Winter weiter zwischen den Pfosten +++ Günter Fredl ab sofort alleiniger Chefanweiser

2:5, 1:4, 5:5 und als absoluter Tiefpunkt eine 0:12-Blamage gegen die SpVgg Kirchdorf: die Testspielergebnisse des SV Zenting in der aktuellen Vorbereitung sprechen Bände und sind auch nicht ohne Folgen geblieben. Bereits nach der zweistelligen Pleite am 22. August ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub hat Spielertrainer Daniel Schneider (33) sein Amt beim Deggendorfer Kreisklassisten niedergelegt. Seitdem hat Günter Fredl das alleinige Kommando inne, der bereits seit der Wintervorbereitung gemeinsam mit Schneider ein Trainergespann bildete. Goalgetter Michal Vesely fungiert weiter als spielender Co-Trainer.
"Ich denke, dass viel Corona geschuldet war. Der Ehrgeiz mancher Spieler war nicht mehr so wie früher. Vielleicht ist es manchem auch nicht zu verdenken, wenn es einen Tag heißt es geht weiter und am nächsten dann wieder nicht. Nichtsdestotrotz verlange ich, wenn man Fußball spielt, immer 100 Prozent. Letztendlich war die 0:12-Niederlage gegen meinen Ex-Klub Kirchdorf ausschlaggebend. Wir haben keine schlechte Mannschaft, haben auch viel rotiert und waren auch nicht komplett, aber 0:12 geht einfach nicht", erklärt Torhüter Schneider, der sich aber bereit erklärt hat, zumindest bis zur Winterpause noch als Spieler zur Verfügung zu stehen. "Ich wurde nach meiner Entscheidung gefragt, ob ich noch weiterspielen will. Ich musste ein paar Mal drüber schlafen und ich habe mich dann dafür entschieden. Ich hatte beim SVZ eine wunderbare Zeit und will meine Jungs nicht im Stich lassen. Mit Günter Fredl haben wir einen sehr fachkompetenten Trainer und ich bin mir sicher, dass er nicht nachlassen wird, bis alles so läuft wie wir es gern hätten", so der 33-Jährige, der im kommenden Jahr dann gerne eine neue Aufgabe als Spielertrainer in Angriff nehmen würde.

Pfeffer: »Wir müssen Dans Entscheidung natürlich akzeptieren. Dass die Vorbereitung im August nicht wie gewünscht lief, lag aber sicher nicht an ihm.«


Beim SV Zenting hat man die Hoffnung auf einen längeren Verbleib Schneiders noch nicht ganz aufgegeben. "Wir müssen Dans Entscheidung natürlich akzeptieren. Dass die Vorbereitung im August nicht wie gewünscht lief, lag aber sicher nicht an ihm. Wir sind froh, dass er uns bis Winter seine feste Zusage gegeben hat weiter zu spielen. Als erfahrener Führungsspieler im Tor kann und wird er sicherlich auch so seinen Beitrag für einen erfolgreichen Klassenerhalt leisten. Vielleicht hält er uns doch auch im nächsten Jahr noch den Kasten sauber und beglückt uns bei Karaoke-Partys mit seinen Schlagerinterpretationen", schmunzelt Abteilungsleiter Franz Pfeffer, der jedoch dem neuen starken Mann Günter Fredl das volle Vertrauen ausspricht. "Wir konnten Günter bereits im Frühjahr zusätzlich zum Trainerteam gewinnen. Er ist ein Mann aus dem Verein, kennt die Mannschaft über Jahre hinweg und hat viele aktuelle Spieler bereits im Jugendbereich trainiert. Er wird nun die Hauptverantwortung übernehmen, Michal Vesely wird ihn als Co-Spielertrainer weiterhin unterstützen".





Nach dem kuriosen 5:5-Unentschieden, bei dem Pauli, Drasch, Vollath und Co. in der Schlussphase einen 5:1-Vorsprung verspielten, gab es beim SVZ lediglich freiwilliges Training. Am vergangenen Freitag nahm die Mannschaft, in die während der Pause Jonas Lemberger und Maximilian Baumann aus der A-Jugend aufgerückt sind, dann den Betrieb auch offiziell wieder auf. "Wir waren in der Vorbereitung im März sehr gut drauf, körperlich topfit und bereit für den Start. Leider kam dann die Corona-Pause. Ohne konkreten und sicheren Termin für den Re-Start fehlte bisher leider die notwendige Trainingsbeteiligung und Motivation und so waren die bisherigen Ergebnisse auch sehr durchwachsen. Wir wollen nun die Ligapokalspiele als Vorbereitung für den Saisonstart nutzen und wieder in den Wettkampfmodus umschalten", berichtet Pfeffer, dessen Truppe derzeit auf Rang zehn liegt - nur einen Punkt vor dem Abstiegsrelegationsplatz.

Pfeffer: »Wir haben in der Hinrunde teilweise blamable Vorstellungen abgeliefert, dafür wollen wir uns revanchieren und am Ende über dem Strich stehen.«


Nach den Ligapokalpartien gegen die Ligakonkurrenten FC Eging und SV Thurmansbang sowie die SG Preming starten die Zentinger am 11. Oktober mit dem richtungsweisenden Heimspiel gegen den SV Lalling in die restliche Saison. "Unsere Zielsetzung ist natürlich der Klassenerhalt. Wir haben in der Hinrunde teilweise blamable Vorstellungen abgeliefert, dafür wollen wir uns revanchieren und am Ende über dem Strich stehen. Aktuell sind ein paar Spieler leicht angeschlagen, wir sind aber guter Dinge, dass zum Start gegen Lalling alle Spieler gesund und fit sind".

Trotz der schwierigen Gegebenheiten überwiegt beim SV Zenting aber mittlerweile die Vorfreude auf den Re-Start. "Es war natürlich eine schwierige Zeit, das ganze Vereinsleben ist auf Eis gelegen. Neben dem sportlichen Teil sind auch sämtliche Vereinsfeste ausgefallen, so dass der Kontakt schon wenig wurde. Wenigstens konnten wir die letzten Monate nutzen, um verschiedene Arbeiten am Sportgelände durchzuführen. Wie sich die lange Pause sportlich tatsächlich auswirkt, werden wir erst in den nächsten Wochen sehen. Vor allem bei der Reserve müssen wir hoffen, dass auch alle Spieler wieder angreifen wollen. Insgesamt sind wir aber jetzt schon froh, wenn es wieder losgeht", verrät Fußballboss Franz Pfeffer abschließend.
Aufrufe: 015.9.2020, 13:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor