2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Deckel drauf: Dettingens Oliver Wild (l.) trifft gegen SGM-Torhüter Julian Gebhart zum 3:1.
Deckel drauf: Dettingens Oliver Wild (l.) trifft gegen SGM-Torhüter Julian Gebhart zum 3:1. – Foto: Foto: Volker Strohmaier
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Muttensweiler/Hochdorf verpasst Elfmeterschießen nur knapp

Fußball, Bezirkspokal-Halbfinale: Dettingen macht Finaleinzug erst in der Nachspielzeit klar

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Biberach / sz - Im Finale des Fußball-Bezirkspokals Riß 2019/20 treffen am kommenden Samstag Bezirksligist SGM Warthausen/Birkenhard und Landesligist SV Dettingen aufeinander. Die beiden Teams setzten sich in den Halbfinals am Samstag vor leeren Rängen im Biberacher Stadion durch. Warthausen/Birkenhard besiegte Ligakonkurrent Baltringen 1:0, Dettingen behielt mit 3:1 gegen Muttensweiler/Hochdorf aus der Kreisliga A I die Oberhand. Dabei wäre es der SGM Muttensweiler/Hochdorf fast gelungen, das Elfmeterschießen zu erreichen. Doch zwei Treffer in der Nachspielzeit bescherten Dettingen den Finaleinzug.

Die äußeren Bedingungen waren am Samstag perfekt für ein Fußballfest – doch es durfte bekanntermaßen keiner kommen. Die Spiele wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen, lediglich Ersatzspieler sowie ein paar Vereinsfunktionäre, Bezirksmitarbeiter und Pressevertreter hatten sich großzügig auf der Tribüne verteilt. So hatten die ersten Pflichtspiele auf Bezirksebene seit Anfang März zumindest ein paar Augenzeugen.

Im ersten Halbfinale brauchte der Favorit aus Dettingen (mit Rückkehrer Jörg Redle in der Startelf und Spielertrainer Oliver Wild auf der Bank) eine gute Viertelstunde, um ins Spiel zu finden. Die ersatzgeschwächte SGM agierte defensiv, war stark in den Zweikämpfen und lauerte auf ihre Konterchancen. Mehr als ein erstes Ausrufezeichen durch einen Freistoß von Louis Ruß, der knapp vorbeiging, gelang aber nicht. "Die ersten 15 Minuten waren ganz schwach von uns", konstatierte Dettingens Coach Oliver Wild nach dem Spiel. "Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste im Zentrum und dann hat es der Gegner auch gut gemacht."

Nach der verhaltenen Anfangsphase steigerte sich der Bezirksligameister aber. Nachdem Daniel Aumann in der 22. Minute aus aussichtsreicher Position im Sechzehner noch einen Abschluss verpasst hatte, hatte Felix Buck nach glänzender Vorarbeit von Alexander Mayer vier Minuten später leichtes Spiel – der Favorit führte.

Kurz darauf krachte ein Abschluss von Redle an die Latte (29.). Es war nicht die einzige Lücke, die sich für den SVD in dieser Phase auftat, die SGM brauchte offensive Entlastung. Diese gab es etwas unverhofft in Minute 38, als sich Fabian Angele auf der linken Seite durchsetzte und Louis Ruß bediente, der locker zum 1:1 einschieben konnte. SGM-Trainer Oliver Schwarz konnte mit diesem Pausenstand und dem Auftritt seiner Elf zufrieden sein. "Wir waren eng am Mann und haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten."

Der zweite Durchgang begann hektisch. Zeitweise wurde mehr diskutiert als Fußball gespielt. Nach einer Stunde kamen bei Dettingen Oliver Wild und Marcus Hermann in die Partie. Doch offensiv blieb es auf beiden Seiten bis auf einen Wild-Abschluss (63.), der knapp vorbeiging, weiter überschaubar. "Nach vorne ging nicht mehr viel, da fehlte uns gegen Ende einfach die Luft", räumte auch SGM-Trainer Schwarz ein. Erst recht, als Fabian Angele nach einem unnötigen Foul im Mittelkreis seine zweite Gelbe Karte sah und Muttensweiler/Hochdorf die Schlussphase zu zehnt überstehen musste (79.).

Die große Chance für Dettingen, das Spiel zu entscheiden, tat sich unmittelbar danach auf (81.). Doch Jonas Weiss setzte den Ball an den Pfosten und den Nachschuss von Fabian Lorenz entschärfte Torhüter Julian Gebhart sehenswert. "Spätestens hier hätten wir alles klar machen müssen", sagte Oliver Wild. Eifrig diskutiert wurde nochmals nach einen Zweikampf im Strafraum zwischen Torhüter Gebhart und Marcus Hermann, Schiedsrichter Kevin Popp ließ aber weiterlaufen.

Als der Underdog das Elfmeterschießen bereits vor Augen hatte, schlug der SV Dettingen in der Nachspielzeit doch noch zu. Auf Vorarbeit von Redle traf Hermann aus zwölf Metern zum 2:1 (90.+2), Oliver Wild schloss einen Angriff über links auf Vorlage von Maximilian Mosbacher gar noch zum 3:1 (90.+3) ab. "Es ist schade, dass es nicht ganz bis zum Elfmeterschießen gereicht hat", sagte Oliver Schwarz nach dem Schlusspfiff. "Aber auf dieser Leistung können wir aufbauen."

Während sich Muttensweiler/Hochdorf nun in aller Ruhe auf den Saisonstart im September vorbereiten kann, geht es für den SV Dettingen Schlag auf Schlag. Dem Pokalfinale am 1. August folgt am 8. August die erste Runde des WFV-Pokals 2020/21.

Aufrufe: 026.7.2020, 15:22 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor